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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition)
Autoren: John Scalzi
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doch deinen PDA dabei, nicht wahr?«
    »Ich habe ihn mir in die Unterwäsche gesteckt, da du darauf bestanden hast, dass ich mich ausziehe.«
    »Dreh den Lautsprecher so weit wie möglich auf. Dann müsstest du mich hören können«, sagte Wilson.
    Von oben hallten panische Schreie und Getöse herab, als die Menschen über die Rampe hinunter auf das Shuttledeck stürmten.
    »O Gott, Harry«, sagte Lowen und zeigte auf den Tumult. »Schau dir das an.«
    Wilson drehte sich gerade noch rechtzeitig um und sah einen Blitz, ein Loch in der Außenhülle, wo sich zuvor das untere Ende der Rampe befunden hatte, und Menschen, die emporgerissen und durch das Loch nach draußen gesaugt wurden. Lowen schrie und drehte sich um, dann verlor sie das Gleichgewicht und knallte auf den Boden, wo sie für einen Moment benommen liegen blieb. Der Sog des Vakuums wirbelte sie lautlos in den Weltraum hinaus.
    Harry schickte hektisch einen Befehl an ihren Anzug, dass er sich auch über ihren Augen schließen sollte, und sprang ihr dann hinterher.
    9.
    Captain Coloma hatte Schmidt und Wilson, die verlorenen Schafe der Clarke , über ihren PDA beziehungsweise BrainPal im Auge behalten. Wilson hatte sich in der Nähe von Shuttle-Gate fünf bewegt, doch mit ihm schien alles in Ordnung zu sein. Schmidt befand sich an Gate sieben, hatte um Haaresbreite das Shuttle verpasst und sich kaum von der Stelle gerührt, bis die Bereitschaft der Rettungskapseln gemeldet wurde. Dann hatten die Schiffe, die die Erdstation angegriffen hatten, damit begonnen, Raketen in die Shuttle-Gates zu feuern. Sie nahmen gezielt die Decks unter Beschuss, wo die Leute zu den Rettungskapseln strömten.
    »Ihr Drecksäcke!«, sagte Coloma.
    Sie war allein an Bord der Clarke . Die Rettungskapseln ihres Schiffs schienen keine Aufmerksamkeit zu erregen. Zumindest wurden sie nicht beschossen. Nicht jedes Besatzungsmitglied war gern von Bord gegangen. Neva Balla hatte sie mit einer Anklage wegen Befehlsverweigerung drohen müssen, bevor sie endlich eine Kapsel bestiegen hatte. Coloma lächelte verbittert, als sie sich an diesen Moment erinnerte. Balla würde einen hervorragenden Captain abgeben.
    Die abgefeuerten Raketen trafen die Sektionen, in denen sich Wilson und Schmidt aufhielten. Coloma zoomte das Bild heran und sah die Trümmer und die Leichen, die sich aus den Löchern in der Erdstation ergossen. Erstaunlicherweise verrieten die Daten, die Coloma empfing, dass sowohl Wilson als auch Schmidt am Leben waren und sich bewegten. »Na los, Jungs«, sagte sie.
    Wilsons Daten deuteten darauf hin, dass er durch Gate fünf in den Weltraum gerissen worden war. Coloma verzog das Gesicht, aber dann verfolgte sie weiter die Daten seines BrainPals. Er lebte und war wohlauf, abgesehen von einer leichten Hyperventilation. Coloma fragte sich, wie er diesen Trick bewerkstelligte, bis sie sich daran erinnerte, dass für diesen Tag ein gemeinsamer Absprung mit einem amerikanischen Soldaten vorgesehen war. Wie es schien, hatte er es früher als geplant getan. Coloma beobachtete seine Daten noch eine Weile, um sich zu vergewissern, dass mit ihm alles in Ordnung war, bevor sie ihre Aufmerksamkeit Schmidt zuwandte.
    Schmidts Daten waren nicht so präzise, weil sein PDA im Gegensatz zu einem BrainPal keine Vitalparameter erfasste. Coloma konnte lediglich erkennen, dass Schmidt sich bewegte. Er war die Rampe von Gate sieben hinuntergegangen, die von der Pilotin des Shuttles der Clarke beschädigt worden war, was bedeutete, dass dort Vakuum herrschte. Trotzdem hatte Schmidt es geschafft, eine Rettungskapsel zu besteigen. Coloma hätte gern gewusst, wie ihm das gelungen war, und bedauerte, dass sie es wahrscheinlich niemals erfahren würde.
    Die Rettungskapsel startete und stürzte der Atmosphäre entgegen.
    Die Erie Morningstar feuerte eine Rakete genau auf die Kapsel ab.
    Coloma lächelte. Sie ging zu ihrer Konsole, nahm die Rakete ins Visier und vernichtete sie mit dem letzten Antimaterie-Partikelstrahl. »Niemand schießt meine Leute ab, ihr Arschlöcher!«, sagte sie.
    Und nun hatten Coloma und die Clarke endlich die Aufmerksamkeit der angreifenden Schiffe. Die Erie Morningstar feuerte zwei Raketen in ihre Richtung ab. Coloma wartete, bis sie fast bei ihr waren, bevor sie Gegenmaßnahmen einleitete. Die Raketen vergingen in wunderschönen Explosionen, weit genug von der Clarke entfernt, die nun herumschwenkte, während Coloma Kurs auf die Erie Morningstar setzte.
    Die Erie Morningstar antwortete
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