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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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er. Er trank einen weiteren Schluck. »Wir müssen es herausfinden.«
    »
Wir
müssen?«, wiederholte Alanna.
    »Wir suchen nach denselben Antworten.«
    Plötzlich riss sie erschrocken die Augen auf. Liam verstand sofort. Er drehte sich um und sah zwei der Araber, die durch die Scheibe in den Pub spähten. Sie suchten das Publikum der Musikband ab, das den Blick auf ihren Tisch verstellte.
    »Runter«, befahl Liam und duckte sich selbst unter den Tisch. Er schob seinen Kopf Richtung Scheibe vor. Einer der beiden Araber sprach in sein Handy.
    »Folge mir«, flüsterte er und nahm sie an der Hand. Sie schlichen geduckt zur Damentoilette, die wenige Schritte von ihrem Tisch entfernt war. Liam öffnete die Tür daneben, die der Barkeeper ihm beschrieben hatte, und dann richteten sie sich auf.
    »Lass uns abhauen«, forderte er sie auf, während er in eine verlassene Gasse blickte.
    »Und die Polizei?«
    »Denk mal nach«, sagte er und drückte ihr fest die Hand. »Wie haben sie uns gefunden? Entweder haben sie unsere Telefone abgehört, oder die Polizei selbst hat ihnen den Tipp gegeben. Jedenfalls können wir niemandem mehr trauen.«
    Alanna schien verstört, ließ sich aber überzeugen: »Du hast recht, lass uns gehen.«
    Sie rannten hinaus in die Gasse, durchquerten noch einen Block und tauchten wieder in die Dame Street ein, wo sie im Zickzack durch die Menge liefen.
    Als Liam merkte, dass Alanna nicht mehr konnte, blieb er stehen. Sie warfen einen Kontrollblick zurück. Auch diesmal schien es, als hätten sie die Verfolger abhängen können.
    Sie lehnten sich an eine Mauer, um Atem zu schöpfen.
    »Wir müssen zurück ins Hotel«, sagte Alanna keuchend.
    »Nein. Das ist der absolut gefährlichste Ort!«
    »Und was machen wir dann?«, fragte sie erschrocken.
    »Keine Ahnung, aber lass uns hier verschwinden.«
    Sie gingen eilig weiter die Dame Street hinab, als sie, etwa fünfzig Meter vor sich, den schwarzen Lieferwagen stehen sahen. Auf dem Gehsteig stand, zwischen den Passanten, ein riesiger Araber, der in ein Handy brüllte. Bevor er sie bemerkte, tauchten sie in den Verkehr ein und überquerten in tollkühnem Slalom die Fahrbahn. Sie fielen wieder in Trab, Richtung Grafton Street, und als Liam sich umdrehte, bemerkte er, dass der Araber nicht mehr auf dem Gehweg stand und der Lieferwagen versuchte, mitten im Verkehrsstrom zu wenden. Sie hatten sie geortet. Und in wenigen Sekunden würden sie da sein.
    Sie bogen in die Grafton Street ein und verschwanden aus dem Sichtfeld der Verfolger. Plötzlich tat sich vor ihnen ein unverhoffter Fluchtweg auf: Der Aircoach-Bus, der den Flughafen mit der Innenstadt verband, war eben im Begriff abzufahren. Der Motor lief, aber die Türen standen noch offen. Mit letzter Kraft sprinteten sie die paar Meter bis zu dem Gefährt und sprangen hinein. Hinter ihnen schlossen sich die Türen. Liam zahlte die Tickets – noch nie in seinem Leben hatte er vierundzwanzig Euro so sinnvoll angelegt –, dann gingen sie bis in den Fond des Busses und ließen sich in die hinterste Sitzreihe fallen. Alanna zog den Vorhang zu und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.

30
     
    Ort: Dublin
    Weltzeit: Donnerstag, 20.10 Uhr (GMT)
    Ortszeit: 21.20 Uhr
     
    Während der halbstündigen Fahrt vom Stadtzentrum bis zum Flughafen kontrollierte Liam mehrfach, dass der schwarze Lieferwagen ihnen nicht folgte. Irgendwann holte er das Handy aus der Tasche, schaltete es ab und nahm die Batterie heraus.
    »Mach das ebenso«, forderte er Alanna auf, die ihn mit einer gewissen Verwunderung beobachtet hatte. »Die wussten genau, wo wir waren, und die einzig denkbare Erklärung ist, dass sie unser Handysignal orten.«
    »Es genügt also nicht, es auszuschalten?«
    »Das ist ein Irrglaube, der die Gefängnisse auf der ganzen Welt füllt. Solange du die Batterie nicht herausnimmst, bleibt das Signal aktiv.«
    Alanna holte das Handy aus der Tasche, schaltete es ab und baute ebenfalls die Batterie aus. »Gut, Spezialagent Brine«, sagte sie schließlich mit einem etwas entspannteren Ausdruck, »und was machen wir jetzt?«
    »Tja …«, überlegte Liam, »auf jeden Fall müssen wir aus Dublin verschwinden.«
    »Und Goonan?«
    »Zum Teufel mit Goonan, hast du den Eindruck, dass er uns beschützen könnte?«
    »Wohin sollen wir also gehen?«, fragte sie erneut.
    »Molteni hat mir etwas bei einem Notar in Turin hinterlegt. Das ist die einzige Option, die wir haben. Oder nicht?«
    »Wenn wir einen Flug nach Turin

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