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Die letzte Kolonie

Titel: Die letzte Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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gegründete Kolonien müssen sich auf die nächste Kolonistenwelle vorbereiten, die zwei oder drei Jahre später folgen wird. Darüber müssen wir uns vorläufig keine Sorgen machen. Wir können uns ganz auf unsere eigenen Bedürfnisse konzentrieren.«
    Diesem Argument wurde niedergeschlagen zugestimmt. Im Augenblick war es das Beste, worauf ich hoffen konnte.
    »Punkt zwei«, sagte ich und machte mich auf den Gegenschlag gefasst. »Keine Benutzung von Technik, die Beobachtern im Weltraum die Existenz unserer Kolonie verraten könnte.«
    Diesmal beruhigten sie sich erst nach mehreren Minuten.
    »Das ist völlig absurd«, sagte Paulo Gutierrez schließlich. » Alles , was mit drahtloser Verbindung arbeitet, ist potenziell messbar. Man müsste nur ein Signal auf einem möglichst breiten Frequenzband senden, und es würde mit allem Verbindung bekommen und einem sagen, was es gefunden hat.«
    »Das ist mir bewusst«, erwiderte ich.
    »Unsere gesamte Technik arbeitet drahtlos«, sagte Gutierrez und hielt seinen PDA hoch. »Schauen Sie sich das hier an. Keine einzige verdammte Steckverbindung. Man könnte das Ding nicht einmal an ein Kabel anschließen, wenn man es wollte. Unsere komplette Ausrüstung in den Frachträumen funktioniert drahtlos.«
    »Vergessen Sie die Ausrüstung«, sagte Lee Chen. »Alle meine Kolonisten haben einen implantierten Lokator.«
    »Genauso wie meine«, sagte Marta Piro. »Und es gibt keinen Ausschalter.«
    »Dann werden sie die Dinger rausholen müssen«, sagte Jane.

    »Das würde einen chirurgischen Eingriff erfordern«, sagte Piro.
    »Wo, zum Teufel, hat man die Dinger eingepflanzt?«
    »In den Schultern«, sagte Piro. Chen nickte dazu; bei seinen Leuten war es genauso. »Es wäre kein großer Eingriff, aber ohne Skalpell lässt es sich nicht machen.«
    »Die Alternative wäre, alle anderen Kolonisten der Gefahr auszusetzen, aufgespürt und getötet zu werden«, fiel Jane ihr ins Wort. »Ich denke, Ihre Leute werden sich dieser Prozedur unterziehen müssen.«
    Piro öffnete den Mund zu einer Erwiderung, überlegte es sich dann aber anders.
    »Selbst wenn wir die Lokatoren entfernt haben, wären da noch sämtliche anderen Geräte, die zu unserer Ausrüstung gehören«, sagte Gutierrez und brachte das Gespräch wieder auf den Punkt. »Alles arbeitet drahtlos. Landwirtschaftliche Geräte. Medizinische Apparaturen. Alles. Sie wollen uns also sagen, dass wir nichts von diesen Sachen benutzen dürfen, die wir zum Überleben benötigen.«
    »Nicht sämtliche Ausrüstung in den Frachträumen funktioniert mit drahtlosen Verbindungen«, sagte Hiram Yoder. »Das gilt zum Beispiel nicht für unsere Ausrüstung. Jedes dieser Geräte benötigt einen Menschen, der es bedient. Wir werden wunderbar zurechtkommen.«
    »Sie haben diese Ausrüstung«, sagte Gutierrez. »Wir nicht. Alle anderen haben nichts, womit sie arbeiten können.«
    »Wir werden so viel wie möglich mit Ihnen teilen«, sagte Yoder.
    »Es geht nicht ums Teilen«, gab Gutierrez erzürnt zurück. Er nahm einen tiefen Atemzug, um sich wieder zu beruhigen. »Natürlich bin ich davon überzeugt, dass Sie versuchen
werden, uns zu helfen«, sagte er zu Hiram. »Sie haben genug Ausrüstung für Ihre Gruppe dabei. Insgesamt sind wir aber zehnmal so viele.«
    »Wir haben genug Ausrüstung«, sagte Jane, worauf sich alle Anwesenden ihr zuwandten. »Ich habe Ihnen allen eine Kopie der Frachtliste geschickt. Sie werden sehen, dass wir neben der modernen Technik zusätzlich mit einer kompletten Garnitur Werkzeuge und Geräte ausgestattet sind, die nach bisherigen Maßstäben als veraltet gilt. Das verrät uns zwei Tatsachen. Erstens, dass die Koloniale Union genau gewusst hat, dass wir auf uns allein gestellt sein würden. Und zweitens, dass man nicht die Absicht hatte, uns sterben zu lassen.«
    »Das ist nur ein Aspekt«, warf Trujillo ein. »Der andere ist, dass sie uns lieber hilflos dem Konklave ausliefern wollten, als uns etwas mitzugeben, womit wir uns verteidigen könnten. Stattdessen sagt man uns, dass wir uns still und unauffällig verhalten sollen, weil das Konklave uns dann vielleicht nicht hört .« Aus der Runde am Tisch kam zustimmendes Gemurmel.
    »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für eine solche Diskussion«, sagte ich. »Wie auch immer die Motive der KU aussehen mögen, wir müssen uns der Tatsache stellen, dass wir hier sind und nicht ohne Weiteres von hier wegkommen werden. Wenn wir auf dem Planeten gelandet sind und der Aufbau

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