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Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung

Titel: Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Ufer und dem Krondrim befand, in der hereinbrechenden Dunkelheit. Vor dem Verbrannten drängten sich die Kinder auf dem noch kalten Stein aneinander.
    »Es ist heiß«, stieß Durge hervor und stampfte noch immer mit den Füßen auf.
    Der Krondrim näherte sich den Kindern. Tira schrie wieder auf. Grace klammerte sich an Beltan fest, im festen Glauben, daß dies das Ende war, aber der Verbrannte blieb stehen. Er schien die Kinder zu mustern – nein, nur Tira. Dann beugte sich der Krondrim mit einer langsamen, steifen Bewegung vor. Was tat er da nur? Ein Schauder erfaßte Grace, als sie begriff.
    Er verbeugt sich vor ihr – erweist ihr seinen Gehorsam.
    Tiras Schrei endete, und die Furcht verschwand aus ihrem Gesicht. Sie sah den Verbrannten unbewegt an, dann streckte sie eine kleine Hand nach ihm aus.
    »Er wird sie verbrennen!« schrie Aryn. »Warum tut denn keiner was?«
    Springt, wollte Grace rufen, aber eine verschwommene Bewegung raste an ihr vorbei auf die Brücke. Ein weiterer Schrei zerriß die Luft – der tiefe, schreckliche Schrei eines Mannes, der Schmerzen litt. Meridar.
    Der Ritter versteifte sich, als Qualm von seinen Stiefeln aufstieg; Schweiß floß in Strömen sein Gesicht herunter. Mit zusammengebissenen Zähnen rannte er über den nachgiebigen, geschmolzenen Boden. Sein Kettenhemd glühte im blutroten Licht. Der Krondrim drehte sich um, aber er reagierte zu langsam. Meridar schlang die ausgebreiteten Arme um den Verbrannten.
    Das Brutzeln verbrennenden Fleisches war deutlich zu hören. Wieder ertönte ein Schrei, und erst eine Sekunde später erkannte Grace, daß es sich um ein Wort handelte.
    »Aryn!«
    Dann trug die Wucht seines Angriffs Meridar vorwärts, und er nahm den Verbrannten mit. Eingehüllt in einen Feuerball kippten sie über den Brückenrand und stürzten in den schnell dahinströmenden Fluß. Ein Zischen hallte durch die Luft, das aber schnell erstarb und nach dem Stille eintrat. Ein paar Herzschläge später trieben zwei dunkle, miteinander verschmolzene Körper an die Wasseroberfläche. Dann versanken sie wieder und waren verschwunden.
    Aryn machte einen taumelnden Schritt vorwärts. »Sir Meridar …«
    Lirith griff nach der Baronesse und hielt sie von der Brücke zurück.
    »Möge Vathris ihn zu sich aufnehmen«, sagte Beltan heiser.
    Grace machte sich aus den Armen des blonden Ritters frei und sah zu den feurigen Spuren hinüber, die sich das andere Flußufer entlangschlängelten. Sie hatten fast die Westseite der Brücke erreicht. Grace fuhr sich über die trockenen, aufgesprungenen Lippen, dann sprach sie so leise, daß Daynen und Tira sie nicht hören konnten.
    »Die anderen kommen.«
    Beltan folgte ihrem Blick. »Wir müssen die Kinder von der Brücke runterholen.«
    Durge näherte sich dem Bauwerk und wurde von der sengenden Hitze zurückgetrieben. Die zwischen dem Ostufer und den Kindern befindliche Brückenhälfte glühte noch immer. »Wir müssen warten, bis sich der Stein abgekühlt hat.«
    Beltan schüttelte den Kopf. »Wir können nicht warten. Die anderen Krondrim werden die Westseite in zwei Minuten erreicht haben. Wenn es Meridar darüber geschafft hat, schaffen wir es auch.«
    Durge packte Beltans Arm mit seiner kräftigen Hand und hielt den großen Ritter zurück. »Ich habe noch nie jemanden sagen gehört, daß Sir Beltan von Calavan ein Mann ist, der sein Leben sinnlos wegwirft. Sir Meridar hat es über die Steine geschafft, ja, aber als er die Kinder erreichte, war er schon so gut wie tot. Möchtet Ihr Euch zusammen mit den Kindern zu ihm gesellen?«
    Die beiden Männer maßen sich mit Blicken, dann stieß Beltan ein Grunzen aus. Durge ließ ihn los.
    »Was also tun wir?« fragte Beltan.
    Das rote Licht flackerte über Aryns bleiche Züge. »Der Fluß. Sie können ins Wasser springen.«
    »Nein«, sagte Durge. »Der Dimduorn ist hier zu tief, außerdem sind die Strömungen zu stark. Sie würden ertrinken.«
    Beltan fing an, sich aus seinem Kettenhemd zu schälen. »Ihr habt recht, Durge. Aber es ist trotzdem ihre einzige Chance. Sobald sie gesprungen sind, müßt Ihr und ich …«
    »Daynen! Nein!«
    Grace hatte Lirith noch nie zuvor schreien gehört, nicht einmal, als Garf von dem Bären angegriffen wurde. Sie schaute auf, und ihr Herz verwandelte sich in Asche. Daynen hatte sich Tira auf die Schultern gehoben. Jetzt ging der blinde Junge los und setzte seine nackten Füße auf den heißen, glühenden Stein.
    Übelkeit würgte Grace. Sie konnten

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