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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Sie hatten noch immer den Wagen, und Durge kutschierte sie schweigend. Auf dem Weg aus der Stadt begegnete ihnen niemand.
    Die Sonne stand noch immer eine Handbreit über der Kuppe des Castle Peak, als die Giebel des aufwendigen Ranchhauses im viktorianischen Stil in Sicht kamen, also hielt Durge den Wagen an, und sie gingen den Rest des Weges zu Fuß. Travis war das nur recht. Stillzusitzen fiel schwer. Seine Nerven vibrierten und ließen ihn zucken wie einen toten Frosch, den man an eine Batterie angeschlossen hatte.
    Sie kamen zum Tor der Ranch. Es stand offen.
    Tanner blickte sich um. »Seid auf der Hut.«
    »Wegen was?«, grollte Durge.
    »Wegen allem.«
    Durge griff nach oben und nahm das Bündel vom Rücken. Er wickelte die Decke ab, und das rote Licht flackerte die Klinge des Breitschwertes wie Blut entlang.
    Tanner riss die Augen auf. »Mein Gott, Mr. Dirk. Sie haben das ernst gemeint, oder?«
    »Durge scherzt niemals«, sagte Lirith und schenkte dem Ritter ein liebevolles Lächeln.
    Durge schob das schwere Schwert in die Scheide auf seinem Rücken, als würde es nichts wiegen.
    »Gehen wir«, sagte Travis, und sie schritten zusammen durch das Tor.
    Sei wachsam. Das wird kein fairer Kampf. Locke wird alles tun, um dich zu überrumpeln.
    Wo war das denn hergekommen? Dann begriff Travis: Das war nicht sein Gedanke gewesen, sondern der von Tanner. Das gehörte zu dem Wissen des Sheriffs, das Lirith ihm mit dem Zauber gewährt hatte.
    Vergiss nicht deinen Rücken. Und halt die Hand in der Nähe deines Revolvers.
    Da war sie bereits.
    Die vier folgten dem staubigen Weg, während der Himmel im Westen Feuer fing. Der einzige Laut war das Zischen des Windes durch das von der Sonne verbrannte Gras. Auf dem halben Weg zum Ranchhaus wurde der Weg breiter. Rechts befand sich ein Korral, der bis auf ein paar verstreut stehende Fässer und Tröge leer stand. Links befand sich eine lange Reihe von Ställen; sämtliche Tore waren geschlossen.
    »Sieht so aus, als würden sie uns Spießrutenlaufen lassen.«
    Eine Sekunde lang glaubte Travis, wieder Tanners Gedanken zu hören, aber dann wurde ihm bewusst, dass der Sheriff laut gesprochen hatte. Langsam passierten sie ein paar der Ställe, dann blieben sie stehen. Ein Tumbleweed rollte vorbei, sonst regte sich nichts.
    Lirith schloss die Augen, sie machte kreisende Bewegungen mit den Fingern. »Wir werden beobachtet.«
    Travis trat näher an die Hexe heran. »Wie viele sind es, Lirith?«
    »Ich weiß es nicht. Ich …« Sie öffnete die Augen. »Hier stimmt etwas nicht. Jedes Mal, wenn ich die Fäden der Weltenkraft weben will, ziehen sie sich zurück. Es ist, als würden sie vor etwas zurückschrecken.«
    »Der Zauberer?«
    »Das glaube ich nicht. Der Scirathi ist trotz seiner ganzen Macht ein ganz normaler lebender Mann. Er müsste deutlich zu sehen sein. Aber das hier ist anders. Es ist, als wäre es zugleich lebendig und …«
    Zwanzig Meter entfernt schwang das Tor des letzten Pferdestalls auf, und Calvin Murray trat heraus. Oder das, was von Calvin Murray übrig geblieben war, denn selbst aus der Ferne konnte Travis die dunklen Flecken des Verfalls sehen. Schwarzer Sabber tropfte aus der wolfsartigen Schnauze, die man Murray ins Gesicht montiert hatte; die Berglöwenpranke baumelte am Ende seines Arms. Mit schlurfenden Bewegungen griff Murray in den Stall hinein und zerrte etwas hervor.
    Lirith streckte zitternd eine Hand aus. »Sareth!«
    Der Mournisch war geknebelt, man hatte ihm die Hände auf den Rücken gefesselt; seine Stirn wies eine verkrustete Schramme auf. Sie hatten ihm das Holzbein weggenommen, darum war er gezwungen, auf einem Bein zu hüpfen. Er riss die Augen auf, als er Lirith sah.
    Die Hexe wollte loseilen, aber Durge schnappte ihren Arm. »Man wird Sie töten, wenn Sie sich ihm nähern.«
    »Da haben Sie Recht, Mr. Dirk«, sagte eine Stimme hinter ihnen. »Und ich würde nur ungern zusehen müssen, wie eine so hübsche Frau getötet wird, ganz egal, welche Hautfarbe sie hat.«
    Sie mussten aus einem der ersten Ställe gekommen sein, dachte Travis, als er und die anderen sich umdrehten. Lionel Gentry kam mit langsamen Schritten auf sie zu. Er wurde von Eugene Ellis und Deputy Wilson flankiert. Revolver funkelten an ihren Hüften. Ein süßer, widerlicher Duft erfüllte die Luft.
    Travis versuchte so zu tun, als würde er mehr Wut als Angst verspüren. »Ich bin nicht gekommen, um gegen Sie zu kämpfen.«
    Ellis sog an seiner Zigarre; der Rauch quoll

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