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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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Annie leise.
    “Wie kannst du das fragen, nach dem, was letzte Nacht geschehen ist?”
    “Sam? Annie?” Das war unverkennbar Berties Stimme. “Kommt her! Schnell.”
    Hastig standen sie auf und eilten in die Diele. Kostbare Minuten verstrichen, bevor Sam die Tür aufmachen konnte, die wieder klemmte. Bertie lehnte, völlig außer Atem, an einer der Verandasäulen.
    “Was ist los?”, fragte Annie. “Ist irgendetwas mit Pansy?”
    Bertie schüttelte den Kopf. “Nein, mit Myrtle. Ich bin hergekommen, so rasch ich konnte, aber die Straße ist von umgestürzten Bäumen blockiert, also habe ich schließlich das Auto stehen lassen und bin zu Fuß weiter.”
    “Was ist Myrtle passiert?”
    “Sie ist während des Sturms nach draußen gegangen, um einen Fensterladen zu befestigen, der sich losgerissen hatte. Wir haben sie nicht rausgehen hören, und als wir sie schließlich vermissten …”
    “Was ist Myrtle zugestoßen?”, unterbrach Annie ihn angsterfüllt. “Wo ist sie jetzt?”
    “Ihr ist etwas auf den Kopf gefallen.”
    “Sie darf nicht sterben!”
    “Ruhig, Liebste”, ermahnte Sam sie leise. “Keiner hat etwas von Sterben gesagt. Wenn du in Panik verfällst, nutzt das niemand. Sicher lässt man ihr die bestmögliche Hilfe angedeihen.”
    “Ich muss sofort zu Myrtle.” Annie schluchzte.
    “Beruhige dich!” Sam umfasste ihren Arm und ließ auch nicht los, als sie sich heftig wehrte. “Hör mir zu, verdammt noch mal! Wenn du völlig hysterisch bei ihr auftauchst, wirst du sie nur aufregen.”
    “Sie wird tatsächlich bestens versorgt”, versicherte Bertie. “Pansy hat mich zwar zu euch geschickt, aber ihr könnt wirklich nicht viel für Myrtle tun.”
    “Ihr versteht das nicht! Ich muss zu ihr.” Sie würde jedes Hindernis überwinden, das ihr den Weg zu Myrtle versperrte, das schwor Annie sich.
    Sam ließ sie noch immer nicht los. “Warum ist das so wichtig?”
    “Weil sie meine Mutter ist!” Sie brach in Tränen aus. “Ja, sie ist meine Mutter. Ich bin gar keine Delacorte. Das ist mein dunkles Geheimnis, das du nicht erfahren solltest.”
    Er schloss kurz die Augen, und man sah ihm an, dass er nun endlich alles verstand. “Wir nehmen die Motorräder.”
    “Ja, natürlich.” Annie lief die Verandastufen hinunter. “Beeil dich doch, Sam!”
    “Langsam, mein Schatz. Wir fahren gemeinsam, und Bertie kann das zweite Motorrad nehmen. Na los, Hilfssheriff. Wir haben die Maschinen im Bootshaus untergebracht. Du kannst doch ein Motorrad fahren?”
    “Klar kann ich das”, erwiderte Bertie verwirrt.
    Als Sam zum Bootshaus kam, war Annie schon da und öffnete die Tür. Das Dach hatte es zum Teil weggerissen, aber die Motorräder waren unbeschädigt. Ungeduldig wartete sie, während Sam das eine nach draußen schob und dann zurückging, um das zweite zu holen. Rasch stieg sie auf und startete den Motor, aber Sam kam aus dem Schuppen gerast und verstellte ihr den Weg.
    “Ich sagte, du fährst mit mir”, verkündete er, und sein Ton verriet, dass er keinen Widerspruch duldete. “Ich verspreche dir, dich schnellstens zu Myrtle zu bringen.”
    Sie gab nach, und sobald sie hinter Sam aufgestiegen war, brauste er los, aber sie schienen nicht voranzukommen. Immer wieder blockierten umgestürzte Bäume die Straße, und es dauerte lange, bis sie die Hindernisse überwunden hatten. Erst eine Stunde, nachdem Bertie sie alarmiert hatte, gelangten sie zu Annies früherem Zuhause.
    Helfer hatten sich in der Auffahrt versammelt, und mit einem Ruf des Entsetzens sprang Annie ab und lief zu ihnen. Sam folgte ihr nicht, da er annahm, dass sie mit Myrtle allein sein wollte. Bertie hielt neben ihm an und schaltete den Motor aus. Eine Zeit lang schwiegen beide Männer, dann sagte Sam: “Du wirst kein Wort über das verlauten lassen, was Annie uns erzählt hat.”
    “Ich bin kein Narr, Sam, und weiß, wann ich den Mund zu halten habe.”
    “Das freut mich zu hören.” Sam wartete kurz, bevor er hinzufügte: “Ich habe seit Langem eine Rechnung mit dir zu begleichen, und heute ist Zahltag.”
    Bertie verspannte sich sichtlich. “Wie meinst du das?”
    “Sollen wir mit den Schlägen anfangen, die du mir vor sieben Jahren versetzt hast?”
    Röte überzog Berties Gesicht. “Wie hast du rausgefunden, dass ich das war?”
    “Jedenfalls hast du es gerade bestätigt. Erraten habe ich es gestern Morgen, als du Annie und mich aus dem Bootshaus befreit hast, in das du uns eingesperrt hattest.”
    Auch das leugnete

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