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Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm

Titel: Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Gelächter hören.
    Er senkte die Schultern und trat zur Tür. Es gab keine Klinke, also drückte er gegen das verwitterte Holz. Ächzend schwang die Tür nach innen auf.
    Das Gelächter verstummte, abgeschnitten wie von einem stumpfen Messer.
    Rauchgeschwärzte Balken hingen niedrig über einem langen Raum, der Boden war mit schmutzigem Stroh bedeckt. Im offenen Kamin prasselte ein Feuer, während viele Kerzen matten Lichtschein und einen ranzigen Geruch verbreiteten. Drei aus Planken gezimmerte Tische nahmen den größten Teil des begrenzten Platzes ein. An ihnen saß ein halbes Dutzend Männer auf Bänken. Sie trugen grobe, braune Wämser, schlammbeschmutzte Hosen und enganliegende Lederhauben. Sie waren alle kleingewachsen und muskulös. Sie starrten Travis mit kleinen, dunklen Augen an.
    Zinsbauern. Freie Männer, das schon, aber in ihrem Benehmen sind sie kaum mehr als Bauernburschen. Travis, sei vorsichtig.
    Travis betrat den Raum. Ein Luftzug schlug die Tür hinter ihm zu.
    Er senkte den Kopf, um den finsteren Blicken zu entgehen, und setzte sich an das Ende des Tisches, der kaum belegt war. Wer auch immer diese Leute waren, sie schienen nicht begeistert zu sein, ihn zu sehen. Vielleicht fürchteten sie auch nur Fremde. Aber Travis hatte nicht vor, sie zu belästigen. Er brauchte nur einen Ort, an dem er einen Augenblick lang verschnaufen und nachdenken konnte, an dem er die nächsten Schritte entscheiden konnte. Er wußte, daß er sich nicht länger auf der Erde befand, aber er mußte herausfinden, wo genau er war. Auf diese Weise würde er auch in Erfahrung bringen, wohin er sich wenden mußte. Er hatte Freunde hier, dessen war er sich sicher, selbst wenn er sich im Augenblick nicht an ihre Namen erinnern konnte. Er mußte sie finden.
    Gemurmel durchbrach das Schweigen, und diesmal half ihm die halbierte Münze nicht, es zu verstehen. Er beugte sich über den Tisch. Selbst der matte Kerzenschein bereitete ihm Unbehagen. Das Licht schien zu pulsieren, die Luft zu dehnen und zu strecken.
    Vor ihm tauchte ein Schatten auf, und er hob den Kopf, obwohl ihn diese Handlung schwindelig werden ließ. Eine Frau stand vor ihm. Es war unmöglich zu sagen, ob sie jung oder alt war, denn ihr Gesicht war eine Masse aus verkrustetem Schorf. Ihr braunes Kleid war mit Essen, Schweiß und Blut befleckt, ihr Kopf wurde von einem formlosen Tuch bedeckt. Die einzigen Züge, die Travis richtig ausmachen konnte, waren ihre Augen, und die blickten hell und waren voller Furcht. Mit zitternder Hand stellte sie einen kleinen Tonkrug auf dem Tisch ab, dann eilte sie fort und verschwand hinter einem Vorhang.
    Travis starrte den angeschlagenen Tonkrug an. Er griff danach, aber es fiel ihm schwer, seine Hand dazu zu veranlassen, sich auf genau die Weise zu bewegen, die er wollte, und er hätte ihn beinahe umgestoßen. Erst als er beide Hände nahm, schaffte er es, den Krug zu nehmen und ihn an die Lippen zu führen. Ein metallischer Geruch machte sich in seinem Kopf breit, und sein Mageninhalt stieg ihm so schnell in den Hals, daß ihm kaum genug Zeit blieb, ihn wieder herunterzuschlucken. Er setzte den Krug mit einem lauten Klirren ab und konnte nur mit Mühe verhindern, ihn umzustoßen. Doch etwas von der Flüssigkeit spritzte auf den Tisch: sie war dick, braun und so körnig wie Erbrochenes.
    Schließlich begriff er: die Nähe einer Stadt, die Tische, die Männer, die Frau, die ihm ein Bier gebracht hatte. Dieses Haus war eine Art von Lokal. Eine Schenke.
    Nein, ein Saloon …
    Die Erinnerung kehrte zurück; sie wurde wie mit scharfen Klingen freigelegt. Sein ganzer Körper versteifte sich. Wie hatte er das nur vergessen können? Travis vermochte es nicht zu sagen, aber jetzt kehrte sie mit grell aufflackernden Bildern zurück, die heller und heißer als die Blitze waren. Der Mine Shaft, Max, das Feuer.
    Oh, Max …
    Der Schmerz in seiner Brust war frisch, als wäre es eben erst passiert, als hätte er gerade erst gesehen, wie sein Freund von den Flammen verschlungen wurde. Er schloß die Augen, kramte in seinem Verstand herum und entdeckte, daß er sich wieder an alles erinnern konnte. Deirdre, die Sucher, Duratek. Das Kind Samanda und Schwester Mirrim mit den blinden Augen. Aber nichts davon erklärte, was geschehen war. Warum hatte Bruder Cy ihn an diesen Ort geschickt?
    Eine letzte Erinnerung tröpfelte aus der Wunde in seinem Verstand.
    Der Schlüssel … Ja, du bist es, dem ich den Schlüssel geben muß.
    Diesmal war es ein

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