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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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ist …« Ein Hustenanfall schüttelte sie. Er hielt ihre Schulter, bis er vorüber war. »Es ist Mr. Barrett.«
    Mittlerweile waren auch die anderen auf der Veranda.
    »Was ist denn?«, fragte Lirith. »Ist Lord Barrett endlich aufgewacht?«
    »Nein«, sagte Maudie keuchend. »Er ist tot.«

29
    Sie begruben Niles Barrett am nächsten Tag. Am späten Morgen holte Durge einen Wagen aus dem Mietstall und fuhr sie den Hügel außerhalb von Castle City hinauf zum Castle Heights Cemetery. Als Durge den Wagen anhielt, trat ein hoch gewachsener Mann in einem schwarzen Anzug heran. Einen Augenblick lang fragte sich Travis, ob es sich wohl um Bruder Cy handelte.
    Aber er war es nicht. Der Bestattungsunternehmer war etwa in Travis’ Alter, und sein Gesicht war so staubig wie sein Anzug. Tanner sprach mit ihm, und er zeigte über den Friedhof. Durge half Maudie vom Wagen herunter und führte sie auf dem unebenen Untergrund. Tanner bot Lirith höflich seinen Arm an. Aber Travis konnte sehen, wie sich der Sheriff auf dem Weg auf sie stützte. Travis ging als Letzter, zusammen mit Jack, und hielt den kleinen Strauß Wildblumen, die Lirith am Morgen gepflückt hatte. Travis, Durge und Tanner hatten ihre besten Hemden angezogen und Lirith ihr graues Kleid, das zu Jacks Anzug passte. Maudie ging ganz in Schwarz.
    »Er hat keine Frau, die um ihn trauert«, hatte sie im Bluebell gesagt. »Also bleibt diese Aufgabe wohl mir überlassen.«
    Sie fanden sein Grab auf der anderen Seite des Friedhofs, es war eine hastig ausgehobene Grube. Darin lag ein Sarg aus Kiefernholz. Das einzige Gedenkzeichen bestand aus einem einfachen Holzkreuz.
    »O Niles«, sagte Maudie und wischte sich Tränen von der Wange. »Ich werde deine Stimme vermissen.«
    Tanner legte ihr die Hand auf die Schulter, und sie lehnte sich an seine Brust an.
    »Was ist passiert?«, hatte Travis am vergangenen Nachmittag Lirith gefragt, nachdem sie mit der Untersuchung seiner Leiche fertig gewesen war.
    Liriths Miene war verschlossen gewesen. »Seine Verletzungen waren zu schwer. Ich wünschte, Grace wäre hier – ich kann mir da nicht so sicher sein wie sie –, aber ich glaube, es war eine Blutung in seinem Kopf.«
    Ein Aneurysma. Verursacht von den Schlägen auf den Kopf. »Aber habt Ihr nicht gesagt, dass er aufwacht?«
    »Nein, ich habe gesagt, er versucht es, und dass er kräftig ist. Aber manchmal …« Liriths Stimme hatte versagt. »Manchmal reicht Stärke eben nicht aus.«
    Diese Worte gingen Travis jetzt wieder durch den Kopf. Was war mit ihm? Würde er stark genug sein, um das zu tun, was er an diesem Tag tun musste? Im Mine Shaft hatte er am Vorabend genug Leute verstohlen belauscht, um zu wissen, dass ihr Plan funktioniert hatte. In der ganzen Stadt ging das Gerücht um, dass Tyler Caine den Anführer des Kreuzzugs für Anstand zu einem Duell herausgefordert hatte, und dass der Showdown abends auf der Bar L Ranch stattfinden würde.
    Es war unmöglich, dass Locke die Gerüchte nicht gehört hatte. Aber kannte er auch ihren Ursprung? Wenn die Schwingtüren aufgestoßen wurden, hatte Travis mehr als einmal in der Erwartung aufgeschaut, Lionel Gentry und Eugene Ellis oder Locke höchstpersönlich eintreten zu sehen. Aber sie kamen nicht. Sie warteten, genau wie er wartete. Warteten auf den heutigen Sonnenuntergang.
    »Wo ist der Prediger?«, fragte Maudie und sah sich um.
    Gute Frage, dachte Travis. Wo war Bruder Cy? Er war sich nicht sicher. Nur dass er das Gefühl hatte, Cy nicht wieder zu sehen, zumindest nicht in diesem Jahrhundert. »Ich glaube, es wird keinen Prediger geben«, meinte er.
    »Dann müssen wir eben selbst für ihn die Gebete sprechen«, sagte Lirith.
    Abwechselnd sprach jeder von ihnen davon, wie er Niles Barrett kennen gelernt hatte, und erzählte von seinen Erinnerungen; von seinem sardonischen Lachen, seinem intelligenten Blick, wie er eine Zeitung hatte gründen wollen, die die Konkurrenz für den Clarion hatte sein sollen.
    »Ich wünschte, ich hätte Gelegenheit gehabt, diesen Burschen kennen zu lernen«, sagte Jack sehnsuchtsvoll. »Es klingt, als wäre er in Castle City der einzige zivilisierte Mann gewesen.«
    Als sie fertig waren, legte Travis die Blumen auf den Sarg. Maudie lächelte, obwohl auf ihren Wangen Tränen glitzerten. »Er ist gegangen, um sich mit seinem Lieutenant zu vereinen. Ich glaube nicht, dass ich Ihnen das erzählt habe, Miss Lily. Niles hat es vergangenen Herbst herausgefunden, mehr als ein Jahr, nachdem sein

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