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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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entdecken?”
    “Ja.”
    “Hattest du eine Affäre, nachdem ich von der Insel verschwunden war, Annie?”, fragte Sam sanft.
    “Nein”, versicherte sie ihm rasch. “Ich war an keinem anderen Mann mehr interessiert.”
    “Was quält dich denn dann?”
    “Wenn du es wissen willst, lies den Brief.” Sie verschränkte die Arme und hob trotzig den Kopf. “Andernfalls sollten wir uns jetzt lieber an die Arbeit machen. Die erledigt sich schließlich nicht von allein, während wir hier herumstehen und sinnlose Gespräche führen.”
    Sam lächelte verzerrt. “Etwas sagt mir, dass sich hier zwei Stürme zusammenbrauen — und mit dem Hurrikan werde ich wahrscheinlich leichter fertig.”
    “Also los, kümmern wir uns ums Haus.” Annie öffnete die Tür, aber bevor sie weitergehen konnte, hob Sam sie hoch und trug sie über die Schwelle.
    “Wir wollen doch nicht ausgerechnet jetzt mit alten Traditionen brechen”, erklärte er.
    “Eine gute Idee.” Ihr war seltsam zumute, vor allem als Sam sie nicht sofort freigab, sondern sie so eng an sich presste, dass sie sein Herz gleichmäßig pochen hörte. “Wir haben viel zu tun”, erinnerte sie Sam anstandshalber.
    “Das stimmt.” Er küsste sie auf die Schläfe und ließ die Lippen weiter zu ihrer Wange gleiten. “Und das Dringendste erledigen wir zuerst.”
    “Sobald du mich runtergelassen hast, sehe ich in der Speisekammer nach, ob genug Vorräte da sind.” Annie schmiegte den Kopf an seine Schulter. “Nachdem wir uns vorher um das Wichtigste gekümmert haben, meine ich.”
    “Sobald ich dich freigegeben habe, kannst du dich auch gleich vergewissern, ob es ausreichend Wasser und Batterien im Haus gibt.” Er biss sie zärtlich ins Ohrläppchen. “Und Kerzen.”
    “Sam, ich weiß, wie man sich auf einen Hurrikan vorbereitet. Immerhin habe ich mein ganzes Leben hier verbracht”, sagte sie, obwohl es ihr schwerfiel, sich aufs Antworten zu konzentrieren.
    “Tu mir trotzdem den Gefallen”, bat er. Seine Stimme klang seltsam rau.
    Bevor Annie nachhaken konnte, was er damit meinte, presste er ihr die Lippen auf den Mund. Sie legte Sam die Arme um den Nacken und wünschte sich sehnsüchtig, dass die Hochzeit auch zu einer richtigen Ehe führen würde. Und dass der Brief ihres Vaters daran nichts änderte. Gerade als sie alle Bedenken aufgeben und Sam bitten wollte, sie ins Schlafzimmer zu tragen und endgültig zu seiner Frau zu machen, stellte er sie auf den Boden.
    “Okay, Sam”, sagte sie, von seiner Umarmung völlig aus dem inneren Gleichgewicht gebracht. “Ich mache eine Liste der Dinge, die wir noch benötigen, dann besorge ich das Fehlende im Supermarkt. Was soll ich sonst noch tun?”
    “Tank die Motorräder auf. Ich nagle sofort die Schutzbretter vor die Fenster. Der Hurrikan nähert sich so schnell, dass ich mir nicht sicher bin, wie viel Zeit uns für alles bleibt. Die Vorräte sind jedenfalls das Wichtigste.”
    “Alles klar.”
    Noch einmal presste er sie an sich. “Du solltest die Insel verlassen.”
    “Dazu ist es zu spät, Sam. Die Fähren werden bestimmt schon in den Hafen gebracht. Außerdem denke ich nicht daran, dich alleinzulassen.”
    Sanft strich er ihr das Haar zurück. “Und warum nicht?”
    “Weil du jetzt mein Ehemann bist.”
    “Du willst dir die Wahrheit noch immer nicht eingestehen, stimmt’s?” Er spielte mit ihren Locken.
    “Welche Wahrheit?” Natürlich wusste sie, was er meinte.
    “Du liebst mich, Annie. Aber du bist entweder zu stur, es zuzugeben, oder du hast Angst davor.” Nun umfasste er ihr Gesicht und küsste sie leidenschaftlich. “Wie dumm von mir, dass ich nicht schon längst mit dir geschlafen habe!”, sagte er dann. “Wenn wir den Sturm überleben, werde ich diese Unterlassungssünde sofort korrigieren. Gleich anschließend zerhacke ich dein Schild in kleine Stücke und benutze sie zum Feuermachen.”
    “Tu das”, flüsterte sie. “Ich möchte nicht die einzige verheiratete Jungfrau in der Stadt sein.”
    Widerstrebend schob Sam sie weg. “Am liebsten würde ich dich jetzt ins Schlafzimmer bringen, aber uns bleibt keine Zeit. Jedenfalls nicht für die Hochzeitsnacht, die du verdienst.”
    “Keine Sorge, Sam, wir haben schon viele schlimme Stürme überlebt, und ich bin mir sicher, wir werden nach dem heutigen noch genug Gelegenheit haben, das Ehebett einzuweihen.” Sie lächelte schalkhaft und ging zur Küche.
    Im Verlauf des Tages blieb ihr keine Zeit mehr, Atem zu schöpfen, und schon gar

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