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Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger R. Talbot
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riesigen Stahlplatte, in deren Mitte sich eine Luke befand, die, ungeachtet des Regens, offen stand. Teodoro neben ihm war genauso überrascht. Er schaute ihn fragend an, und statt einer Antwort deutete der Ingenieur nur auf das Loch. Sie beugten sich darüber und schauten hinunter. Seitlich war eine Eisenleiter befestigt, die hinunter in die Finsternis führte. Ohne lange zu fackeln, warf Doornick seine Schaufelhin und machte sich an den Abstieg. Sein Begleiter tat es ihm nach.
    Sie kletterten fünf oder sechs Meter tief in den quadratischen Schacht hinab. Am Fuß der Leiter sammelte sich das Wasser auf dem Betonboden und floss in einen Metallgully. Zur Rechten ging ein breiter, von Neonröhren erleuchteter Tunnel ab. Auf der gegenüberliegenden Seite sah man einen schummrig beleuchteten zweiten Gang. Er war etwa zwanzig Meter lang und endete an einer Tür, die einen Spaltbreit offen stand und wie in grelles Licht gerahmt schien. Mehrere Stimmen plauderten dahinter in kameradschaftlichem Ton. Doornick zog die Kapuze ab und bog rechts ein, gefolgt von Teodoro. Sie bewegten sich vorsichtig vorwärts. Nachdem ihre Augen sich an das Zwielicht gewöhnt hatten, konnten sie in dem Tunnel Sandsäcke, Holzpfähle, Kabeltrommeln, Fässer und Kanister in verschiedenen Größen erkennen. Sie kamen an einem leeren Schubkarren vorbei und blieben vor einer Eisentür stehen. Der Ingenieur schien zum ersten Mal unsicher, was zu tun sei. Teodoro legte das Ohr an die Metalltür und lauschte einige Sekunden, dann drückte er, ohne zu zögern, die Klinke herunter. Drinnen war es stockfinster.
    Er erkannte an der Wand sofort eine LED-Leuchte, die einen Schalter markierte. Er drückte darauf: Eine Reihe schwacher Glühbirnen flammten nacheinander auf und beleuchteten eine Betontreppe, die in die Tiefe führte.
    Teodoro wandte sich der obersten Treppenstufe zu, aber Doornick hielt ihn auf: »Da lang«, flüsterte er und deutete auf eine Öffnung neben dem Treppenabsatz. Dahinter lag ein kleiner Raum, in dem die Beleuchtung gleichzeitig mit jener der Treppe angegangen war. Der Ingenieur schloss leise die Metalltür hinter sich, dann betraten die beiden einen Raum, der aussah wie ein Büro.
    Auf einem grobgezimmerten Holztisch lagen große hellblaueBlätter mit der Bezeichnung »NOVA JANNA«. Doornick erkannte sofort, worum es sich handelte: Es waren die Konstruktionszeichnungen des Ortes, an dem sie sich befanden. Er prüfte sie schnell. Detailgenaue Pläne eines waschechten unterirdischen Bunkers, der sechs Stockwerke tief in die Erde führte, ausgestattet mit Belüftungsanlage, Stromaggregaten, Kühlzellen, Küchen, Bädern und mindestens fünfzig Zimmern verschiedener Größe. Ein Unterschlupf, in dem man über Monate völlig von der Außenwelt abgeschlossen überleben konnte.
    Er fragte sich, wie lange schon daran gearbeitet wurde. Das war nicht sein Spezialgebiet, aber über den Daumen gepeilt, musste die Firma vor mindestens drei oder vier Jahren damit angefangen haben, als er selbst noch in Mexiko und Texas zu tun hatte.
    »Wusstest du etwas davon?«, fragte er Teodoro.
    »Nein, Jefe. An der Sechs haben immer nur Ausländer gearbeitet.«
    Die beiden sahen einander einen Moment lang an, dann wandte Doornick sich dem Ausgang zu: »Lass uns zurück zum Wagen gehen. Wir haben genug gesehen.«
    Aber als sie wieder an die Leiter kamen, merkten sie, dass der Regen plötzlich abgerissen war. Sie schauten nach oben: Ein Arbeiter kletterte herab und blockierte den Schacht.
    Sie tauschten einen Blick. Es blieb keine Zeit, ein Versteck zu suchen: Sie mussten sich dem Mann stellen. Der Ingenieur sah sich nach etwas um, das als Waffe taugen konnte, Teodoro hatte bereits ein robustes Brett entdeckt.
    Der Arbeiter war schon auf der drittletzten Sprosse, als der Knall einer Explosion von draußen in den Bunker drang. Der Mann machte sofort kehrt und kletterte wieder hoch, um nachzusehen, was passiert war. Doornick und Teodoro erwarteten, dass auch die anderen Arbeiter, aufgeschreckt von der Explosion, jeden Moment aus dem Raum am Ende des Tunnelskommen würden. Aber nichts geschah. Sie mussten in eine tiefere Ebene hinuntergestiegen sein. Ohne weiter Zeit zu verlieren, kletterten die beiden hinauf.
    Kaum waren sie im Freien, bot sich ihren Augen ein unglaubliches Szenario dar: Die drei Militärlaster, die unter dem Dach standen, brannten lichterloh. Rundherum wuselten Dutzende roter Regencapes in offensichtlichem Chaos.
    »Lass uns abhauen«, sagte

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