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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Vorvernehmungen mit den Cops via Videokonferenz erledigen und sich dadurch die Zeit für die lange Fahrt hinunter zum Criminal Courts Building und zum Central Booking sparen konnten.
    Wir verließen das Gerichtsgebäude zu viert und gingen um die Ecke zu Forlini’s, wo wir Battaglias Stammnische bekamen. In dem Lokal saß die übliche Mischung aus Hilfsstaatsanwälten, Verteidigern, Richtern und Klugscheißern des Viertels. Wäre jemand auf die Schnapsidee verfallen, das Lokal an einem beliebigen Wochentag zur Mittagszeit zu überfallen, wir hätten das gesamte Personal für einen Prozeß und eine Jury organisieren und zu einer Verurteilung gelangen können, ohne daß einer von uns den Speisesaal hätte verlassen müssen.
    Wir beendeten unsere Unterhaltung über die Videoverbindung gleichzeitig mit dem Essen, und dann verwickelte mich Battaglia in eine Plauderei über neue Fälle, womit er nur herausfinden
wollte, ob ich bei klarem Kopf war. Nach dem Kaffee schlenderten wir hinaus, und Paul sorgte dafür, daß wir beide hinter den anderen hergingen.
    »Es freut mich zu sehen, daß Sie okay sind, Alex. Ist das auch nicht gespielt?«
    »Ich glaube, es geht mir gut, Paul. Mit dem Mord an Isabella hab’ ich anscheinend überhaupt nichts zu tun, die Polizei leitet die Untersuchung - wie Sie ja wissen -, und ich kann wieder meiner geliebten Arbeit nachgehen. Vielen Dank für Ihre Hilfe...«
    Er schnitt mir das Wort ab - er haßte es, wenn man ihm Honig ums Maul schmierte - und erzählte mir von seinem Plan, eine neue Sozialhilfebetrugs-Abteilung einzurichten. Wir nahmen seinen privaten Lift zum achten Stock hoch, wo Rod, Pat und ich Battaglia verließen und über den Korridor zu unseren Büros zurückkehrten.
    Während ich beim Essen gewesen war, waren einige Anrufe gekommen. Jed hatte sich zweimal gemeldet, um unsere Verabredung für den Abend zu bestätigen; zwei meiner Kollegen hatten um einen Termin gebeten, um neue Fälle mit mir zu besprechen; Joan Stafford wollte sich mit mir zum Essen verabreden, damit ich ihren neuen Beau kennenlernte; und der Anrufer vom Freitag hatte zweimal versucht, mich zu erreichen. Ich hätte Chapman von diesem Anrufer und von den anonymen stummen Anrufern zu Hause erzählen sollen. Verflixt. Na ja, ich konnte das ja am Abend nachholen.

13
    E llen Goldman stand genau um 14.15 Uhr vor Lauras Schreibtisch. Ich ging hinaus, um sie zu begrüßen, und dann musterten wir einander mehr oder weniger unverhohlen, um einen ersten Eindruck voneinander zu gewinnen. Über ihren Eindruck von mir würde ich in einer sehr weit verbreiteten juristischen Fachzeitschrift lesen, und darum begegnete ich ihr mit Vorsicht und einer gewissen Beklommenheit. Mir war klar, daß ihr Profil auf dem Interview, einigen Beobachtungen vor Gericht im Laufe der Woche sowie auf Kommentaren von Kollegen und Gegnern beruhen würde.
    Sie hoffte, ich würde ihr vertrauensvoll und offen gegenübertreten und die eine oder andere Anekdote oder private Information liefern, mit der sie ihre Konkurrenz ausstechen konnte. Bei unserer ersten Zusammenkunft würde sie also auf Charme und Schmeichelei setzen. Ich vermutete, daß sie ganz wild darauf war, diese ihr noch vor Isabellas Tod eingeräumte Chance, mit mir zu reden wahrzunehmen, mitten in dem ganzen Aufruhr, in dem ich steckte.
    Ich schätzte, die Goldman war ungefähr im selben Alter wie ich, vielleicht ein oder zwei Jahre jünger. Sie war viel kleiner als ich, hatte dunkles, lockiges Haar und eine sportliche Figur. Ihr khakifarbenes Kostüm war zwar für eine geschäftliche Verabredung durchaus geeignet, aber ohne jeden Stil. Als sie sich vorstellte, hörte ich einen vagen Akzent heraus, den ich nicht lokalisieren konnte, aber ich wußte, daß dies zu den Dingen gehörte, über die ich in den nächsten Stunden etwas erfahren würde. Wir gaben einander die Hand, dann brachte ich sie in mein Büro und bedankte mich für die Blumen, die sie in der Woche zuvor bei meinem Portier hatte abgeben lassen, als ich unsere erste Verabredung wegen des Mordes abgesagt hatte.
    »Lassen Sie mich Ihnen zunächst einmal mein Projekt darstellen, Miss Coop... Darf ich Sie Alex nennen?«
    »Sicher.«

    »Fein. Ich bin Ellen. Ich bin freiberufliche Journalistin und schreibe diese Geschichte, wie Sie ja wissen, für den USA Lawy- er’s Digest. Ich kenne Ihre Arbeit sehr gut - ich habe viel über Sie und Ihre Abteilung in der Times und in allen möglichen Frauenzeitschriften gelesen. Ich schreibe

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