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Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter

Titel: Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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rötliche Licht zurück. Beltan fing wieder an fortzutreiben, dann riss er sich zusammen.
    Nein, du kannst nicht zurück ins Graue Land. Bei Vathris, sei kein so erbärmlicher Schwächling. Sie hat gesagt, dass du nahe bist. Nahe dran an was? Am Aufwachen? Aber du bin wach. Also mach die verdammten Augen auf  …
    Die Mühe, die diese Handlung kostete, war ungeheuer, quälender als jeder Kampf, den er ausgefochten hatte. Seine Lider öffneten sich mit einem feuchten, klebrigen Laut. Blutrotes Licht verwandelte sich in weißes.
    Zuerst konnte er nichts sehen, und er fragte sich, ob er blind war. Dann begriff er, dass er in eine Art Lampe schaute. Sie war schrecklich hell, ihr Licht war viel intensiver als jede Fackel oder Öllampe, die er je zuvor gesehen hatte. Es erinnerte an das magische Licht, das Melia manchmal herbeigezaubert hatte; allerdings war dieses Licht stechend und grell, ohne die schimmernde Schönheit, die einem Zauber innewohnte.
    Beltan drehte den Kopf ein kleines Stück – diese Handlung war wieder ein brutaler Krieg, der nur unter großen Opfern gewonnen werden konnte –, und das Licht wurde schwächer, zog sich an den Rand seines Blickfelds zurück. Langsam passten sich seine brennenden Augen an, und er konnte endlich sehen.
    Er lag in einem weißen Raum. Wände, Boden, Decke: Alles war weiß. Es fiel schwer, sich alles anzusehen. Jede Oberfläche war ihm fremd: Sie waren kantig, glatt und zu hell für seine Augen. Er war gezwungen, die Augen zuzukneifen, Übelkeit stieg in ihm auf. Alles war zu rechteckig, zu gleichmäßig. Es ließ ihn sich gefangen fühlen.
    Er war gefangen. Beltan versuchte sich aufzusetzen, aber er konnte es nicht. Etwas hielt ihn fest, drückte ihn auf das seltsame, schräge Bett, in dem er lag. Er verdrehte den Hals, schloss die Augen, als sich einen Augenblick lang alles um ihn drehte, öffnete sie erneut.
    Er war nackt, zumindest das war real gewesen. Das Bett, auf dem er lag, bestand aus Stahl, und er war mit Streifen aus ihm unbekanntem, funkelndem Stoff daran festgeschnallt. Entweder war er sehr schwach, oder der Stoff war viel stärker, als er aussah. Vielleicht traf auch beides zu. Sein Körper war dünn, seine Rippen traten hervor, die Knochen zeichneten sich unter der Haut ab. Er sah wie ein alter Mann aus.
    Röhren wuchsen aus seinen Armen wie Würmer. Die Röhren waren so durchsichtig wie Glas, dabei allerdings biegsam, also konnten sie nicht aus Glas bestehen. Sie schlängelten sich in die Höhe und führten zu Beuteln, die von einem Stahlgestell hingen und verschiedene Flüssigkeiten enthielten, die größtenteils klar waren. Nur eine war so hellgrün wie in Wasser getauchte Smaragde.
    Beltan studierte die Beutel und glaubte dann zu verstehen. Die Flüssigkeiten tropften in die Röhren und flossen in seine Adern. Das war ganz anders als bei der Röhre, die sie in seinen Phallus gesteckt hatten und die offensichtlich seine Pisse aufsammeln sollte. Er gehörte nicht zu den Leuten, die Dinge, die sie nicht verstanden, gleich für Magie hielten, aber es fiel schwer, sich nicht zu fragen, ob er von einer Art Zauber gefangen gehalten wurde.
    Die Fesselung an das Stahlbett ließ ihn an die toten Ritter denken, die er, auf ihre Schilde geschnallt, von zahllosen Schlachtfeldern herunterzuschleppen geholfen hatte. Aber er war nicht tot – auch wenn er glaubte, es eigentlich sein zu müssen. Er schaute auf seine linke Seite. Hätte dort nicht eine Wunde sein müssen?
    Ein Krampf durchzuckte ihn, die Erinnerung an einen Schmerz. Ja, er fing an, sich wieder zu erinnern. Er war in Spardis gewesen, in den Bädern, hatte versucht, Dakarreth aufzuhalten. Doch der Nekromant war zu stark für ihn gewesen, hatte ihn niedergerungen, ihm unmenschlich starke Finger in die Seite gebohrt und seine alte Wunde wieder geöffnet. Blut war wie warmes Wasser auf die Fliesen geströmt.
    Doch die Wunde war jetzt verschwunden; er sah genau hin, konnte aber nur eine blasse Narbe entdecken, die sich über seine Haut zog. Er verspürte ein kühles Kribbeln am ganzen Körper.
    Er war sich nicht sicher, glaubte aber, noch einmal in den Bädern zu Bewusstsein gekommen zu sein, nur dass Dakarreth nicht länger dort war. Stattdessen hatten sich andere über ihn gebeugt, aber es fiel so schwer, sich zu erinnern, wer sie gewesen waren. Einer hatte sich zu ihm heruntergebeugt. Beltan erinnerte sich an ein Lachen, dann daran, den Kopf gehoben zu haben, um seine Lippen auf andere zu pressen …
    Ich

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