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Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm

Titel: Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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bog er von dem Highway auf einen staubigen Weg ab. Der Wagen verschwand hinter einem Hügel und ließ nur eine Staubwolke zurück, die wie Rauch in den matten Morgenhimmel emporstieg.
    Was hatte Max Byfield zu solch früher Stunde hier zu suchen? Er hätte zu Hause sein und sich erholen sollen. In den letzten Tagen war seine verbrannte Hand anscheinend schlimmer statt besser geworden. Deirdre hoffte, daß mit Travis alles in Ordnung war; Schmerz konnte die Menschen zu seltsamen Dingen anstiften. Sie entschied sich beinahe, ihm zu folgen, aber sie hatte andere Pflichten, die sie riefen.
    Sie schaute gerade wieder rechtzeitig nach vorn, um sich in eine scharfe Kurve zu lehnen. Der Talboden blieb zurück, und der Highway führte sie in einen kurvenreichen Canyon. Am vergangenen Abend hatte sie Travis gesagt, daß sie heute nicht in den Saloon käme, sondern zum Mittelalter-Festival führe. Und vielleicht würde sie ihm später auch einen Besuch abstatten, damit ihre Worte nicht zu Lügen wurden und wie verfluchte Pfeile nicht zu ihr zurückflogen. Aber jetzt würde sie nicht zum Festival fahren.
    Der Canyon öffnete sich, und die zweispurige Asphaltstrecke ging in eine Brücke über. Deirdre bog auf den Seitenstreifen ab und hielt die Harley an. Vor Jahren war dies ihr Lieblingsplatz gewesen, wenn sie mal einen Augenblick lang für sich sein wollte. Sie hoffte, daß er ihr das jetzt wieder bieten würde.
    Sie zog etwas aus den Satteltaschen der Harley, dann ging sie zum Ende des Seitenstreifens und schaute den aus Felsblöcken bestehenden Abhang hinunter. Ihrer Erinnerung zufolge schoß der Granite Creek über diese Steine, weil er es eilig hatte, den Ozean zu erreichen. Jetzt suchte sich ein Rinnsal seinen Weg vorbei an den Felsen, Wolken von Moskitos summten über Tümpeln aus stehendem Wasser. Trotzdem verströmten die schlanken Espen zu beiden Seiten des Flußbetts Schönheit. Deirdre blickte nach oben, vergewisserte sich, daß sie freien Zugang auf den südöstlichen Himmel hatte, hob den Gegenstand in ihrer Hand – ein schmales Handy – und ließ ihn aufschnellen.
    Sie berührte eine Taste und hielt das Handy ans Ohr. Drei Sekunden später antwortete eine Stimme aus einem anderen Teil der Welt.
    »Ich habe den Kontakt hergestellt«, sagte sie.
    Die Stimme sagte mehrere mit Bedacht gewählte Worte. Deirdre verspürte ein Frösteln, dann nickte sie langsam.
    »Ja, ich schätze, das ist es. Eine Begegnung der Klasse Eins. Wenn Sie recht haben.«
    Die Stimme wurde schärfer.
    Deirdre zuckte zusammen, befeuchtete die Lippen und zwang sich zu einem neutralen Tonfall. »Dazu bin ich hier, um es zu bestätigen.«
    Eine Frage. Sie fuhr sich mit der Hand durch das kurze Haar. Hoch oben am Himmel drehte ein Falke seine Runden.
    »Nein, ich habe nichts verifizieren können. Noch nicht. Aber da war etwas – Heilkräuter. Er hat sie benutzt, um für seinen Partner einen schmerzlindernden Tee zu machen. Ich kenne mich gut mit Heilkräutern aus, aber diese Pflanze war mir unbekannt.« Sie nickte. »Ja, ich habe etwas von den aufgebrühten Blättern retten können. Ich habe die Probe bereits per Kurier zum Mutterhaus nach London für Tests gesandt. Sie müßte heute ankommen.«
    Sie hörte noch ein paar Sekunden lang zu – der Plan hatte sich nicht geändert. Die Stimme fing an, zum Ende zu kommen.
    »Warten Sie. Da ist noch etwas. Es gab da einen … Zwischenfall in seinem Laden. Plötzliche Selbstentzündung. Vor vier Tagen. Das Opfer konnte nicht identifiziert werden, aber es war ein Fall wie aus dem Lehrbuch. Ich glaube, er könnte mit den anderen zu tun haben.«
    Sie lauschte, nickte. »Ja, das ist es. Aber ich habe die Gelegenheit zu weiteren Beobachtungen. Ich habe ihm geholfen, den Saloon nach dem Zwischenfall wieder zu eröffnen, und er rechnet damit, daß ich zurückkomme.«
    Eine weitere Frage, und diesmal war es Deirdres Stimme, die einen Hauch von Ärger verriet.
    »Nein, ich habe das Dritte Desiderat nicht vergessen, genausowenig wie den Schwur, was das angeht. Ich habe beobachtet oder das getan, was eine alte Freundin tun würde, und das war’s.«
    Weitere Worte aus dem Funktelefon. Sie waren nicht versöhnlich. Deirdre zwang sich dazu, ganz ruhig weiterzuatmen.
    »Wenn Sie das für klug halten.«
    Es klickte, dann war die Verbindung zu Ende. Deirdre drückte eine Taste und senkte das Handy. Also hatte es angefangen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie konnte nur hoffen, daß sie das Richtige tat.
    Aber es

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