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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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untergehakt gehen?«
    »Mir ist es unangenehm, beschattet zu werden«, antwortete er mit ernster Stimme. »Dreh dich nicht um«, fügte er sofort hinzu, um ihrer Reaktion zuvorzukommen.
    Er presste sie an sich, und sie gingen Richtung Dame Street, der breiten Straße, die nach Westen verläuft, parallel zum Liffey-Fluss.
    »Da ist ein schwarzer Lieferwagen, der uns folgt«, erklärte er dann. »Getönte Scheiben, den habe ich schon vor dem Hotel bemerkt.«
    »Und wie konnte er uns in der Grafton Street folgen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht ist jemand ausgestiegen, ist zu Fuß an uns drangeblieben und dann hier wieder zugestiegen.«
    Alanna biss sich auf die Lippe. »Was machen wir?«
    »Wir versuchen sie in Temple Bar abzuhängen«, entschied Liam.
    Sofort schlugen sie sich rechts, Richtung Fluss, in das Gewirr aus Läden, Restaurants, Cafés und Pubs des Temple-Bar-Viertels.
    Nachdem sie eingebogen waren, blieb Liam abrupt stehen und linste um die Ecke, suchte den Weg ab, den sie gekommen waren.
    »Sieh selbst«, sagte er zu Alanna. Sie guckte vorsichtig hervor und sah, in zirka hundert Meter Entfernung, einen schwarzen Lieferwagen, der am Straßenrand parkte. Zwei Männer waren gerade ausgestiegen und redeten mit einem dritten, der auf dem Beifahrersitz saß. Alle drei schienen Araber zu sein.
    »Nichts wie weg«, sagte sie sofort.
    In Temple Bar herrschte Hochbetrieb. Menschengruppen zogen von einem Pub zum nächsten und quetschten sich für ein Guinness und eine halbe Stunde Live-Musik wie Sardinen zusammen. In dem Chaos aus Stimmen, Trinksprüchen, Gesang und Suff achtete niemand auf das Pärchen, das, Hand in Hand, atemlos durch die Straßen rannte.
    Nachdem sie drei Blocks gelaufen waren, blieben sie keuchend vor einem halb leeren Pub stehen. Sie verständigten sich mit einem Blick und steuerten einen abgelegenen Tisch ganz hinten im Lokal an. Ein Quartett spielte die Coverversion eines Songs von den Pogues, rund zwanzig Leute bildeten das Publikum.
    »Ich rufe Goonan an«, sagte Alanna, kaum dass sie saßen, und holte das Handy aus der Tasche. Sie tippte die Nummer des Inspectors ein, aber eine Stimme sagte ihr, er sei bereits weg. Sie stellte sich vor und versuchte in hektischem Ton ihrer Gesprächspartnerin Sergeant Bridget Walsh die Lage zu erklären: »Wir sind in Gefahr. Drei Männer, Araber, verfolgen uns, seit wir das Hotel verlassen haben.«
    »Wo befinden Sie sich?«
    »In Temple Bar, im Saint John Pub.«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, ich schicke Ihnen sofort einen Wagen.«
    »Okay«, sagte Alanna und beendete das Gespräch. Dann, zu Liam gewandt: »Goonan war nicht da, aber sie schicken sofort eine Streife.«
    Er atmete auf und erhob sich. »Ich hole uns was zu trinken. Für dich?«
    »Ein Tonic Water.«
    Liam umrundete die Musiker und erreichte den Tresen. Er bestellte beim Barmann einen Jameson, diesmal einen doppelten, und das Tonic Water für Alanna. Während er wartete, trater an die Glasscheibe und warf einen verstohlenen Blick auf die Straße. Alles schien in Ordnung zu sein.
    Er ging wieder an den Tresen, zahlte und bedeutete dann dem Wirt, ehe er mit den Getränken wegging, er möge sich nähern.
    »Hören Sie«, flüsterte er, »sehen Sie die Frau, die da hinten sitzt?«
    »Hmm«, brummte der Barkeeper, während er sich über den Tresen lehnte.
    »Sie hat einen eifersüchtigen Freund, der Paul heißt.«
    Der andere schaute ihn fragend an.
    »Und das Wort ›eifersüchtig‹«, fügte Liam mit einem schelmischen Grinsen hinzu, »gehört nicht zu meinen Favoriten.«
    »Schon klar«, nickte der Mann, »für alle Fälle, neben dem Damenklo gibt es einen Hinterausgang.«
    Liam steckte den abschätzigen Tonfall weg, ohne mit der Wimper zu zucken, und ging zurück an den Tisch.
    Alanna trank von ihrem Tonic Water und schaute auf die Uhr. »Ob das dieselben Männer sind wie bei David?«, fragte sie unvermittelt.
    »Vielleicht«, antwortete Liam. »Es könnten aber auch die sein, die Molteni umgebracht haben.«
    Alanna überlegte einen Moment. »Wieso glaubst du, dass der Professor umgebracht worden ist? Du hast mir erzählt, zwei Zeugen hätten ihn springen sehen.«
    »Ich bin überzeugt, falls er selbst gesprungen ist, dann hat ihn jemand dazu gezwungen«, stellte Liam fest und nippte an seinem Whiskey. »Aber was ich mich tatsächlich frage, ist: Was kann wichtiger sein als das eigene Leben?«
    »Ein Ideal?«, mutmaßte sie.
    »Oder ein Geheimnis, das seit Jahrhunderten tradiert wird«, murmelte

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