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Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt

Titel: Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Augen.
    »Sareth!«
    Lirith warf die Arme um ihn, dann schien sie es sich anders zu überlegen und trat von ihm weg. Sareths Blick war plötzlich sehr nachdenklich.
    »Aber Ihr seid ja gar nicht zu Mus zerquetscht«, sagte Durge und klang überrascht und vielleicht sogar etwas enttäuscht. »Nicht mal Euer Kopf.«
    Sareth grinste. »Ich hatte etwas, mit dem ich die Steine abstützen konnte.«
    Der Mournisch hielt ein Stück Holz in die Höhe. Travis fragte sich, wo er es wohl her hatte. Dann schraubte Sareth es an das Ende seines Beines und löste damit das Geheimnis. Durge half ihm auf die Füße.
    Sareth grinste Travis an. »Vielen Dank, Zauberer. Ihr seid gut darin, Dinge … auszugraben.«
    Travis zuckte innerlich zusammen. Vermutlich hatte er Sareth gerade davon überzeugt, dass er die untergegangene Stadt Morindu die Finstere doch ausgraben würde. Er wollte etwas sagen – irgendetwas –, das ihm den Gedanken gleich wieder austreiben sollte, aber Lirith kam ihm zuvor.
    »Bei Yrsaia, was ist das?«
    Die Hexe zeigte auf eine seltsam unberührte Stelle in dem Trümmerfeld. In der Mitte des Kreises lag ein schwarzer Stein in der Größe von Travis’ Faust. Wenn er die Augen zusammenkniff, konnte er auf dem Stein etwas sehen, das wie ein unmenschliches Gesicht aussah; der Mund klaffte zu einem lautlosen Schrei auf.
    Sareth trat an Liriths Seite. »Es ist der Dämon. Oder was davon übrig geblieben ist. Das ist der Stein, in den ihn die damaligen Zauberer gebunden haben.«
    »Ein Stein oder nichts«, murmelte Travis.
    Lirith sah ihn an. »Was meint Ihr?«
    Er schob die Hand in die Tasche und holte den völlig glatten Sinfathisar hervor. »Der Dämon war ein Stein, und gleichzeitig war er das Nichts. Der Imsari ließ mir die Wahl, ihn in eines von beiden zu verwandeln.«
    »Es ist ein Wunder«, sagte Sareth.
    »Das eigentliche Wunder besteht darin, dass du überhaupt zum Handeln fähig warst, Travis.« Das war Melia.
    Er drehte sich um. Die anderen kamen heran und suchten sich vorsichtig einen Weg durch das Geröll zur Mitte.
    »Ich bin neugierig, mein Lieber«, fuhr Melia fort. »Nicht einmal ich konnte der Magie des Dämons widerstehen. Wie hast du es geschafft, den Stein gegen ihn einzusetzen?«
    Travis schaute den Stein des Zwielichts an, der jetzt ganz matt war, und er dachte an das Mädchen, das ihn ihm in seinem Traum gegeben hatte – das ihm gegeben hatte, was er bereits hatte, was er sich aber gefürchtet hatte, als sein Eigen zu akzeptieren.
    Vergebung.
    Ich liebe dich, Alice.
    Aber laut sagte er nur: »Ich hatte ein bisschen Hilfe von meiner Schwester.«
    Melia legte den Kopf schief, aber bevor sie danach fragen konnte, meldete sich Falken zu Wort, der den Stein betrachtete, der den Dämon enthalten hatte.
    »Ist er tot?«
    Melia nickte. »Ich kann noch immer einen Teil seiner Macht in der Luft spüren, wie Wellen in einem stillen See. Aber sie beginnen bereits zu verblassen.«
    Sie schaute Aryn und Grace an, die beide bestätigend nickten.
    »Dann ist es vorbei«, sagte Travis mit einem Seufzen.
    Der Dämon war vernichtet – genau wie Xemeth und eine große Zahl Scirathi, wie er vermutete. Aber irgendwie waren er und seine Freunde noch am Leben. Noch ein Geheimnis, über das es nachzusinnen galt. Grace begegnete seinem Blick und lächelte ihn an. Er erwiderte das Lächeln, dann sah er zu Beltan und Vani herüber. Was sollte er ihnen nur sagen? Er wusste es nicht. Vielleicht würde er damit anfangen, ihnen …
    Ein lautes Knirschen ertönte. Staub und Steinsplitter regneten von der beschädigten Kuppel herab.
    »Mir gefällt gar nicht, wie das aussieht«, sagte Durge. »Ich glaube, diese Risse sind größer geworden, seit ich das letzte Mal hingesehen habe. Wir sollten diesen Ort sofort verlassen.«
    »Hier entlang«, sagte Melia. »Die Tore der Etherion sind …«
    Es sah aus wie ein Blitz, der nur Zentimeter vor Travis’ Gesicht vorbeiraste. Der Boden bäumte sich plötzlich auf, und er stolperte gegen Durge, Lirith und Sareth. Grace, Beltan und Vani fielen in die andere Richtung und prallten mit Aryn, Melia und Falken zusammen. Travis fand gerade das Gleichgewicht wieder, als ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte und der Boden erneut erzitterte.
    Jemand schrie auf – es hörte sich an wie Aryn –, dann musste Travis zusehen, wie der versteinerte Dämon zusammen mit ein paar Trümmerhaufen in einer finsteren Grube verschwand. Einen verwirrten Augenblick lang glaubte er, der Dämon sei

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