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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Revolvermann. Er war ein Runenmeister.
    Er richtete den Revolver auf Lockes Brust.
    »Reth«, sagte er.
    Und drückte ab.
    Ein gleißender Lichtstrahl versengte das Zwielicht. In dem Blitz sah Travis, wie der Schatten um Locke wie billiger Stoff zerriss. Dann hüllte das Zwielicht wieder alles ein.
    Travis blinzelte, dann holte er zischend Luft. Locke stand noch immer vor ihm; war der Zauber des Scirathi so mächtig? Schwache Funken schienen vor Locke zu tanzen. Nachbilder des aufblitzenden Schießpulvers auf der Netzhaut? Travis blinzelte erneut, aber die Funken verschwanden nicht.
    Es waren Sterne. Die Funken, die er sah, waren nichts anderes als Sterne, die ein Stück über dem Horizont am Himmel erschienen. Sie tanzten nicht vor Travis’ Augen in der Luft. Er sah sie durch das Loch in Lockes Brust.
    Travis streckte den Arm aus und berührte die Schulter des anderen Mannes. Aaron Locke kippte rücklings zu Boden. Es hatte funktioniert. Die Rune des Zerbrechens hatte den von dem Zauberer erschaffenen Schild zerstört. Der leer geschossene Revolver glitt aus Travis’ feuchten Fingern. Er trat von der Leiche weg und drehte sich um.
    Mit einem Aufbrüllen schlug die Bestie, die einst Calvin Murray gewesen war, mit ihrer menschlichen Faust zu und traf Travis’ Wange.
    Ein Laut wie zersplitterndes Glas ertönte. Blut schoss in Travis’ Mund. Er stolperte zurück, dann landete er hart auf dem Boden. Die Kreatur erhob sich hoch über ihm im Zwielicht, bleckte Wolfszähne, streckte Löwenkrallen aus. Aus zwei Löchern in ihrer Brust rann dunkle Flüssigkeit. Travis wollte eine Rune sprechen. Aber in seinem Mund war zu viel Blut und scharfe Splitter von irgendetwas Hartem.
    Er wird dir die Kehle rausreißen.
    Licht und Donner zerrissen die Nacht. Im Licht des Blitzes verwandelte sich Calvin Murrays Kopf in eine nasse Wolke aus Blut, Knochen und Gehirn. Die Kreatur fiel vor Travis zu Boden, zuckte noch einmal und blieb dann reglos liegen.
    Travis schaute auf. Eine andere Gestalt war im Sternenlicht sichtbar: ein schmaler Mann mit einem Schnauzbart und einer Schrotflinte in den Händen.
    »Alles in Ordnung, Mr. Wilder?«, fragte Tanner.
    Travis betrachtete die beiden Leichen am Boden, die zu seinen beiden Seiten lagen, dann drückte er die Hand an die Brust. Sie blutete etwas, das war alles. »Ich glaube schon.«
    »Dann sollten Sie besser kommen. Es ist Mr. Samson. Miss Lily und Mr. Dirk sind bei ihm.«
    Sorge schoss in Travis empor und machte seinen Kopf klar. Er kam auf die Füße und setzte sich in Bewegung. Tanner hob den Peacemaker auf und folgte ihm.
    Travis erreichte die Ställe und sah Durge über Lirith stehen, die neben Sareth auf dem Boden kniete. Nicht weit davon entfernt lagen drei Körper im Staub, und er registrierte dunkel die Tatsache, dass keiner von ihnen noch einen Kopf zu haben schien. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Lirith.
    »Was ist?« Das Sprechen fiel schwer. Sein Kiefer funktionierte nicht richtig. »Stimmt etwas nicht mit Sareth?«
    Der Mournisch schüttelte den Kopf. »Mir geht es gut. Ich bin schwach, das ist alles. Sie haben mir nichts getan.«
    »Lord Locke?«, fragte Durge.
    »Er ist tot«, sagte Tanner und humpelte heran. »Travis hat ihn mit einem sauberen Schuss erwischt.«
    Die Worte ließen Travis zusammenzucken. Wie konnte ein Schuss sauber sein? Das genaue Gegenteil traf zu. Er hatte einen Mann getötet. Das war eine schreckliche Tat, ganz egal, wie böse Locke auch gewesen sein mochte.
    »Und das Ungeheuer?«, fragte Lirith. »Wir haben gesehen, wie es Travis verfolgt hat.«
    Tanner hob die Schrotflinte. »Darum hat sich die hier gekümmert.«
    Travis ging in die Hocke und sah über die Schulter zu den drei Leichen. »Gentry?«
    Durge nickte. »Und Ellis und Wilson. Es wäre nicht so schwer gewesen, mit ihnen fertig zu werden, aber ich musste sie köpfen.«
    »Sie waren keine lebenden Menschen mehr«, erklärte Lirith, als sie Travis verwirrten Blick bemerkte. »Der Zauberer hat sie getötet und sie mit seiner Magie neu erschaffen.«
    Travis verspürte Übelkeit. Das war also die Belohnung für ihre Loyalität gewesen. »So wie Murray?«
    »In gewisser Weise. Er hat nicht ihre Körper verändert. Aber ihr Blut war … falsch. Sie waren verseucht. Ich wusste, dass es nicht klug gewesen wäre, mit ihnen in Berührung zu kommen.«
    »Es fiel mir schwer, einen Schuss anzubringen«, sagte Tanner. »Glücklicherweise ist Mr. Dirk sehr geschickt mit seinem großen

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