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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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etwas Neues in einem großen Vergewaltigungsfall gibt, nur um mich von einer Morduntersuchung und meinem eigenen Liebesleben abzulenken.
    »Zwei Dinge, aber nichts, womit wir Sie zu Hause belästigen wollten. Eine gute und eine schlechte Nachricht. Ich sag’ Ihnen die schlechte zuerst, okay?«
    »Schießen Sie los.«
    »Bekam gestern nacht eine 61...«, begann Frank und meinte damit den in jedem Fall angefertigten Polizeibericht, der nach dem entsprechenden Paragraphen im Polizeihandbuch benannt ist-Uniformed Force Number 61. »23. Revier. Das Opfer ist 68 Jahre alt. Wohnt in einer alten Eisenbahnerwohnung mit vier Schlafzimmern. Sie ist Witwe, vermietet Zimmer. So ’n Kerl, den
sie seit ein paar Monaten als Untermieter hat, kommt letzte Nacht schwer geladen nach Hause. Mrs. Zalina geht über den Gang ins Bad, und dieser Dreckskerl zerrt sie in sein Zimmer und sagt ihr, sie soll ihm einen blasen.
    Sie sagt nein, da boxt er sie auf den Mund. Sie sagt wieder nein, also schlägt er sie wieder. Er zwingt sie auf die Knie und will, daß sie es tut, als ein anderer Mieter den Tumult hört und der alten Mrs. Zalina zu Hilfe eilt. Der Dreckskerl ist so schlau abzuhauen und kommt nie wieder.«
    »Wie geht’s Mrs. Zalina, Frank?«
    »Die Streife ist auf ihren Anruf gekommen. Sie haben sie zum Mount-Sinai-Krankenhaus gebracht. Sagen, es gehe ihr gut. Wir haben es als versuchte Sodomie und als Tätlichkeit zu Protokoll genommen. Hat sie ziemlich mitgenommen, aber sie war knallhart. Die Ärzte haben sie von Kopf bis Fuß untersucht, und die Berater für Vergewaltigungsopfer waren mit ihr zusammen und haben sie nach Hause gebracht. Sie hat ihnen gesagt, sie brauche keine Beratung - da es der verstorbene Anthony Zalina in den 42 Jahren ihrer Ehe nicht geschafft habe, sie >diese ekelhafte Sache< machen zu lassen, sei sie nicht bereit, es für einen betrunkenen Automechaniker zu tun.«
    »Na, prima. Ich nehme an, wir wissen, wer der Kerl ist, oder?«
    »Klar. Wir haben in seinem Zimmer eine Menge Papiere mit seinem Namen drauf gefunden. Arbeitet in einer Karosseriewerkstatt in der Bronx, aber dort ist er heute morgen nicht aufgekreuzt. Nur eine Frage der Zeit, Alex - wir werden ihn schon schnappen.«
    »Okay. Ich werde das am Montag an jemand in der Einheit weiterleiten, damit wir bereit sind, wenn ihr ihn erwischt.«
    »Mrs. Zalina wird Ihnen gefallen. Sie will das durchziehen. Sagt, sie würde seinen Penis sofort wiedererkennen - >der sähe wie ein klitzekleines krummes Würstchen aus<. Die Cops haben das genau so ins Protokoll geschrieben, zusammen mit der übrigen Beschreibung.«
    »Müßte eine interessante Gegenüberstellung werden, Frank. Vielleicht sollten wir sie ja in einem Metzgerladen abhalten statt auf dem Revier. Wenn das schon die schlechte Nachricht war, was ist dann die gute?«

    »Könnte was Neues für Sie sein, Alex. Ich bin heute von einer jungen Frau angerufen worden, die einstweilen anonym bleiben möchte. Sie sei vor einer Woche von ihrem Exfreund vergewaltigt worden. Die beiden arbeiten bei Merrill Lynch, sind auf ein paar Drinks in eine Bar gegangen, haben sich an alte Zeiten erinnert, und dann hat sie ihn zu sich nach Hause mitgenommen. Nun will sie wissen, wie lange sie warten kann, bevor sie Anzeige erstattet und das Ganze noch als Verbrechen verfolgt wird. Aber ihre entscheidende Frage betrifft das Beweismaterial. Anscheinend hat sie einen Waschlappen aufgehoben, mit dem er sich abgewischt hat, ihn in einen Gefrierbeutel getan und dann in ihr Gefrierfach gesteckt, damit sie seinen Samen hat, zum Beweis dafür, daß er’s getan hat. Nun will sie wissen, wie lange sie ihn aufheben kann, damit das Polizeilabor ihn noch verwenden kann.«
    »Ist das Ihr Ernst? Was haben Sie ihr gesagt?«
    »Ich hab’ ihr gesagt, es würde davon abhängen, ob sie es zu den gefrorenen Erbsen gelegt hat oder neben das Speiseeis...«
    »Frank, das ist ja ekelhaft.«
    »Und dann hab’ ich ihr gesagt, ich würde mich absolut weigern, zu ihr zum Essen zu kommen, bevor sie das Zeug ins Labor gebracht hat. Im Ernst, ich hab’ ihr gesagt, sie soll Ihr Büro nächste Woche anrufen, und einer der Anwälte könnte alle ihre Fragen bezüglich der Strafverfolgung beantworten.«
    »War’s das?« fragte ich.
    »Das ist im Augenblick alles, Alex. Sie werden es zuerst erfahren, falls wir Sie brauchen.«
    Ich legte auf und beschloß, mich auf Jeds Ankunft vorzubereiten. Ich deckte den Tisch, räumte die Wohnung auf und entfernte die

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