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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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Kollektivereignis der Menschheit, epochal, global. Deshalb habe ich nach der Tabelle das griechische Wort aridmow [11] , das heißt Zahl, in Zahlen umgewandelt, aber es klappt nicht, schau!« Liam reichte ihr das Notizbuch.
    Sie starrte eine Weile unschlüssig auf die Seite, dann hellte sich ihre Miene plötzlich auf. Ohne auch nur die Kalkulation von Liam zu überprüfen, jubelte sie: »Du bist ein Genie, eine Wucht, der Größte!«
    Sie stemmte die Ellbogen auf den Tisch und stützte das Gesicht in beide Hände. »Schau mal, wie subtil der Autor ist: Er jagt uns hinter einem Namen her, dessen gematrischer Wert 666 ist, und dieser Name ist ausgerechnet ›ZAHL‹! Deshalb sagt der Text also: ›Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres‹! Der Presbyter hält uns die Lösung direkt unter die Nase, und wir merken es nicht! Aber alles passt zusammen. Die Dualität ist perfekt, und sie schließt sich selbst zum Kreis: Man kommt, ausgehend von der Zahl, auf das menschliche Wort, das sie benennt, und vom menschlichen Wort kommt man wieder auf die Zahl, die diesem entspricht … Ein Buchstabenmagier, ein echtes Genie!«
    »Aber Alanna, das funktioniert doch nicht«, protestierte Liam.
    Sie machte sich sofort an die Überprüfung der Kalkulation.
     
[α] = 1
[ρ] = 100
[ι] = 10
[δ] = 9
[μ] = 40
[o] = 70
[ς] = 6
     
    »Siehst du«, sagte er, »das geht nicht auf. Die Summe lautet 236.«
    »Klar«, lächelte sie, »aber da steckt ein Fehler drin.«
    »Welcher?«, wunderte er sich.
    »Du hast das Symbol des Stigmas verwendet für das S am Ende.«
    »Sicher: das griechische Wort ist
arithmos
, mit s am Ende, und am Wortende verwendet man, als Kleinbuchstaben, das Stigma, das der sechs entspricht!«
    »Warte, Liam … Dieser Buchstabe wird im Griechischen auf zwei Arten geschrieben, die zwei unterschiedlichen Zahlen entsprechen: der Sechs und der Zweihundert. Diese Konvention, dass man am Wortende das Stigma benutzt, ist jüngeren Datums. Vorher benutzte man die beiden Varianten des Sigmas unterschiedslos, an jeder Stelle des Wortes …«
    »Aber zu jener Zeit waren Kleinbuchstaben noch gar nicht gebräuchlich!«, argumentierte Liam.
    »Kleinbuchstabe oder Großbuchstabe, das macht keinen Unterschied«, erwiderte Alanna. »Auch als Großbuchstaben gibt es zwei S: das klassische Sigma und das Stigma«
    »Gut, dann versuchen wir einmal, das Ganze mit dem klassischen Sigma zu berechnen!«
    »Sie zählte laut vor: »Also … dann reicht es, von deiner Summe sechs abzuziehen und zweihundert hinzuzufügen … ergibt … 430. Und das funktioniert trotzdem nicht«, schloss sie demoralisiert.
    Dann hob sie die Augen und sah, wie Liam bleich wurde.
    »Was hast du?«, schrie sie fast.
    Liam antwortete im Flüsterton: »Wenn wir uns auch weiterhin auf das Prinzip der Dualität stützen, dann haben wir die Summe mit dem Stigma, die 236 ergibt, und die mit dem klassischen Sigma, die 430 ergibt.«
    »Ja, und?«
    »Addier mal die beiden Summen.«

63
     
    Ort: Dublin
    Weltzeit: Sonntag, 28. Juni, 9.45 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 10.45 Uhr
     
    Inspector Goonan stieg von dem Scooter, indem er sich auf den Schultern des Fahrers abstützte. Dann klopfte er diesem zum Dank auf den Rücken.
    Er trug eine astreine Fußball-Montur: schwarze Stollenschuhe, weiße Shorts und das feuerrote Trikot von Shelbourne. Er grüßte den Polizisten im Wachhäuschen, der mit einer amüsierten Grimasse antwortete, dann betrat er das Dienstgebäude. Wegen der Stollen ging er wie auf Eiern. Er war verschwitzt und krebsrot im Gesicht.
    Sergeant Bridget Walsh fing ihn im Korridor ab, noch bevor er auf der Toilette verschwinden konnte, um sich ein bisschen frisch zu machen.
    »Zum Glück bist du sofort gekommen, Paul«, sagte sie, während sie auf ihn zuging.
    »Ich war im Park«, sagte er sichtlich genervt, »wo ich einundzwanzig Leute und eine Zwei-Tore-Führung im Stich gelassen habe. Ich hoffe, aus gutem Grund.«
    Auf Bridgets Gesicht zeigte sich aufrichtiges Bedauern. Sie wusste, wenn Paul Goonan etwas hasste, dann war es, am Sonntag zu arbeiten.
    Sie musterte ihn einen Moment und überlegte, wie sie ihm die Neuigkeit beibringen sollte.
    »Warum bin ich hier, Bridget?«
    »Galway hat angerufen und angeordnet, dich sofort herbeizuzitieren. Hier ist jemand, der dich sprechen muss.«
    »Das hast du mir schon am Telefon gesagt.«
    »Es ist Colin Doyle. Er wartet in deinem Büro auf dich«, sagte sie in einem Atemzug.
    Goonan schluckte. »Der Colin

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