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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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wäre ihm jede Ablenkung recht.
    Annie ging an ihm vorbei zu dem wackligen Stuhl und hoffte inständig, er würde wenigstens dieses eine Mal noch halten. Vorsichtig setzte sie sich und war erleichtert, als er nicht zusammenbrach. “Heute habe ich etwas getan, was ich schon seit einer kleinen Ewigkeit nicht mehr gemacht habe.”
    Sam versuchte, still stehen zu bleiben, aber es kostete ihn zu große Anstrengung. Die tosenden Sturmböen klangen, als wollten sie eine Bresche ins Haus schlagen. Er ging ans andere Ende des Zimmers. “Was hast du getan?”, erkundigte er sich.
    “Ich habe mir Strümpfe angezogen.”
    Sam fuhr sich durchs Haar, das ihm anschließend in die Stirn fiel und ihn noch verwegener aussehen ließ. “Es ist höllisch schwül, Annie. Sind Strümpfe da nicht ziemlich überflüssig?”
    “Vielleicht.” Sie streifte sich die Sandaletten ab. “Allerdings sind es ziemlich spezielle Strümpfe.”
    Das weckte sein Interesse. Zum ersten Mal schien er das Heulen des Winds und das Ächzen der Bäume nicht mehr wahrzunehmen. “Wieso speziell?”
    “Weil sie bis zu den Oberschenkeln reichen und ein besonderes Accessoire benötigen, um nicht zu rutschen.” Sie neigte den Kopf zur Seite. “Du weißt, was ich meine?”
    “Strapse. Du trägst tatsächlich Strapse, Annie?”
    “Ja, genau wie ein modisches Mädchen aus der Stadt.” Sie streckte ein Bein aus. “Aber vielleicht hast du recht: Bei dieser Hitze sind Strümpfe vermutlich überflüssig.”
    “Ja.” Er schluckte trocken. “Das sind sie.”
    Langsam zog sie sich den Rock von den Waden über die Knie bis zu den Schenkeln hoch, gerade weit genug, um den Rand der Strümpfe und die mit Spitzen besetzten Strapse zu enthüllen.
    Besonders lautes Krachen erscholl direkt vor dem Fenster, aber Sam zuckte nicht einmal mit der Wimper, was Annie als gutes Zeichen deutete. Sie fand es schon ein bisschen grotesk, dass nun sie es war, die ihn zu verführen versuchte. “Soll ich sie ausziehen?”, fragte sie heiser. “Oder willst du das übernehmen?”
    Mit zwei großen Schritten war er bei ihr, dann kniete er sich vor sie hin. “Lass mich es machen.” Er löste die Strümpfe von den Strapsen.
    Annie umfasste die Armlehnen des Stuhls so fest, dass sie fast erwartete, er würde ihr unter den Händen zerbrechen. “Und jetzt zieh sie herunter”, forderte sie Sam auf. “Aber behutsam.”
    Die Seide glitt ihr so sanft wie ein Schmetterlingsflügel über die Haut — oder waren es Sams Finger?
    “Jetzt sind sie unten”, sagte Sam.
    “Mir ist noch immer heiß. Dir auch?”
    Er hob den Kopf und sah sie so verlangend und sehnsüchtig an, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. “Du quälst mich, Annie. Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch zurückhalten kann. Ich will dir nicht wehtun, aber meine Selbstbeherrschung …”
    “Sei still!” Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. “Ich kümmere mich um dich. Und jetzt knöpf mir das Kleid auf.”
    Als der letzte Knopf offen war, atmete Sam stoßweise und packte das Kleid, als wollte er es ihr vom Körper reißen, hielt sich dann aber zurück. Annie legte die Hände auf seine und schob sich das Kleid von den Schultern. Nun trug sie nur noch einen knappen BH aus Baumwollspitze und einen winzigen Slip.
    “Du bist dran”, sagte sie zu Sam.
    Er wollte sich das T-Shirt einfach herunterreißen, aber sie hinderte ihn daran. Sanft schob sie es hoch und genoss es, seine festen Brustmuskeln und das raue Haar unter den Fingerspitzen zu spüren. Nachdem er sich das T-Shirt über den Kopf gezogen hatte, kniete sie sich vor Sam und half ihm, Jeans und Boxershorts abzustreifen.
    Dann stand sie zögernd auf und ließ sich von ihm die Dessous ausziehen. Leise klirrend fiel der Schlüssel zu Boden, aber Sam ließ ihn liegen. Annie lächelte. Anscheinend wollte er doch nicht so dringend das Zimmer verlassen, wie er vorhin gedacht hatte. Sie gingen zum Bett und sanken auf die kühlen Laken.
    Seit Sam auf die Insel zurückgekommen war, war er fest entschlossen gewesen, Annie zu verführen — und nun verführte sie ihn. Sie ließ seine schönsten Träume wahr werden und ihn alles vergessen — außer ihren Gefühlen füreinander. Ihre heißen Küsse und sanften Liebkosungen versprachen ihm immerwährende Liebe. Sie schenkte ihm ihr Herz und endlich ihren Körper.
    “Ich liebe dich”, flüsterte sie, während der Sturm ums Haus toste. “Ich habe dich schon immer geliebt und werde es immer tun.”
    Und als der Hurrikan

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