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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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neue Seite der Akte auf. »Und womit beschäftigte sich Ihr Exmann vorher?«
    Der Inspector ignorierte Liam und wandte sich weiterhin nur an Alanna.
    »David hat viel in der ganzen Welt gearbeitet«, antwortete sie, »stets für Projekte, bei denen sein mathematisches Talent gefragt war. Ich habe ihn 1999 in Tel Aviv kennengelernt. Wir waren beide im interdisziplinären Team des Genesis-Projektes.«
    Goonan schaute sie fragend an.
    »Es ging um ein Studienprojekt zur Anwendung gematrischer Algorithmen zur …«
    »Okay, okay, ich habe verstanden«, stoppte er sie. »Hatte also absolut nichts zu tun mit, was weiß ich, militärischen Anwendungen, Kernwaffen …«
    »Absolut nicht«, verneinte Alanna.
    »Mein Bruder kann in nichts dergleichen involviert sein«, fügte Liam hinzu.
    »Wie wollen Sie das mit Bestimmtheit sagen?«, erwiderte Goonan genervt, wobei er die Zigarette ausdrückte.
    »Vor Jahren hat die US Air Force ihn kontaktiert. Sie erprobten eine neue Waffe mit hochfrequenten Mikrowellen, die Radare, Computer und elektronische Komponenten lahmlegen sollten.«
    »Und dann?«, drang Goonan in ihn.
    »Und dann«, fuhr Liam geduldig fort, als hätte er ein Kleinkind vor sich, »hat David, nur weil er nichts mit Waffentechnik zu tun haben wollte, einen Job mit dreihunderttausend Dollar Jahresgehalt abgelehnt.«
    Der Inspector schluckte. »Gut«, schloss er. Dann blätterte er zum x-ten Mal in der Akte.
    Es entstand eine lange Pause.
    »Hören Sie, Mrs. Hamdis«, setzte Goonan schließlich mit merkwürdiger Miene wieder an, »alles deutet darauf hin, dass Ihr Mann von einer Gruppe von Personen entführt wurde, die dem Augenschein nach aus dem Mittleren Osten stammen.«
    »Ja und?«, fragte Alanna, als müsste sie sich verteidigen.
    »Nun ja, da auch Sie zur Hälfte arabischer Abstammung sind, frage ich mich: Ist das reiner Zufall?«
    »Sie machen wohl Witze?«, fragte sie fassungslos.
    »Es war nur eine Frage«, rechtfertigte er sich. »Hier sehe ich eine Lebensversicherung über eine beachtliche Summe, und die beiden Begünstigten sind Mrs. Alanna Hamdis und Mr. Liam Brine.«
    »Am Tag der Entführung war ich in Rom und Alanna in London«, platzte Liam heraus. »Was zum Teufel wollen Sie unterstellen?«
    »Nichts, nichts. Regen Sie sich nicht auf«, antwortete der Inspector, ohne eine gewisse Befriedigung zu verbergen. »Ich tue nur meine Arbeit: alle denkbaren Hypothesen abzuwägen.«
    »Haben Sie, von uns abgesehen, irgendeinen greifbaren Verdacht?«, fragte Liam feindselig und erhob sich.
    »Wir ermitteln in verschiedene Richtungen.«
    »Und gibt es konkrete Ergebnisse?«
    »Falls ja, dann werden Sie es als Erste erfahren«, erwiderte Goonan kalt.
    »Gut«, schloss Liam mit einem Seufzer. »Wenn es sonst nichts mehr gibt, gehen wir.« Und er wandte sich, gemeinsam mit der Schwägerin, in Richtung Tür.
    »Noch etwas«, hielt der Polizist sie auf.
    Die beiden drehten sich gleichzeitig um.
    »Ich bitte Sie, seien Sie so freundlich, noch einige Tage hier in Dublin zu bleiben, zu unserer Verfügung.«
    »Sie wissen, wo Sie uns finden, Inspector«, erwiderte Liam knapp.
    Die beiden wanderten schweigend durch die Flure des Kommissariats von Blackrock. Am Tresen des Eingangsbereichs tauschten sie die Besucherpässe gegen ihre Ausweise, dann gingen sie zum Ausgang.
    »Was für ein Kotzbrocken«, knurrte Liam durch die Zähne.
    Alanna wollte gerade eine Bemerkung dazu machen, aber kaum hatten sie die Tür geöffnet, fiel sie eine Journalistin mit einem Mikro in der Hand an, im Schlepptau einen Kameramann: »Eine Frage für RTE, Mrs. Hamdis …«
    Liam hakte sie unter und zog sie fort.

26
     
    Ort: Dublin
    Weltzeit: Donnerstag, 25. Juni, 17.14 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 18.14 Uhr
     
    Der Lieferwagen in Metallicschwarz mit den getönten Scheiben hielt auf der Zufahrtsrampe. Bandar drückte auf den Knopf der Fernbedienung, und das Metallrollo der Garage glitt nach oben. Er stellte das Fahrzeug im Innern ab, wartete aber, ehe er ausstieg, bis das Tor wieder ganz geschlossen war. Erst dann öffnete er die Tür, stieg aus dem Van und betrat durch die Innentür, die die Garage mit dem Einfamilienhaus verband, das Gebäude. Er murmelte Imar, dem Wachtposten, eine Art Gruß zu, dann umrundete er vor der Treppe einige Kartons mit Lebensmitteln und stieg hinauf ins Obergeschoss.
    Er betrat das erste Zimmer zur Linken, das größte des Hauses. Die Vorhänge waren geschlossen, das Licht brannte. Jaabir saß im Schneidersitz auf dem

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