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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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rüber in Raum 53, den Gerichtssaal von Richter Hadleigh. Ich bin vormittags bei einer Urteilsverkündung dabei, die Sie vielleicht miterleben möchten. Dann können wir wieder hierherkommen und mit dem weitermachen, was Sie brauchen, okay?«
    »Sehr schön. Alex, nur eins noch, bevor ich gehe. Ich wäre keine gute Journalistin, wenn ich nicht nach Isabella Lascar und dem Mord fragen würde. Gibt es schon Hinweise, irgendwas, worüber Sie mit mir sprechen können?«
    Ich nahm mich wieder zusammen. Goldman hatte es geschafft, diese Frage über zwei Stunden lang nicht zu stellen - länger als ich gedacht hatte -, und sie war schon fast draußen.
    »Überhaupt nichts, Ellen. Vergessen Sie nicht-ich arbeite nicht an dem Fall.« Und du mußt mich wirklich für einen Idioten halten, dachte ich, wenn du glaubst, ich würde einem fremden Menschen, den ich gerade erst kennengelernt habe, etwas über Verdächtige in einer Morduntersuchung erzählen. Na schön, so sind eben diese Profis, die einer hysterischen Frau eine Kamera vors Gesicht halten und sie fragen, was sie dabei empfunden habe, als sie zusehen mußte, wie beim Campen im Yosemite-Park ein Grizzlybär ihre drei Kinder aufgefressen hatte. Es ist eben ein Job.
    Als Ellen gegangen war, wählte ich Jeds Nummer.
    »Soll ich dich mit dem Wagen von deiner Wohnung abholen lassen?«
    »Nein. Ich hab’ gewußt, daß ich nicht früher wegkomme. Ich habe meine Sachen dabei, so daß ich mich hier duschen und umziehen werde. Wir sehen uns dann im Plaza.«
    »Schön, versuch doch, zum Cocktail dazusein. Anderson will dich unbedingt sehen, und wenn wir erst mal alle sitzen und das Bankett beginnt, werden wir nie wieder eine Chance haben, mit ihm zu reden.«
    Anderson Warmack war Jeds Boß, und das Abendessen wurde ihm zu Ehren gegeben. »Das ist ja ganz was Neues. Beim Sommerpicknick war ich noch Luft für ihn - er schien nicht allzu erpicht
darauf, überhaupt jemanden zu sehen, mit Ausnahme des Barkeepers und der zwanzigjährigen Puppe, die an jenem Nachmittag mit seinem Sohn im Club war.«
    »Liebes, damals hatte er doch keine Ahnung, wer du bist. Jetzt weiß er alles über dich. Er war ein großer Fan von Isabella, und seit er herausbekam, daß du ihre Freundin warst und daß wir mit ihr eines Abends sogar essen gegangen sind, will er dich tausend Dinge fragen.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst, Jed. Wie konntest du nur?«
    »Was denn?«
    »Wie konntest du nur mit dem Klatsch über ihren Tod hausieren gehen?« Ich war außer mir vor Zorn. Es schien so gar nicht zu Jed zu passen, Isabella zu benutzen, um an Warmack heranzukommen.
    »Ach, komm schon, Alex. Du weißt doch - alle Welt redet darüber. So etwas passiert schließlich nicht alle Tage, und die Menschen interessieren sich nun mal dafür, besonders wenn es etwas mit dem Leben von Leuten zu tun hat, die sie persönlich kennen.«
    Ich schwieg. Vielen Dank für Ihr Interesse an der Verstorbenen, Mr. Warmack, wirklich ganz reizend von Ihnen.
    »Ich meine, da gibt es doch so faszinierende Sachen wie den DNS-Test, von dem du gesprochen hast. Haben sie da schon irgendwelche Ergebnisse?«
    »Jed, du hast doch, um Gottes willen, mit niemandem über das Beweismaterial gesprochen?!« Ich war stocksauer. »Ich habe dir von diesen Dingen erzählt, weil sie in meinem Haus passiert sind, hinter meinem Rücken, und weil ich dachte, daß dich das interessieren würde. Ich habe nicht erwartet, daß du anderen Leuten davon erzählen würdest. Ich will nicht meinen Job verlieren, weil du das benutzt -«
    Jed unterbrach mich. »Beruhige dich, Alex, immer mit der Ruhe. Ich habe weder Anderson noch sonst jemandem erzählt, was du mir gesagt hast. Ich hab das doch nur als Beispiel für eine dieser interessanten Fakten angeführt, über die die Leute kaum Bescheid wissen.«
    »Na schön, und so soll es auch bleiben. Es dauert sechs, acht Wochen, manchmal auch länger, bis sich die DNS entwickelt
hat«, sagte ich, um Jed mit technischen Daten zu beschwichtigen. »Sollte der Fall bis dahin nicht gelöst sein, werde ich wirklich durchdrehen.«
    »Ich wollte dich doch nicht aufregen, Alex. Ich versuche nur, Anderson bei Laune zu halten.« Seit Wochen gingen Gerüchte um, daß Warmack am Jahresende zurücktreten würde. Jed wurden große Chancen eingeräumt, sein Nachfolger zu werden. »Tut mir leid, daß ich die Sache mit Isabella so auf die leichte Schulter genommen habe - ich hab’ nicht gewußt, daß der alte Junge so ein Fan von ihr ist. Ich

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