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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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von euch wird dann noch hier sein.
    Travis griff in die Tasche und spürte die Wärme des lebenden Schmuckstücks. Dann öffnete er die Tür. Dahinter lag nur Finsternis. Durge und er sahen sich an, dann betraten sie die Vorhalle.
    Etwas Weißes schoss wie ein Geist durch die Dunkelheit und flog auf Durges Brust zu. Durge fluchte, nahm das Schwert in die andere Hand und wehrte den Angreifer mit der nun freien ab.
    Der Geist stieß ein protestierendes Miauen aus. Travis’ Herz schlug weiter. Durge seufzte erleichtert auf und schloss den Arm um die kleine Katze. Sie musste vom Treppenabsatz in die Tiefe gesprungen sein.
    »Sie bleiben hier, Miss Guenivere«, flüsterte Durge und stellte die Katze auf dem Boden ab. Sie schnurrte und rieb sich an seinem Bein.
    Sie blieben eine Minute in der Vorhalle stehen. Travis konnte in dem Zwielicht mühelos sehen, aber er wusste, dass sich Durges Augen an das schwache Mondlicht gewöhnen mussten, das durch die Fenster einfiel. Durge nickte, und sie gingen ins Wohnzimmer, dann ins Esszimmer, die Küche und Maudies Schlafzimmer. Alle Räume waren leer. In wenigen Augenblicken standen sie wieder am Fuß der Treppe. Miss Guenivere war verschwunden.
    Durge zeigte mit dem Schwert. Nach oben. Travis erklomm die Stufen, Durge direkt hinter ihm. Seine Hand glitt zur Tasche – nicht zur linken, wo er den Skarabäus aufbewahrte, sondern zur rechten, die Sinfathisar enthielt. Mit reiner Willenskraft zog er die Hand zurück; die oberflächliche Schusswunde blutete noch immer.
    Auf dem Weg nach oben begegneten ihnen bloß Schatten. Am Treppenabsatz des ersten Stocks blieben sie stehen. Stille. Sie gingen den Korridor entlang, öffneten Türen, schauten in alle Schlafzimmer. Sie waren leer. Sie kamen zur letzten Tür. Durge drehte den Knauf. Abgeschlossen.
    Durge kniete nieder, um durch das Schlüsselloch zu spähen. Er holte zischend Luft. »Lady Maudie!«
    »Was sehen Sie?«, flüsterte Travis. Geht es ihr gut?, wollte er fragen, aber dann hörte er einen leisen, verängstigten Laut durch die Tür dringen.
    »Lady Maudie!«, raunte Durge durch das Schlüsselloch.
    Ein Kratzen ertönte, dann ein schwaches Husten. »Mr. Dirk! Sind Sie das wirklich?«
    »Ja. Und Travis ist bei mir.«
    Ein Schluchzen erklang. »Oh, Mr. Caine. Sie müssen ihn aufhalten. Er will Mr. Graystone etwas Schreckliches antun.«
    »Wer, Maudie?«, wisperte Travis, dabei kannte er die Antwort bereits.
    »Der Mann mit der goldenen Maske. Gehört er zum Kreuzzug für Anstand?«
    Travis wusste nicht, was er darauf antworten sollte. »Maudie, können Sie die Tür aufmachen?«
    »Sie geht nicht auf«, kam die gedämpfte Antwort. »Ich glaube, er hat etwas damit gemacht, etwas, das sie versperrt.«
    Ein Zauber. Der Zauberer hatte sie mit Magie gebunden.
    »Maudie«, sagte Durge. »Was ist passiert? Und wo sind die anderen?«
    »Liza und ich waren in der Küche und machten nach dem Abendessen sauber. Alle Pensionsgäste sind in die Saloons gegangen. Dann hörten wir, wie die Vordertür aufschlug. Ich glaubte, es wäre der Wind gewesen. Aber als ich in die Vorhalle ging, sah ich ihn. Er sprach mit einer schrecklichen Stimme, wie eine Schlange, und sagte: ›Wo ist Graystone?‹. Ich rief Liza zu, aus dem Haus zu flüchten, dann drehte ich mich um und eilte nach oben, in der Hoffnung, dass er mir folgen und Liza in Ruhe lassen würde, und das tat er dann auch.«
    Wieder ertönte ein Husten hinter der Tür, diesmal nur schlimmer. Sie hätte nicht die Stufen hinaufgehen dürfen.
    »Ich lief in dieses Zimmer und schloss die Tür«, sagte Maudie dann. »Ich rechnete damit, dass sie zersplittern würde, aber das tat sie nicht. Stattdessen wurde es richtig still im Haus, und ich entschied, wieder herauszukommen, aber ich konnte die Tür nicht aufbekommen. Auch das Fenster nicht.«
    Travis schluckte. »Maudie, wissen Sie, wo Jack ist?«
    »Er ist nach dem Essen auf sein Zimmer gegangen. Da habe ich ihn das letzte Mal gesehen.«
    Jacks Zimmer befand sich im ersten Stock, aber von dem Raum abgesehen, in dem sich Maudie befand, waren sie alle leer. Die Pension hatte nur noch ein weiteres Stockwerk: der Dachboden.
    Wieder drang ein Schluchzen durch das Schlüsselloch. »Oh, Mr. Caine, Mr. Dirk, er war so schrecklich. Diese Maske – sie sah aus wie das Angesicht des Todes. Ich glaubte, er wäre gekommen, um mich zu holen, dass meine Zeit gekommen ist. Ich bin so schwach. Mein Herz schlägt nicht richtig. Und ich konnte Bart nicht sagen,

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