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Die letzte Flucht

Die letzte Flucht

Titel: Die letzte Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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Informationsstand zuging.
    »Finn, schau dir das mal an.«
    Finn Kommareck kam zu ihm und setzte sich neben ihn.
    »Da haben wir das Oberarschloch. Spaziert hier einfach rein. Kannst du mir das erklären?«
    »Dranhängen. Der führt uns zu Voss. Wahrscheinlich erledigt er hier einen Auftrag für Voss.«
    Dahlheimer bellte zwei Befehle ins Mikrofon. Zwei als Krankenpfleger getarnte Beamte, die auf einer Besucherbank saßen, standen auf und schlenderten in Richtung des Informationsstandes, wo Dengler sich gerade bei der Frau hinter dem Tresen verabschiedete.
    »Was wollte er von der Frau?«
    Auf dem Bildschirm sahen sie, wie einer der beiden getarnten Polizisten Dengler folgte, der andere der Frau einen Ausweis vorhielt.
    »Der Mann wollte wissen, wie er zum Christoph-Wilhelm-Hufeland-Haus kommt.«
    »Und? Hat die Frau es ihm erklärt?«
    »Ja.«
    »Dann folgen Sie jetzt auch dem Zielobjekt. Unauffällig. Der Mann war Ermittler beim BKA , der merkt, wenn er verfolgt wird.«
    »Hölle – was ist das Hufeland-Haus?«
    »Der Arbeitsplatz des Kindesmörders«, sagte Kommareck und griff sich ihre Lederjacke.
    »Auf geht’s«, sagte sie.
    Und als sie die fragenden Gesichter sah: »Auf in die Charité.«
    ***
    Dengler nahm den Aufzug. Zwei schweigende Krankenpfleger fuhren mit ihm in den fünften Stock. Er marschierte den Flur entlang, bis er die Tür fand, die er kannte. Er klopfte und trat ein.
    Biggi Bergengruen saß hinter dem Schreibtisch und blätterte in der neuen Gala .
    Sie sah gelangweilt auf, erkannt Dengler jedoch und sagte: »Sie schon wieder? Polizei, stimmt’s?«
    »Stimmt«, sagte Dengler. »Wir müssen noch etwas von Ihnen wissen.«
    »Ich hab doch schon alles erzählt.«
    Sie stand auf und kam auf ihn zu. Eine beeindruckende Frau, schulterlange rote Haare, großer Busen, aufregendes Taille-Hüfte-Verhältnis, also genau jene Sanduhrsilhouette, die Fruchtbarkeit und daher im übertragenen Sinn Schönheit ausdrückte. Dengler war beeindruckt.
    »Setzen Sie sich doch«, sagte sie.
    »Gern.«
    ***
    »Der Schnüffler hat gerade das Büro von Voss’ Sekretärin betreten.«
    »Wechselt die beiden Einsatzkräfte aus. Lückenlose Überwachung sicherstellen. Ich will genau wissen, was er macht.«
    »Nehmen wir ihn hoch?«
    »Nein, ich will wissen, was die alle in dem Krankenhaus suchen. Haben wir irgendetwas von Voss?«
    »Keine Meldung.«
    »Ich wette, der taucht auch noch auf.«
    ***
    »So, jetzt bleiben wir erst einmal eine Weile liegen, bis die Ergebnisse aus dem Labor da sind«, sagte die Schwester.
    Bernhard Voss stöhnte auf.
    »Wirken die Tabletten nicht?«
    »Doch, doch. Es geht schon viel besser.«
    »Sehen Sie. Gleich kommt der Doktor zu Ihnen, und dann wird alles gut.«
    Die Schwester verschwand. Voss lag in einem der langen Flure in einem dieser fahrbaren Betten. Er sah sich um. Dann schlug er die Decke zurück und stand auf. Den Weg zum Aufzug kannte er.
    ***
    »Ich habe Ihren Chef gesehen, als er floh. Da trug er zwei rote Mappen unter dem Arm. Erinnern Sie sich?«
    »Rote Mappen?«
    »Ja, zwei normale rote Mappen, wie sie in einem gewöhnlichen Aktenschrank hängen.«
    »Keine Ahnung.«
    »Er ist doch zuvor bei Ihnen gewesen. Er kam doch aus diesem Büro.«
    »Ich kam zur Tür hinein, er hatte gerade das Diensthandy aus meinem Schreibtisch gezogen. Ich rief dann die Polizei an. Erinnern Sie sich? Ich war das.«
    »War er in seinem Büro?«
    »Als ich kam, war er in diesem Raum und durchwühlte meinen Schreibtisch.«
    Dengler stand auf und öffnete die Durchgangstür zu Voss’ Büro.
    »Hey, wo wollen Sie hin?«, rief Biggi Bergengruen und sprang auf.
    Er sah sich in dem Raum um und zog ein Fach des Aktenschrankes auf. Er zog eine rote Mappe heraus und warf sie auf den Tisch.
    »Sie haben nie solche Mappen gesehen?«
    Biggi Bergengruen schlug den Blick nieder und starrte vor sich auf die Schreibtischunterlage.
    »Kann es sein, dass Professor Voss ein Lager im Keller hat? Einen Abstellraum, irgendetwas in der Art?«
    »Im Keller? Wo soll das denn sein? Hier im Haus?«
    »Ja, man kann mit dem Aufzug in den Keller fahren.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    Dengler ging zur Tür.
    »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    Dengler trat in den Flur. Zwei Mechaniker in blauen Arbeitskitteln standen im Flur und sahen ihn an.
    Er wartete einen Augenblick, dann öffnete er die Tür erneut und trat ein.
    Biggi Bergengruen telefonierte.
    »Mit wem telefonieren Sie?«, fragte Dengler barsch.
    Sie deckte den Hörer mit

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