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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Messer.«
    Travis’ Blick richtete sich auf das Schwert, das Durge hielt, die Spitze im Boden versenkt. Die Klinge war schwarz vor Blut.
    »Also ist der Kreuzzug für Anstand vorbei«, sagte er. »Es ist alles vorbei.«
    »Nein, Travis, das ist es nicht«, sagte Sareth. Ein Schauder durchfuhr ihn. Angeblich hatten sie ihm nichts getan, aber Travis hatte da seine Zweifel. Es war nicht allein die hereinbrechende Dunkelheit, die für die Schatten unter seinen Augen und seine eingefallenen Wangen verantwortlich war. Ihrer grimmigen Miene nach zu urteilen, sah Lirith es auch. Sie hielt Sareths Hand fest, als wollte sie sie nie wieder loslassen.
    »Was meinen Sie?«
    Sareth befeuchtete sich die Lippen. »Der Zauberer. Ich habe ihn gehört, wie er sich vorher mit Lord Locke unterhalten hat. Ich habe ihn nicht gesehen, aber … diese Stimme. Wie das Zischen einer Schlange. Er muss es gewesen sein. Ich konnte nicht alles verstehen, aber er hat das Bluebell erwähnt. Und dann sprach er einen Namen, den ich erkannt habe.«
    Plötzlich war es Travis kalt, das schweißdurchtränkte Hemd klebte auf seiner Haut. »Wessen Namen?«
    »Jack Graystone.«
    Travis sprang auf die Füße. Er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Aber er spuckte nur einen Mund voll Blut und die Reste eines Zahns aus.
    »Travis, Sie sind verletzt«, sagte Lirith. »Ihr Kiefer. Und Ihre Hand …«
    »Es ist nichts. Wir müssen ins Bluebell zurück. Sofort.«
    Durge ging in die Knie, legte die Arme um Sareth und hob den Mournisch so mühelos hoch, als wäre er ein Kind. Es war bezeichnend für Sareths Zustand, dass er nicht protestierte. Lirith bot Tanner den Arm, damit er sich auf sie stützen konnte, und Travis führte den Weg an, als sie zum Wagen zurückeilten.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Als sie den Wagen erreichten, war es völlig dunkel. Sie legten Sareth hinten hinein, und Lirith bettete seinen Kopf auf ihren Schoß. Tanner setzte sich erschöpft und mit hängenden Schultern neben sie.
    Sie waren in einem schlimmen Zustand, sie alle. Sogar Durge. Er blutete aus einer oberflächlichen Wunde in der Seite; eine Kugel musste ihn gestreift haben. Nur ein paar Zentimeter weiter, und sie hätte sein Herz getroffen.
    »Warum, Travis?«, wollte Durge wissen, als er auf den Kutschbock kletterte. »Was sollte der Zauberer von Lord Graystone wollen?«
    Travis stieg neben ihm hoch. »Ich weiß es nicht, Durge, ich …«
    Der metallische Geschmack von Blut füllte seinen Mund, tröpfelte in seinen Hals, füllte seinen Leib mit Furcht.
    »Was ist, Travis?«
    Er irrte sich, er wusste genau, was der Zauberer von Jack wollte. Jack hatte es selbst gesagt, als sie das Bluebell verließen; darum hatten seine Worte Travis auch so gestört.
    Ich finde dich ganz nett, und ich freue mich auf unsere zukünftige Freundschaft. Ich fände es schrecklich, wenn sie nicht zu Stande käme …
    »Gott«, sagte Travis leise. Er zitterte. »Das ist es, was er die ganze Zeit tun wollte. Der Zauberer. Nicht zurückgehen, sondern sie verhindern.«
    »Sie reden Unsinn, Travis.«
    Aber das stimmte nicht. »Aber verstehen Sie denn nicht, Durge? Er will versuchen zu verhindern, dass sie eintrifft.«
    Der Ritter schüttelte den Kopf. »Dass was eintrifft?«
    »Die Zukunft.«

31
    Durge hielt die Zügel fest umklammert, während der Wagen durch die Nacht polterte. Travis wusste, dass es leichtsinnig war, in der Dunkelheit so schnell zu fahren. Eine tiefe Furche konnte zu einem Achsenbruch führen, der den Wagen einen Abhang hinunterrasen ließ. Trotzdem hielt er sich bloß fester, als Durge die Zügel knallen ließ und die Pferde zu einem noch schnelleren Galopp antrieb.
    Als sie über einen Teil der Straße fuhren, die von zahllosen Rädern in ein Waschbrett verwandelt worden war, ertönte hinten ein schmerzerfülltes Aufstöhnen. Travis warf einen Blick über die Schulter. Der Mond hatte sich gerade über die Signal Ridge geschoben, und in seinem blassen Licht sah er, wie sich Lirith über Sareths Kopf beugte und seine Schläfen erfasste.
    »Wie geht es ihm?«, rief Travis über das Rattern der Räder.
    »Mal ist er ansprechbar, dann wieder nicht«, erwiderte Lirith. »Hunger und Durst haben ihn schwach gemacht. Aber das bereitet mir keine Sorgen. Es ist seine Krankheit. Sie wird … schlimmer.«
    Travis verstand. Es war, als würde der Dämon die Arbeit fortsetzen, die er vor zwei Jahren begonnen hatte, als er ihm das Bein gestohlen hatte, und ihn jetzt stückweise

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