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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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es in den Geschichten.« Mirda umrundete die Statue ganz langsam, als wäre sie misstrauisch. »Aber erzählen sie auch, warum das Land zur Wüste wurde? Wurde sein Königreich nicht wegen der von ihm geführten Kriege erst zur Ödnis?«
    Aryn schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Aber selbst wenn dem so wäre, der Tod des Stiers hat das Leben zurückgebracht.«
    »Wirklich?« Mirda blieb stehen, ihre Augen funkelten im Sternenlicht. »Glaubt Ihr wirklich, dass der Tod neues Leben bringen kann?«
    Es war so kalt. Die Kälte bereitete Aryn Kopfschmerzen, das Denken fiel schwer. »Ich bin mir nicht sicher. Nein. Vielleicht. Mit Sicherheit bringt der Tod dem, was gestorben ist, kein neues Leben. Das war die Lüge, die der Rabenkult seinen Anhängern erzählt hat – dass der Tod eine Erlösung ist, eine Belohnung, irgendwie besser als das Leben selbst. Aber das ist pervers. Das Leben ist alles. Es ist heilig. Aber es ist auch richtig, dass manche Dinge sterben müssen, damit andere leben können. Die Hirschkuh frisst das Gras, und der Wolf frisst die Hirschkuh. So ist das immer gewesen.«
    »Aber Hirschkuh und Wolf sind Tiere«, sagte Mirda. »Sie haben keine andere Wahl, als nach ihrer Natur zu leben. Ist es nicht Sias Geschenk, dass eine Frau ihre eigene Natur auswählen kann? Es gibt viele Hexen, die kein Fleisch essen, sondern nur Pflanzen.«
    Aryn schüttelte den Kopf. »Pflanzen sind lebendig. Ich kann es fühlen, selbst jetzt, wo der Winter naht. Die Bäume schlafen, aber in ihnen fließt das Leben wie das Wasser unter dem Eis eines zugefrorenen Flusses. Ich glaube, ganz egal, was wir tun, wir können ihm nicht entfliehen. Der Tod ist ein Teil des Lebens, die andere Seite der Münze.« Sie ging jetzt auf und ab, fühlte sich wärmer und auf seltsame Weise erregt. »Ja, natürlich. Ein Baum stirbt. Er verfault, und eine Zeit lang wachsen Pilze aus ihm. Aber sie sterben auch und machen den Boden fruchtbar. Und dann wächst ein neuer Baum, von der Erde genährt, wo zuvor andere gestorben sind. Es ist ein Kreislauf, genau wie der des Mondes. Licht wird zu Dunkelheit, die wiederum zu Licht wird. Es endet niemals. Solange ein Samenkorn in der Erde ist, eine Hoffnung, wird das Leben immer wiederkommen.«
    Aryn hielt inne; sie wurde sich plötzlich Mirdas Blick bewusst. Ihre Wangen röteten sich. Wer auf Eldh war sie, um so zu plappern, als würde sie alle Antworten kennen? Sie war hier nicht die Lehrerin, sondern Mirda. »Verzeiht mir, Schwester. Ich wollte mir nicht so viel herausnehmen. Bitte, würdet Ihr mir sagen, worin meine nächtliche Lektion besteht?«
    »Das war Eure Lektion, Schwester«, sagte Mirda leise. »Und Ihr habt sie gut gelernt.« Sie kam mit raschelndem Umhang näher. Über ihnen flatterten Fledermäuse in der Nacht vorbei. »Und jetzt glaube ich, dass Ihr bereit seid.«
    Aryn konnte sie bloß anstarren. »Wofür bereit?«
    »Für eine Wahrheit, die wenige Eurer Schwestern kennen. Es ist eine Wahrheit, für die wenige so bereit sind, wie Ihr es seid, oder sie überhaupt begreifen könnten, so wie Ihr sie begreifen werdet.«
    Irgendwie wusste Aryn, dass das, was sie jetzt hören würde, sie für alle Zeiten verändern würde.
    »Ihr kennt die Prophezeiungen«, fuhr Mirda fort, »von denen beim Großen Hexenzirkel gesprochen wurde. Die Prophezeiungen, die berichten, wie die Krieger von Vathris die Letzte Schlacht schlagen werden, und wie sie diese Schlacht verlieren. Wie ihre Handlungen daran schuld sind, dass der mit Namen Runenbrecher Eldh zerstört.«
    Aryn konnte bloß nicken.
    »Die Prophezeiungen sind wahr. Sie wurden vor langer Zeit von den weisesten und mächtigsten der Hexen gemacht, die über die Sicht verfügten, und sie werden sich erfüllen. Aber sie haben noch andere Prophezeiungen gemacht, Prophezeiungen, die schon in dem Augenblick unterdrückt wurden, in denen die Weisen sie sprachen, und in den seitdem vergangenen Jahrhunderten haben nur ganz wenige überhaupt je von ihnen gehört.«
    Aryn fand ihre Stimme wieder. »Aber warum? Warum sollte man ihre Prophezeiungen ignorieren, oder sie sogar unterdrücken?«
    »Weil die Hexen nichts von ihnen hielten. Und der Mensch hat die mächtige Gabe, das zu ignorieren oder zu verneinen, was nicht in sein Weltbild passt. Aber diese zweiten Prophezeiungen sind genauso wahr wie die ersten. Und sie sagen uns, dass der Runenbrecher Eldh retten wird.«
    Die Welt und die Sterne über Aryn fingen an sich zu drehen. Wie konnte das sein? Das wandte

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