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Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt

Titel: Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Vorstellung, wie wir diesen Ort finden sollen?«
    »Wenn wir das wüssten«, sagte Vani, »wären wir dann nicht schon längst dort hingereist und hätten sie ausgegraben?«
    Großartig. Er und Grace waren vom Schicksal dazu bestimmt, etwas zu tun, von dem keiner wusste, wie sie es anstellen sollten – sie selbst erst recht nicht.
    Sareth streckte die Hände in Richtung des Feuers. »Die Karten sagen uns nur, was geschehen wird, nicht wie. Oder wann. Es ist durchaus vorstellbar, dass ihr erst in vielen Jahren nach Morindu reist. Und im Augenblick beschäftigen uns andere Geheimnisse. Die im Gegensatz zu denen Morindus bereits ans Licht des Tages gebracht wurden.«
    Durge grunzte. »Wie wäre es, wenn Ihr das Geheimnis lüftet, warum Ihr uns seit Ar-Tolor gefolgt seid?«
    Der Mournisch seufzte. »Vermutlich ist das eine genauso gute Stelle für den Anfang wie alles andere. Es tut mir Leid, wenn ich mit meinem Schweigen Misstrauen gesät haben sollte. Doch für gewöhnlich sprechen wir nicht mit Außenseitern. Allein die Dringlichkeit der Ereignisse veranlasst mich jetzt dazu. Sowie die Natur derer, mit denen ich spreche. Aber um Eure Frage zu beantworten, meine verehrte Wolke, wir haben Euch seid Ar-Tolor aus demselben Grund verfolgt, aus dem wir hergereist sind. Nämlich um Wache zu halten.«
    Lirith zog die Knie an die Brust. »Aber warum?«
    Sareth wollte antworten, aber Grace war schneller. Travis war klar, dass ihr analytischer Verstand mal wieder zugeschlagen hatte.
    »Weil wir eure Freunde sind, Lirith. Sie glauben, dass Travis und ich ihnen helfen werden, ihre verschollene Stadt zu finden, aber dann sind wir zur Erde zurückgekehrt, also entschlossen sie sich, euch alle im Auge zu behalten für den Fall, dass wir wieder auftauchen, da sie von der Annahme ausgegangen sind, dass ihr die ersten Leute gewesen wärt, mit denen wir auf Eldh Kontakt aufgenommen hätten.«
    Sareth lachte leise. »Es hat den Anschein, als wären wir Mournisch gar nicht so geheimnisvoll, wie wir gern glauben würden. Was Ihr gesagt habt, ist richtig. Unsere Seher haben uns gesagt, dass der, den wir suchen, ein Zauberer der nördlichen Magie sein muss, dass er aber nicht aus dem Norden, sondern von einer anderen Welt kommen würde. Darum ist Vani das Wagnis eingegangen, mit Hilfe des Artefakts zur Erde zu reisen.« Er wandte sich Travis zu. »Als wir dann gehört haben, was Ihr bei der Wintersonnenwende auf Calavere getan habt, wussten wir, dass nur Ihr der Gesuchte sein konntet. Aber bevor wir Calavere erreichten, seid Ihr auf Eure Welt zurückgekehrt.«
    Sareth schürte die ausglühenden Scheite und ließ Funken in die Luft aufsteigen. »Vor ein paar Monaten erfuhren wir, dass Ihr nach Eldh zurückgekehrt wart, aber die Verheerungen der Flammenpest erschwerten das Reisen, und als wir Schloss Spardis in Perridon erreichten, seid Ihr und Grace schon weg gewesen. Aber wir haben Eure Kameraden im Auge behalten. Und ich habe Vani informiert, dass Ihr wieder zu eurer Welt zurückgekehrt seid.«
    Travis kam ein Gedanke. »Sareth, es gibt da etwas, das hat uns Vani nie erklärt. Wie konntet Ihr mit dem Artefakt Botschaften schicken?«
    Der Mournisch zog die Hemdsärmel herunter. Aber er war nicht schnell genug. Travis hatte im Feuerlicht die dünnen Narben sehen können.
    »Habt Ihr nicht gesagt, den Mournisch wäre jeder Blutzauber verboten?«
    »Manchmal muss man Verbotenes tun, um eine viel größere Gefahr zu verhindern.«
    Travis glaubte zu verstehen. In gewisser Weise war das wie der Dispens, den Farr von den Suchern bekommen hatte. Regeln waren dazu gemacht, Menschen zu beschützen, aber manchmal mussten die Regeln gebrochen werden, um sie zu retten. Um eine Person durch das Tor zu schicken, benötigte man Elfenblut, doch um Worte zu schicken, schien Menschenblut zu reichen.
    Aryn rückte näher ans Feuer heran. »Sareth, als wir Ar-Tolor verließen, seid Ihr uns nach Tarras gefolgt.«
    »Das ist richtig. Zumindest zum Teil. Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum wir nach Tarras reisen mussten.«
    Falken schaute auf. »Die ermordeten Götter. Ihr wisst, was hier geschieht, nicht wahr? Ihr wisst, wie und warum sie ermordet werden.«
    »Und wir haben die ganze Zeit versucht, den Mörder zu finden«, sagte Aryn. »Warum habt Ihr uns nicht einfach darüber aufgeklärt, Sareth?«
    Der Mournisch lächelte bitter. »Wagen sind nicht so schnell wie Schiffe, Mylady. Ihr seid Tage vor uns in Tarras eingetroffen. Ich bin erst an dem Tag

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