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Die letzte Rune 01 - Das Ruinentor

Titel: Die letzte Rune 01 - Das Ruinentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Saloon. Du weißt schon, so was wie eine Bar.« Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wußte Falken es offensichtlich nicht. Travis versuchte es weiter. »Ein Pub? Eine Wirtschaft?«
    Auf Falkens Gesicht leuchtete Verstehen auf. »Natürlich, du bist ein Schankwirt. Ein alter und ehrenvoller Beruf, zumindest in diesem Land.«
    Travis reagierte darauf bloß mit einem Schulterzucken, obwohl er im Inneren einen gewissen Stolz verspürte. Noch nie zuvor hatte er irgend etwas von dem, was er so tat, als ehrenvoll betrachtet.
    Falken setzte den Becher ab. »Aber etwas sagt mir, daß du nicht aus dieser Gegend stammst.«
    Travis kratzte sich am Kinn. »Ich bin mir nicht sicher.« Ihm drängte sich eine Frage auf. Sie war total verrückt, aber er mußte sie stellen. »Wo genau befindet sich diese Gegend?«
    Zu seiner Überraschung lachte Falken nicht. Statt dessen musterte der Barde Travis ernst, dann sprach er in wohlüberlegten Worten. »Im Augenblick sind wir tief im Winterwald, einem großen und uralten Wald, viele Meilen nördlich der Domäne von Eredane.«
    Der Klang der seltsamen Namen verschaffte Travis eine Gänsehaut. »Die Domäne von Eredane?«
    Falken beugte sich plötzlich mit einem äußerst interessierten Gesichtsausdruck vor. »Das ist richtig. Eredane ist eine der sieben Domänen im Norden des Kontinents Falengarth.«
    Travis nickte ruckartig, als würde das einen Sinn ergeben. wovon natürlich nicht die Rede sein konnte. »Ich verstehe.« Er suchte nach einer Möglichkeit, die nächste Frage so zu formulieren, daß sie nicht völlig absurd klang. Es funktionierte nicht. Er stellte sie trotzdem und tat sein Bestes, so beiläufig wie möglich zu klingen. »Und die Welt, von der wir hier sprechen, ist …?« Seine Frage verklang in der kalten Luft. Plötzlich fror er wieder.
    Falken runzelte die Stirn. »Nun, natürlich Eldh.«
    Die Worte trafen Travis wie ein Donnerschlag. Der Schritt durch die Reklametafel hatte ihn nicht an einen anderen Ort versetzt, sondern auf eine andere Welt. Die Welt, von der Schwester Mirrim bei der Erlösungsshow gesprochen hatte. Es gab keine andere Erklärung. Die seltsamen Bäume, die ungewohnte Luft, Falkens seltsame Kleidung. So unmöglich es auch erschien, es war die einzige Antwort, die einen Sinn ergab.
    Das hier war nicht die Erde.
    Mit dem Wissen kam ein neuer, schrecklicher Gedanke, und eine Woge der Panik schnürte ihm die Luft ab. Auf dieser Seite hatte es keine Spur von der Reklametafel gegeben, kein Fenster, das auf Castle City hinausblickte.
    Wie sollte er zurückkehren?

22
    Travis fühlte, wie man ihm etwas in die Hand drückte. Es war ein Tonbecher Maddok. Er hob den Becher und schluckte die warme Flüssigkeit. Sein Verstand klärte sich, und die Panik wich etwas, obwohl sie nicht verschwand. Falken war an seiner Seite, in seine wölfischen Gesichtszüge stand Besorgnis geschrieben.
    »Geht es dir gut, Travis Wilder?«
    Travis schüttelte benommen den Kopf. Ging es ihm gut? Gestern hatte er seinen besten Freund, sein Zuhause, seine ganze Welt verloren. Es ging ihm alles andere als gut.
    »Ich werde schon nicht in Ohnmacht fallen, wenn es das ist, was du meinst«, sagte er.
    Anscheinend zufrieden mit der Antwort kauerte Falken in der Hocke und rieb sich nachdenklich das Kinn. Er sprach mit leisem Staunen, mehr im Selbstgespräch als an Travis gerichtet. »Du kommst also aus einer anderen Welt. Ich habe davon gehört, allerdings hätte ich niemals damit gerechnet, persönlich einem Beweis dafür gegenüberzustehen. Doch ich muß gestehen, daß ich in dem Moment, in dem ich dich erblickte, wußte, daß an dir etwas Ungewöhnliches ist. Und es war nicht nur deine seltsame Kleidung und Sprechweise. Du hast etwas Andersweltliches an dir, Freund.«
    Der Maddok hatte seine Gedanken geordnet, und Travis brachte ein mühsames Auflachen zustande. »Ich habe etwas Andersweltliches an mir? Das ist witzig, aber ich hätte dasselbe über dich gesagt, Falken. Nur ist es ja wohl deine Welt und nicht meine.« Er stellte den leeren Becher mit zitternden Händen ab. »Aber wenn das hier tatsächlich eine andere Welt ist, dann habe ich nur eine Frage: Was tue ich hier?«
    Falken faltete die Hände zusammen. »Eine gute Frage, auf die auch ich gern die Antwort wüßte. Der Morgen nimmt seinen Verlauf, und ich wollte eigentlich heute früh aufbrechen, denn ich habe noch einen langen Weg vor mir. Aber es könnte sein, daß sich die Zeit lohnt, die deine Geschichte dauert. Das

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