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Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt

Titel: Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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umgebener Punkt dargestellt wurde. Der Dämon. Gezackte Umrisse deuteten eine Klippe an, die nur der Hügel von Tarras sein konnte. Der Zauberer schuf eine Aushöhlung in dem Hügel und lockte den Dämon mit seinem Blut hinein.
    »Aber es war nicht nur sein eigenes Blut«, sagte Lirith und zeigte auf eine Hieroglyphe. In der Hand des Strichzauberers war ein Punkt, von dem acht kleine Striche strahlenförmig ausgingen.
    Schnell lasen sie den Rest der Geschichte. Mit dem Skarabäus lockte der Zauberer den Dämon in das Gefängnis im Felsen, dann wirkte er eine große Magie. Das letzte Bild zeigte, wie ein Punkteregen aus dem Körper des Zauberers schoss, während der Kreis des Dämons in sich zusammenschrumpfte.
    »Das ist alles?«, sagte Durge stirnrunzelnd. »Aber die Geschichte scheint kein richtiges Ende zu haben.«
    »Ich glaube nicht, dass wir alles sehen«, sagte Travis. »Seht mal, da ist der Rand eines weiteren Bildes. Aber der Rest ist irgendwie ausradiert worden.«
    Dann begriff er. Auf der einen Seite war der Stein des Altars verzogen und so wellenförmig wie die Wände dieses Ortes. Welche Macht auch immer die Tunnel in den Fels gebohrt hatte, hatte auch den Stein des Altars deformiert und den letzten Teil der Geschichte ausgelöscht. Aber Travis glaubte, die letzten Hieroglyphen zu kennen: der Zauberer, der mit letzten Kräften seine Geschichte hier hinterließ.
    Sie erhoben sich.
    »Also war es der Skarabäus von Orú«, sagte Sareth voller Erstaunen. »So hat der Zauberer den Dämon an diesen Ort gebunden. Er hat das Schmuckstück als Fokus des Bindezaubers benutzt und sein eigenes Blut geopfert, um die Magie zu schmieden. Vermutlich werden wir niemals seinen Namen erfahren, aber er muss einer der Größten seiner Art gewesen sein – vielleicht war es einer der Zauberer, die die Dämonen erschufen, bevor sie den Wahnsinn ihrer Tat erkannten.«
    Travis verspürte einen Stich in seiner Brust. Der Zauberer hatte sich geopfert, um seine eigene Magie ungeschehen zu machen und die Welt zu retten. Er ballte die rechte Hand zur Faust.
    »Sareth«, grollte Durge, »Ihr sagt, dass der Skarabäus nicht von der Magie des Zauberers verschlungen wurde, sondern stattdessen als ihr Fokus diente.«
    »Das ist richtig.«
    »Dann glaube ich, Ihr solltet Euch das hier ansehen.«
    Der Ritter wischte Staub von der Oberfläche des Altars. Auf der einen Seite war der Stein geschmolzen und deformiert, aber auf der anderen war er unversehrt. Eine flache, runde Vertiefung war in die Oberfläche eingelassen.
    »Sieht so aus, als sollte dort etwas hineinpassen«, sagte Grace.
    Travis schluckte schwer. Er wischte noch mehr Staub weg und enthüllte acht Furchen, die strahlenförmig von der runden Vertiefung ausgingen. »Etwas mit acht Beinen …«
    Sie schauten einander mit weit aufgerissenen Augen an. Das grüne und silbrige Licht tauchte ihre Gesichter in einen unheimlichen Schein. In der Ferne ertönte ein Laut, so als würde ein Steinchen über den Boden gestoßen werden, bevor es in der endlosen Finsternis verschwand.
    Travis zuckte zusammen. »Lirith, Grace, könnt ihr in der Nähe irgendwelche Scirathi wahrnehmen?«
    Lirith hatte die Augen geschlossen; sie war bereits bei der Arbeit. »Nein, hier sind nur wir. Ich …« Sie holte zischend Luft.
    »Etwas kommt auf uns zu«, verkündete Grace und öffnete ruckartig die Augen. »Etwas …«
    Ein Stück Finsternis kam in Bewegung, riss auf und näherte sich ihnen: eine Gestalt in einem wogenden schwarzen Gewand. Silbernes Runenfeuer und grünes Hexenlicht spiegelte sich auf einem reglosen, heiter lächelnden Gesicht aus purem Gold.
    »Scirathi!«, stieß Sareth hervor und zog das Schwert.
    Durge trat mit erhobenem Breitschwert einen Schritt vor.
    »Die Maske!«, sagte Grace. »Sie ist die Quelle seiner Macht.«
    Lirith drückte sich eng an sie und webte mit den Fingern bereits einen Zauber. Travis schluckte und stählte sich gegen den Angriff der Gorleths. Mit Sicherheit wurde der Zauberer von seinen Sklaven begleitet.
    Der Scirathi blieb etwa drei Meter von ihnen entfernt stehen.
    »Komm schon, Va’keth!«, fauchte Sareth. »Komm her, damit wir dich töten können.«
    Hinter der goldenen Maske ertönte ein Laut, zuerst ganz leise, dann immer lauter. Es war ein Lachen.
    »Also wirklich, Sareth.« Der Zauberer sprach mit einer seltsam lispelnden Stimme. »Ist das die einzige Begrüßung, die du für deinen ältesten und liebsten Freund hast?«
    Der Scirathi führte die

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