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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition)
Autoren: John Scalzi
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und sie bewegen sich viel schneller als du.
    Ein zweiter Gedanke folgte dem ersten: Scheiß drauf!
    Wilsons BrainPal machte ihn darauf aufmerksam, dass Lowen nun die Erdatmosphäre streifte. Eine Sekunde später wurde ihm mitgeteilt, dass dasselbe mit ihm passierte. Wilson befahl die Freisetzung der Nanobots und spürte, wie er im nächsten Moment von einer mattschwarzen Kugel umhüllt wurde. Ihm war klar, dass auf der Außenseite mehrere Tausend Grad Reibungshitze herrschten, vor der die Nanobots ihn abschirmten. Einen Teil dieser Wärmeenergie nutzten sie, um den Schutzschild zu stärken, während er weiter der Oberfläche entgegenstürzte.
    Jetzt wäre kein guter Zeitpunkt, um Dani zu wecken , dachte Wilson, während er von völliger Dunkelheit umgeben war. Dann fiel ihm ein, dass sie sowieso nichts sehen konnte, weil sie keinen BrainPal hatte.
    Ich bin definitiv der falsche Mann, wenn eine Frau beim ersten Date Spaß haben möchte , dachte Wilson.
    Er stürzte noch eine Weile und bemühte sich, nicht an Lowen oder Hart oder die Clarke oder die Tatsache zu denken, dass zweifellos Brocken der Erdstation mit Überschallgeschwindigkeit an ihm vorbeidonnerten und ihn jederzeit zerschroten konnten, wenn sie ihn trafen.
    Damit blieb nicht mehr allzu viel übrig, woran er denken könnte.
    Plötzlich hörte er ein flatterndes Geräusch, und die Nanobots lösten sich von ihm. Wilson blinzelte in die Mittagssonne. Erstaunt erinnerte er sich daran, dass es in der Zeitzone von Nairobi tatsächlich erst kurz nach Mittag war. Die dramatischen Ereignisse lagen kaum eine Stunde zurück.
    Wilson glaubte, dass er nicht mehr viele solche Stunden ertragen würde.
    Lowen zerrte an seinem Bewusstsein. Sie war jetzt weniger als fünf Kilometer entfernt und einen Kilometer höher als er. In der Atmosphäre trudelte sie immer noch, aber nicht mehr so heftig. Wilson arbeitete sich vorsichtig näher an sie heran, stabilisierte sie und suchte nach Lebenszeichen, soweit es ihm möglich war. Zumindest atmete sie noch. Das war zumindest etwas.
    Trotzdem wäre es nicht gut, wenn sie zum Zeitpunkt der Landung weiterhin bewusstlos war.
    Wilson dachte einen Moment darüber nach, aber nur kurz, weil der Boden in sehr naher Zukunft zu einem Problem werden würde. Dann überprüfte er, wie viele Nanobots er noch hatte, und schätzte ab, wie viel Gewicht sie tragen konnten. Schließlich legte er die Arme um Lowen. Sie würden den Sprung im Tandem fortsetzen.
    Nachdem das erledigt war, blickte sich Wilson um und versuchte zu erkennen, wo er war. Nicht allzu weit entfernt stand immer noch die Bohnenstange, die vom Wind zerfasert wurde. Wilson hatte keine Ahnung, was es damit auf sich hatte, aber es bedeutete, dass er irgendwo in der Nähe von Nairobi war. Er blickte nach unten und verglich das Terrain mit den Daten seines BrainPals. Dann wurde ihm klar, dass er es vielleicht zum Fußballfeld schaffen konnte, wo Hirsch und er ursprünglich hatten landen sollen.
    Lowen wachte bei etwa dreitausend Metern auf und begann zu schreien und um sich zu schlagen.
    Wilson sprach ihr direkt ins Ohr. »Ich bin bei dir. Keine Panik.«
    »Wo sind wir?«, fragte Lowen.
    »Zehntausend Fuß über Kenia«, sagte Wilson.
    »O Gott!«, sagte Lowen.
    »Ich habe dich im Griff«, sagte Wilson. »Wir springen im Tandem.«
    »Wie hast du das geschafft?« Lowen beruhigte sich allmählich.
    »Es schien mir eine bessere Idee zu sein, als dich allein und bewusstlos zu Boden stürzen zu lassen.«
    »Da ist was dran«, sagte Lowen nach kurzer Überlegung.
    »In etwa fünf Sekunden werde ich den Fallschirm öffnen«, sagte Wilson. »Bist du bereit?«
    Lowen drückte sich fester an Wilson. »Sag mir, dass wir so etwas nie wieder tun werden.«
    »Versprochen«, sagte er. »Es geht los.« Er setzte die Bots ihrer beiden Anzüge frei, sodass sie zusammen am Fallschirm hingen. Es gab einen heftigen Ruck, dann schwebten sie durch die Luft.
    »Wir sind dem Boden nahe genug und bewegen uns langsam genug, sodass du deine Augen benutzen könntest, wenn du möchtest«, sagte Wilson wenig später. Als Lowen nickte, schuf Wilson eine Öffnung in ihrer Kapuze.
    Lowen blickte nach unten und riss sofort den Kopf wieder hoch, die Augen geschlossen. »Okay, das war eine ausgesprochen schlechte Idee.«
    »Wir werden in einer Minute unten sein«, versprach Wilson.
    »Und dieser Fallschirm für zwei wird mit der Situation klarkommen?«, fragte Lowen.
    »Ja«, sagte Wilson. »Er ist sogar intelligenter als
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