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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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ich wollte es dir nicht sagen, da hast du schon recht. Von Anfang an, seit wir zum erstenmal darüber geredet haben, wolltest du die Tatsachen ja nicht akzeptieren.«
    »Hast du seinem Anwalt schon von der Foto-Identifikation berichtet?«
    »Nee. Ich bin ja gerade erst gekommen. Ich ruf’ ihn später an. Der Lieutenant hat mir schon erzählt, daß du unseren Auftrag angenommen hast - du wirst dich also heute abend an Johnny Garelli ranmachen. Hast du ihn erreicht?«
    »Ein Kinderspiel. Alles schon geritzt.«
    »Wo habt ihr euch verabredet?«
    »Bei Rao’s. Schaffst du das?«
    »Und ob, Blondie. Wir haben beide einen schönen Abend vor uns.«
    »Du kannst einen Tisch bei Rao’s kriegen? Ich glaub’s einfach nicht.«
    »Bestimmt nicht. Aber einen Platz an der Bar. Und sobald ich drin bin, kann ich alles leicht im Auge behalten, so klein wie die Kneipe ist. Wir haben bei Joey was gut. Er wird mich dort den ganzen Abend sitzen lassen, und Vic wird dafür sorgen, daß mein Glas nie leer ist.« Das Restaurant gehört Joey Palomino - einem sehr charmanten Mann, der sich nicht nur um den Laden kümmerte, sondern auch in einer Reihe von Filmen und Fernsehserien auftrat, wo er gewöhnlich Cops und Detectives spielte. Er verstand sich zwar gut mit den Stars aus der Filmindustrie, die Stammgäste bei Rao’s waren, war aber genauso nett zu den Jungs, die ihm Zutritt zu Revieren und Vernehmungszimmern gewährten, damit er das Milieu kennenlernte. Vic war einer von diesen erstaunlichen Barkeepern, der eine Kundin wie mich hereinkommen sah - jemanden, der dort kaum öfter als zweimal im Jahr hinkam -, mit dem Finger auf mich deutete, eine Augenbraue hob und sagte: »Dewar’s on the rocks, nicht wahr?«
    »Also, was soll ich tun, Mike? Johnny will sich dort um acht mit mir treffen.«
    »Ich sorge dafür, daß ich um halb acht da bin. Ich seh’ zu, Maureen Forester von ihrem Bodyguardjob loszueisen und mitzunehmen, damit es so aussieht, als ob ich eine Verabredung hätte.« Maureen war eine der besten Kriminalbeamtinnen in der
Stadt, außerdem sah sie großartig aus und hatte einen überragenden Sinn für Humor. »Wir werden an der Bar sein. Wir rechnen zwar nicht mit Schwierigkeiten, aber so bist du mit uns auf Tuchfühlung, falls der Typ was Verrücktes anstellt. Setz dich hin und genieß dein Essen. Versuch herauszufinden, wie seine Beziehung zu Isabella gegen Ende hin war. Bislang hat niemand, mit dem wir in L.A. gesprochen haben, eine Ahnung, wo dieser Schwachkopf in der Mordwoche gewesen ist. Sieh zu, ob du was aus ihm herausholen kannst.«
    »Was machst du bis dahin?«
    »Ich seh’ mal nach, was sonst noch für Informationen hereingekommen sind. Falls ich vor dem Essen mit dir nicht mehr sprechen kann, solltest du dich von dem Gorilla vom Restaurant nach Hause bringen lassen. Maureen und ich werden auf einen Schlummertrunk raufkommen, wenn wir ihn abfahren sehen, und dann können wir uns ja unterhalten, okay?«
    »Klar. Wir sehen uns später.«
    Ich rief in Mark Accianos Büro an, um mich zu erkundigen, wie weit die Beratungen in seinem Prozeß gediehen waren. Sein Assistent hob ab und erklärte, Mark sei noch immer im Gerichtssaal. Die Geschworenen hätten eine Menge Unterlagen zur nochmaligen Lektüre angefordert - zum größten Teil die Aussagen der Klägerin -, und das bedeutete, daß zumindest einer, vielleicht auch mehrere der Geschworenen sich für sie einsetzten. Allein dieses Verfahren würde mehrere Stunden dauern, daher war es unwahrscheinlich, daß das Urteil noch an diesem Abend gefällt würde. »Bitte sagen Sie Mark, daß ich so lange nicht warten kann. Ich arbeite gewissermaßen an etwas anderem. Aber er kann mich jederzeit anpiepsen, falls er das Ergebnis früher, als ich glaube, kriegt.« Ich wünschte dem Team alles Gute und legte auf.
    Pat McKinney stand in der Tür. »Gerade hat mich Maureen Forester angerufen. Sie ist als Leibwache bei der Prostituierten eingesetzt, der wichtigen Zeugin in dem Drogenmordkomplott, wegen dem Guadagno vor Gericht steht. Sie sagt, Sie hätten einen Notfall - bräuchten eine Undercoverpolizistin, und ich sollte sie für den Abend freistellen. Muß ich darüber Bescheid wissen?«

    Mist. Wenn’s nach mir geht, nicht. Ach, Mo - du hättest es lieber nicht als Notfall bezeichnen sollen. »Nun, Sie kennen doch das Verbrechensmuster, das wir zu knacken versuchen - den Con-Ed-Typen?«
    »Ach, damit hat es zu tun?«
    »Eigent-«
    »Sie wollen sie doch nicht etwa als Lockvogel

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