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Die letzte Flut - Die letzte Flut - Flood

Titel: Die letzte Flut - Die letzte Flut - Flood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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nach Florida gezogen, als die Souveränität über den Kanal an Panama zurückgefallen ist. Dann bin ich mit einem Arbeitsvertrag wiedergekommen, und es war nicht so schlecht, wie jeder geglaubt hatte, wenn die Einheimischen das Sagen haben würden, und schließlich habe ich mich wieder hier niedergelassen.« Moore drehte sich um. »Tom, hol diesen Leuten ein bisschen Wasser.«
    Tom sah die Neuankömmlinge skeptisch an. Aber er ging zum Boot, die Automatik locker in einer Hand, und kam mit einem Bündel Feldflaschen an Umhängebändern zurück,
die er Gary gab. Gary teilte sie aus und trank dankbar einen Schluck sauber schmeckendes Wasser.
    »Und als die Flut kam, seid ihr hiergeblieben«, sagte Grace.
    »Konnten ja nirgends anders hin. Meine Familie und ich, wir sind hier zu Hause. Als das Meer über die unteren Schleusen gestiegen ist und der Kanal im Eimer war, sind die Panamesen einfach abgehauen. Er hätte noch lange danach funktionsfähig erhalten werden können, aber nachdem er einmal aufgegeben worden war und nicht mehr gewartet wurde, hat’s nicht lange gedauert, bis er endgültig draufgegangen ist.« Moore zeigte über die Schulter auf das Gebiet von Darién. »Großer Staudamm da oben namens Madden, hat den Fluss Chagres gestaut und den alten Alajuela-See geschaffen. Als der Madden-Damm brach, ist ein richtiger Sturzbach durchs Tal geschossen und in den Gatún geströmt.« Er deutete auf eine Landschaft, die jetzt überflutet war. »Der Gatún hat seine Schleusen überflutet, sie unterminiert und schließlich seinen eigenen Damm auf der atlantischen Seite durchbrochen. Dann ist der Chagres durch die Trümmer gestrudelt und hat sich seinen alten Weg zurück ins Meer gesucht, auf der pazifischen Seite. Aber das Meer ist noch weiter gestiegen und hat alles bedeckt. Jetzt erkennt man gar nicht mehr, dass der Kanal jemals dort war. Eine verdammte Schande! Wir mussten immer hart arbeiten, damit der Dschungel ihn nicht zurückerobert. Der Kanal war eine Wunde in der Erde, die sich immer zu schließen versuchte, hat mein Daddy gesagt.«
    »Und jetzt lebt ihr von eurem Boot?«
    »Wir fischen. Ich und meine Familie, meine Jungs.«
Moores Augen wurden schmal; er war immer noch misstrauisch. »Es gibt eine ganze Menge von uns, überall an dieser Küstenlinie. Boote, Flöße, Häuser an der Küste. Wir passen aufeinander auf.«
    »Das glaube ich gern.«
    »Also, was wollt ihr? Eine Überfahrt zur anderen Seite der Meerenge?«
    »Ja, wenn sich das machen lässt. Aber wir sind auch eine ganze Menge.«
    Wieder dieses misstrauische Stirnrunzeln. »Wie viele?«
    »Tausend.«
    Moore blieb der Mund offen stehen. » Tausend . Soll das ein Witz sein?«
    »Es waren schon mal erheblich mehr.«
     
    Als sie von Lincoln aus ihren langen Marsch nach Süden angetreten hatten, war Walker City immer noch mehrere Zehntausend Menschen stark gewesen, obwohl viele Thandie Jones nach Denver gefolgt waren und andere versucht hatten, in Utah Zuflucht zu finden. Auf dem Weg nach Süden hatten sich weitere abgespalten, die meist kleineren Abzweigungen von der Panamericana gefolgt waren und irgendwo eine feste Bleibe gefunden hatten. Doch es hatte auch andere gegeben, die sich der marschierenden Gemeinschaft anschlossen, vertriebene oder einfach nur unglückliche Menschen, die inmitten dieses Wanderarbeiter-Exodus eine Art Ordnung suchten.
    Viele waren geboren worden, viele waren gestorben. Im Lauf der Jahre war die Gesamtzahl allmählich geschrumpft. Aber sie waren noch immer rund tausend Mann stark, eine
mobile Stadt, die vom Bürgermeisteramt aus geleitet wurde, mit Wachleuten, Ärzten und täglichen Dienstplänen, und sie folgten Garys Vision von Project City, einer Enklave auf dem Dach der Welt, wo Platz für sie alle sein würde.
    »Ist bestimmt nicht einfach, so viele Leute in dem verdammten Regenwald unterzubringen«, sagte Moore. »Tja, tausend sind mehr, als in mein kleines Boot passen.«
    »Das schaffen Sie schon«, erwiderte Domingo. »Immer fünfzig oder hundert auf einmal. So weit ist es ja nicht. Sie können einen Fährdienst einrichten.«
    Moores Misstrauen wich der Berechnung. »Ach, zum Teufel, ich würd’s wohl hinkriegen. Aber warum sollte ich’s tun?«
    Garys Ton blieb freundlich, seine Miene entspannt. »Wir erwarten keine Wohltätigkeit. Wir bezahlen dafür.«
    »Womit denn? Mit Cola light?« Moore lachte.
    »Ja«, sagte Gary unbefangen. »Wir haben auch noch andere Sachen. Sonst arbeiten wir eben. Wir sind tausend

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