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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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an, die aschfahl geworden war. Ihr war diese Tatsache genauso wie allen anderen bewusst geworden.
    Er blickte sich um und erkannte, dass sie in der Nähe des Shuttle-Gates fünf waren.
    Hier gibt es kein Shuttle , dachte er. Doch dann fiel ihm etwas anderes ein.
    »Komm mit«, sagte er zu Lowen und griff erneut nach ihrer Hand. Er bewegte sich senkrecht zum Menschenstrom auf das Shuttle-Gate zu. Lowen folgte ihm benommen. Wilson überprüfte den Zugang zum Shuttle-Gate und stellte fest, dass er nicht verriegelt war. Er zog die Tür auf, schob Lowen hindurch und schloss sie wieder, bevor jemand aus der Menge es bemerkte, wie er hoffte.
    Im Shuttle-Dock war es kalt und leer. Wilson stellte die Tasche ab, die er getragen hatte, und kramte darin herum. »Dani«, sagte er und blickte auf, als er keine Antwort erhielt. »Dani!«, wiederholte er mit etwas mehr Nachdruck, worauf sie mit verlorenem Blick zu ihm herüberschaute. »Ich möchte, dass du dich nackt ausziehst«, sagte er.
    Das riss sie aus ihrer Schockstarre. »Wie bitte?«, sagte sie.
    Wilson lächelte. Seine unpassende Bemerkung hatte die gewünschte Wirkung erzielt. »Ich möchte, dass du deine Kleidung ablegst, damit du das hier anziehen kannst.« Er hielt den KVA -Kampfanzug hoch.
    »Warum?«, fragte Lowen, und im nächsten Moment riss sie die Augen auf. »Nein«, keuchte sie.
    » Doch «, sagte Wilson eindringlich. »Die Station wird angegriffen, Dani. Diese Sektion wurde abgeschottet. Wer auch immer für den Angriff verantwortlich ist, hat die Möglichkeit, die Station wie eine Orange zu pellen. Wir haben unser Shuttle verpasst. Wenn wir hier rauskommen wollen, gibt es für uns nur einen einzigen Weg. Wir springen.«
    »Ich kenne mich damit nicht aus«, sagte Lowen.
    »Das musst du auch gar nicht, weil ich mich damit auskenne.« Wilson hielt ihr den Kampfanzug hin. »Du musst nur das hier anziehen. Und dich beeilen, weil ich glaube, dass uns nicht mehr allzu viel Zeit bleibt.«
    Lowen nickte, nahm den Anzug entgegen und knöpfte dann ihre Bluse auf.
    Wilson wandte sich ab.
    »Harry«, sagte Lowen.
    Wilson drehte den Kopf ein kleines Stück in ihre Richtung. »Ja?«
    »Nur, damit du es weißt: Eigentlich hatte ich geplant, mich unter ganz anderen Umständen vor dir auszuziehen.«
    »Wirklich?«, sagte Wilson. »Weil ich es die ganze Zeit exakt so geplant hatte.«
    Lowen stieß ein zitterndes, erschöpftes Lachen aus. Wilson wandte sich wieder ab, um dem Anstand Genüge zu tun – und damit sie nicht seinen Gesichtsausdruck sah, als er versuchte, Hart Schmidt anzupingen.
    Die Erdstation erzitterte, und die Sirenen heulten los. Das war genug für Jastine Goeth, die Pilotin des Shuttles der Clarke . »Wir machen jetzt dicht«, sagte sie und schloss die Tür des Shuttles.
    »Mir fehlen noch zwei Leute«, sagte Abumwe. »Wir werden auf sie warten.«
    »Wir fliegen ab«, sagte Goeth.
    »Ich glaube, Sie haben mich nicht richtig verstanden«, sagte Abumwe in warnendem Tonfall.
    »Ich habe Sie sehr genau verstanden«, sagte Goeth, während sie die Startsequenz durchging. »Wollen Sie lieber hier warten? Ich kann die Tür für fünf Sekunden öffnen, wenn Sie aussteigen möchten. Aber ich werde jetzt abfliegen, Botschafterin. Hier wird uns gleich alles um die Ohren fliegen. Ich habe nicht vor, in der Nähe zu sein, wenn die Station auseinanderbricht. Gehen Sie, oder seien Sie still. Sie dürfen mich gern später zur Rechenschaft ziehen, aber in diesem Moment ist das hier mein Schiff. Setzen Sie sich, und lassen Sie mich meine Arbeit machen.«
    Abumwe starrte Goeth ein paar Sekunden lang mit kaltem Zorn an, was Goeth ignorierte. Dann drehte sie sich um, vertrieb einen ihrer Mitarbeiter mit der Macht ihres Blickes von seinem Platz und setzte sich.
    Goeth aktivierte auf ihrer Kontrollkonsole die Funktion »Notausschleusung«, die Vorrang vor der Standardausschleusungsprozedur der Station hatte. Es knallte, als sich das Außenschott des Shuttlehangars öffnete, ohne dass zuvor die Atmosphäre abgepumpt worden war, die nun durch die sich erweiternde Öffnung der Irisblende hinausgesaugt wurde. Goeth wartete nicht, bis das Schott vollständig geöffnet war. Sie dirigierte das Shuttle hindurch und beschädigte dabei die Tür. Zu diesem Zeitpunkt glaubte sie nicht, dass dieser Umstand noch irgendeine Rolle spielen würde.
    Schmidt sah, wie sich die Schotthälften schlossen und wie Harry ihm irgendetwas zubrüllte, das er nicht verstand. Dann rannte er weiter in Richtung Gate

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