Die letzte Expedition
„Na ja, stumm wie ein Fischchen im Wasser scheinst du ja heute nicht gerade zu sein, mein lieber Manjuc aus der Familie der Catays! Dein Redefluss ist ja kaum noch zu bremsen! Liegt das an dieser Bar hier? Oder doch eher an den hohen Barhockern? – Und warum gedenkst du eigentlich, mich vielleicht irgendwann zu hei... – na, du weißt schon?“
Jetzt wurde Manjuc endgültig rot! Bis über beide Ohren verfärbten sich seine Wangen und er blickte verlegen nach unten in das vor ihm stehende Glas, denn die heiß Umschwärmte hatte seinen Verplapperer von vorhin wohl doch bemerkt und keinesfalls etwa vergessen!
„Also das, Morina-Schätzchen, das erkläre ich dir lieber ein andermal ...“, versuchte er sich schnell, aus dieser für ihn doch ziemlich peinlichen Misere herauszureden. – Im Endeffekt war aber ja nichts Schlimmes daran, eine Freundin zu haben, die man vielleicht irgendwann einmal zu heiraten gedachte!
„... und wieso ein andermal?“, bohrte nun die junge Radaroffizierin weiter. „Wir haben doch beide noch genügend Zeit und ich, für meinen Teil, bin für Erklärungen immer offen.“
Ausgerechnet in diesem Augenblick, als ob die Götter Mitleid mit Manjuc und seinem Verplapperer hatten, bereitete schon wieder ein Alarm der Stufe eins ihren weiteren gegenseitigen Neckereien und einer möglichen Erklärung Manjucs dann ein jähes Ende, denn bei Ausrufung dieser niedrigsten Alarmstufe hatten sich ja bekanntlich alle in Bereitschaft befindlichen Offiziere der Kommandozentrale in ihren Quartieren bereit zu halten, und darunter fiel nun mal auch Manjucs heimlich Geliebte mit ihrem derzeitigen Bereitschaftsdienst.
Jupic aber als diensthabender Kommandant der „Omikron“ wollte erst einmal wissen, worum es sich bei den beiden Objekten im Parallelanflug auf die Croma denn eigentlich handeln könnte. Esrun jedoch konnte ihm noch nichts Genaues berichten.
„Die zwei Objekte unbekannter Herkunft sind bisher nur als Punkte auf meinen Sensoren zu erkennen!“, gab ihm der Radaroffizier zu verstehen und versuchte krampfhaft, die eingehenden Signale noch etwas zu verstärken, was allerdings auch weiterhin zu keinem erkennbaren Resultat führte.
Jupic rief unterdessen über den Bordfunk den bereits in seinem Quartier befindlichen und schon längst schlafenden Commander und informierte ihn über dieses seltsame Vorkommnis, welches sich in etwa einem halben Lichtjahr Entfernung abspielte.
„Jupic, versucht doch erst einmal, Kontakt mit den zwei Objekten aufzunehmen“, riet Satury seinem Stellvertreter, „bevor ihr ihnen dann etwas entgegen fliegt! – Und konsultiert bei dieser Gelegenheit gleich einmal unseren hochverehrten tauranischen Gast! Vielleicht handelt es sich ja sogar um ein paar Schiffe seines Volkes, die unseren Flug zurück zur Croma lediglich überwachen sollen und er könnte uns ohne weiteres darüber aufklären? – So, und nun lass mich bitte noch ein Weilchen schlafen. In vier Stunden löse ich dich dann ab! – Alles klar?“
„Na, Commander, wenn ich deine Hoffnung, was diese Objekte betrifft, doch nur teilen könnte, wäre mir schon etwas wohler zumute ...“, entgegnete der erste Offizier leicht misstrauisch, was die beiden Punkte auf den Sensorenanzeigen anging. „Aber wir werden deinen Wunsch selbstverständlich befolgen und den neuen Botschafter dieser Insekten – ähm, ich meine – dieser Tauraner ausgiebig befragen. – Bis nachher! – Und, ähm, schlaf gut, Commander!“ Leicht schmunzelnd schaltete er die Verbindung zu Satury ab und wandte sich danach dem diensthabenden Funkoffizier, Assary Pinoc, wie vom Commander empfohlen, zu: „Also, Assary, du hast es gehört?! Der Commander wünscht, dass wir vorerst nichts unversucht lassen, mit diesen beiden seltsamen Objekten Kontakt aufzunehmen ... und ich wünsche das übrigens auch! – Mach dich bitte ans Werk und sende unsere offiziellen Grußbotschaften auf allen Frequenzen und in allen Sprachen. – Auch der tauranischen Sprache!“
„Dein Wunsch soll mir wie immer Befehl sein, mächtiger Major Mercay!“, ulkte der Funkoffizier zurück, nachdem er dem schmunzelnden Gesichtsausdruck seines übernächsten Vorgesetzten entnehmen konnte, dass dieser heute recht guter Laune zu sein schien. „Ich werde die intergalaktische Grußbotschaft in allen uns bekannten Sprachen übermitteln, selbst in solchen, die wir noch gar nicht kennen oder auch, wenn mir nichts anderes übrig bleibt, ich sie in meinem mir eigenen
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