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Die letzte Kolonie

Titel: Die letzte Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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die der General mir mitgegeben hat, steht noch mehr darüber.«
    »Also wird er mit einer kleinen Streitmacht kommen«, sagte ich.
    Zoë nickte.
    »Sofern er nicht nur ein paar seiner engsten Freunde mitnimmt, haben wir trotzdem ein Problem«, sagte Trujillo und nickte mir und Jane zu. »Sie beide sind die Einzigen, die eine richtige militärische Ausbildung haben. Selbst mit unserer Bodenverteidigung würden wir nicht sehr lange gegen echte Soldaten durchhalten.«
    Jane wollte etwas dazu sagen, aber Zoë war schneller. »Darüber habe ich schon nachgedacht«, sagte sie.
    Trujillo schien ein Grinsen unterdrücken zu müssen. » Du? «
    Zoë wurde todernst. »Mr. Trujillo, Ihre Tochter ist meine allerbeste Freundin. Ich will nicht, dass sie stirbt. Ich will auch nicht, dass Sie sterben. Und ich bin in der Lage, uns allen zu helfen. Bitte behandeln Sie mich nicht wie ein kleines Kind.«
    Trujillo richtete sich auf. »Ich entschuldige mich, Zoë«, sagte er. »Es war nicht respektlos gemeint. Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass Sie einen Plan haben.«
    »Genauso wenig wie ich«, setzte ich hinzu.
    »Ihr erinnert euch vielleicht, dass ich mich vor längerer Zeit beklagt habe, dass ich trotzdem im Haushalt mitarbeiten muss, obwohl ich von einem ganzen außerirdischen Volk verehrt werde.«
    »Vage«, sagte ich.
    »Also, während ich unterwegs war, habe ich beschlossen herauszufinden, wofür so etwas tatsächlich gut sein könnte.«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen.«

    Zoë nahm meine Hand und streckte Jane die andere entgegen. »Kommt mit«, sagte sie. »Hickory und Dickory sind noch im Schiff. Sie behalten für mich etwas im Auge. Ich möchte es euch zeigen.«
    »Was ist es?«, fragte Jane.
    »Eine Überraschung«, sagte Zoë. »Aber ich glaube, sie wird euch gefallen.«

14

    Jane weckte mich, indem sie mich aus dem Bett stieß.
    »Was soll das?«, fragte ich, während ich benommen am Boden lag.
    »Die Verbindung zum Satelliten ist gerade zusammengebrochen.« Jane war bereits aufgestanden, nahm sich ein Hochleistungsfernglas vom Nachttisch und ging nach draußen. Ich wachte vollständig auf und folgte ihr.
    »Was siehst du?«, fragte ich.
    »Der Satellit ist verschwunden«, sagte sie. »Und da ist ein Raumschiff, nicht allzu weit von der Stelle entfernt, wo der Satellit sein sollte.«
    »Dieser Eser scheint nicht allzu subtil vorzugehen.«
    »Er hält es einfach nicht für nötig. Außerdem wäre es überhaupt nicht in seinem Interesse.«
    »Sind wir auf so etwas vorbereitet?«
    »Es spielt keine Rolle, ob wir bereit sind«, sagte Jane. Sie setzte das Fernglas ab und sah mich an. »Es geht los.«

    Um der Wahrheit Genüge zu tun: Nach Zoës Rückkehr teilten wir dem Ministerium für Kolonisation mit, dass wir glaubten, der unmittelbaren Gefahr eines Angriffs ausgesetzt zu sein, und dass unsere Verteidigungssysteme für einen solchen Angriff völlig unzureichend waren. Wir baten um mehr Unterstützung. Was wir bekamen, war ein Besuch von General Rybicki.

    »Mir scheint, dass Sie beide eine Menge bittere Pillen schlucken mussten«, sagte Rybicki ohne weitere Einleitung, als er in das Verwaltungsbüro schritt. »Allmählich tut es mir leid, Sie als Leiter der Kolonie vorgeschlagen zu haben.«
    »Wir sind nicht mehr die Leiter dieser Kolonie«, sagte ich und zeigte auf Manfred Trujillo, der hinter meinem ehemaligen Schreibtisch saß. »Er ist es jetzt.«
    Das brachte Rybicki aus dem Konzept. Er starrte Trujillo an. »Sie haben nicht die Befugnis, diese Kolonie zu führen.«
    »Das sehen die Kolonisten anders«, erwiderte Trujillo.
    »Die Kolonisten sind nicht abstimmungsberechtigt«, sagte Rybicki.
    »Auch in diesem Punkt würden die Kolonisten Ihnen widersprechen«, sagte Trujillo.
    »Dann scheinen Sie alle zusammen Verdummungspillen geschluckt zu haben«, sagte Rybicki und wandte sich wieder an Jane und mich. »Was, zum Teufel, geht hier vor sich?«
    »Ich dachte, unsere Nachricht an das Ministerium für Kolonisation wäre recht eindeutig gewesen«, sagte ich. »Wir haben Grund zur Annahme, dass man uns angreifen wird und dass diese Angreifer die Absicht verfolgen, uns auszulöschen. Wir brauchen eine bessere Verteidigung, sonst sterben wir.«
    »Sie haben die Nachricht im Klartext geschickt«, sagte Rybicki. »Jeder hätte sie aufschnappen können.«
    »Sie war codiert«, sagte ich. »Mit einer militärischen Verschlüsselung.«
    »Sie war mit einem Code verschlüsselt, der längst geknackt wurde. Schon vor

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