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Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt

Titel: Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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ersten Lastwagen.«
    Seine neuen Augen war zu gut, und da war zu viel Rauch. Dann geriet der Rauch in Bewegung und brach einen Augenblick lang auseinander, und Grace sah es. Mitten auf der Straße stand eine schwarze Limousine. Ihre Seite war vom Zusammenprall mit dem ersten Lastwagen zerstört. Sie musste in dem Augenblick auf den Highway gefahren sein, in dem der Konvoi auf ihrer Höhe gewesen war. Den Lastwagen war keine Zeit zum Bremsen geblieben – genauso wenig wie der Limousine zum Ausweichen.
    »Deirdre«, flüsterte Travis heiser.
    Grace sprach in Gedanken ein anderes Wort. Farr.
    Auf den Seiten der schwarzen Auflieger funkelten Mondsicheln im abnehmenden Tageslicht. Dunkle Gestalten stiegen aus den Zugmaschinen, stolperten zwischen den Trümmern umher. Der Unfall musste eben erst stattgefunden haben.
    »Also gut«, sagte Mitchell. »Wir haben sie gefunden. Und jetzt?«
    »Auf der rechten Straßenseite ist Platz«, sagte Vani. »Wir müssen ihn benutzen, um zur Spitze der Karawane zu kommen. Dort werden die Sucher sein, falls sie noch am Leben sind. Vielleicht haben sie entdeckt, in welchem Fahrzeug der Ritter gefangen gehalten wird.«
    Mitchell trat die Kupplung. »Ja, Ma’am.«
    Der Pick-up donnerte den Hügel hinunter.
    Hoffentlich geht es Ihnen gut, Farr, dachte Grace, ohne sich im Klaren darüber zu sein, warum sie dies tat, aber im Augenblick war es ihr unmöglich, an etwas anderes zu denken. Verdammt noch mal, es sollte Ihnen besser gut gehen, Farr.
    Die schwarze Länge des hintersten Lastwagens raste vorbei. Zwei große Männer in schwarzen Jeans und T-Shirts schauten benommen auf. Sie trugen Waffen in Holstern. Einer von ihnen hielt sich den Kopf, zwischen seinen Fingern quoll Blut hervor. Bevor sie reagieren konnten, schoss der Pick-up an ihnen vorbei.
    Mitchell lenkte um den nächsten Lastwagen herum. Ein anderer Wächter sprang zur Seite und rollte über den Asphalt, um nicht überfahren zu werden. Mitchell gab Gas und schleuderte zurück auf die Straße.
    »Anhalten!«, brüllte jemand. Es war Travis.
    Mitchell trat auf die Bremse, und Grace flog beinahe nach vorn. Allein Mitchells breite Schultern hielten sie auf.
    Davis schaute in den Rückspiegel. »Wir werden bald Gesellschaft haben. Das ist nicht unbedingt ein guter Platz zum Anhalten.«
    »Schau, Grace. Siehst du es?« Travis zeigte auf die Rückseite des Sattelschleppers, den sie gerade im Begriff gewesen waren zu passieren. »Da unten auf der linken Tür.«
    Sie sah sie: Drei horizontale Linien waren mit dem Finger in die Staubschicht auf der Tür gemalt worden.
    »Das ist doch bloß ein Graffiti.«
    »Nein.« Seine Stimme war leise. »Nein, du irrst dich.«
    Er griff in sein Hemd und holte etwas hervor. Es war ein Knochen, der an einem Lederriemen hing. In den Knochen waren drei parallele Linien eingraviert.
    Es durchfuhr Grace wie ein Ruck, und sie verstand. »Es ist eine Rune.«
    Er nickte. »Die Rune der Hoffnung.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Davis mit gerunzelter Stirn.
    Vani öffnete die Tür des Pick-ups. »Es bedeutet, dass ihr Freund in diesem Fahrzeug ist.«
    »Wir werden diese Gewehre brauchen«, sagte Mitchell.
    Grace strich Glassplitter von einem der Gewehre und hebelte es aus dem Ständer. Travis schnappte sich das andere, und sie stiegen aus dem Wagen.
    »Stehen bleiben und die Waffen fallen lassen«, befahl eine tiefe Stimme.
    Grace erstarrte neben Travis, Mitchell und Davis.
    Der Mann stand sechs Meter entfernt, die strotzenden Muskeln seiner Arme hart angespannt, als er die schlanke Pistole ausstreckte. Aus einem Schnitt in seiner Wange tropfte Blut. Der Sicherheitsmann ließ sie nicht aus den Augen, während er eine Hand von der Pistole nahm und das Audio-Headset auf seinem Kopf richtete und das Mikro vor die Lippen rückte.
    »Ich habe sie unter Kontrolle«, sagte er. »Wir sind hinter Transporter drei. Ich brauche …«
    Seine Worte endeten in einem feuchten Gurgeln, als sein Kopf zur Seite gerissen wurde. Ein Knacken ertönte, dann erschlaffte der Sicherheitsmann, und sein schwerer Körper sackte zu Boden. Davis und Mitchell starrten den Toten mit leichenblassen Gesichtern an. Grace wusste, was – nein, wen – sie sehen würde, noch bevor die Luft Wellen schlug, sich glättete und ihre Augen die zu schnellen Bewegungen der Gestalt wieder wahrnehmen konnten.
    Vani wischte sich die Hände an der Lederhose ab. »In dem vorderen Teil dieses Fahrzeugs befinden sich weitere Sicherheitsleute.«
    Eine Kugel

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