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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Schlacht zweier Bibliotheken; Papiere und offene Bücher lagen zu chaotischen Stapeln aufgeschichtet. Sie nahm einen letzten Schluck Kaffee und verzog das Gesicht, er war eiskalt. Ihre Kopfschmerzen waren zurückgekehrt – diesmal das Resultat von zu viel Koffein. Das Einzige, das dagegen helfen würde, war ein Glas Bier.
    Und so geht ein Laster übergangslos in das nächste über. Vielleicht ist der Pub doch keine so gute Idee.
    Andererseits, die Erkenntnis, ein Problem zu haben, war der erste Schritt, es ignorieren zu können. Sie schaltete den Computer aus, schob ihn in ihre Tasche und stand auf.
    »Dann bis morgen, Anders. Danke für den Kaffee.«
    Anders schaute von seinem Computer auf und grinste. »Kein Problem, Kollegin. Wir sehen uns.«
    Deirdre entging nicht, dass seine Papiere alle zu ordentlichen Stapeln angeordnet waren. Sie wandte sich um, bevor er ihre Grimasse sehen konnte, und eilte aus der Tür. Erst da fiel ihr ein, dass sie Anders in den Pub hätte einladen können. Mit Farr hatte es eine stillschweigende Übereinkunft gegeben, nach einem Tag im Büro noch ein Bier trinken zu gehen. Aber bevor sie umkehren konnte, kam Sasha um die Ecke, hakte sich bei ihr ein und führte sie den Korridor entlang.
    »Also, wer ist der Neandertaler mit dem flaschenblonden Haar?«, fragte sie mit funkelndem Blick. Heute war sie wie ein Skihüttenhäschen gekleidet, von dem viel zu engen Pulli bis zu den pinkfarbenen Beinwärmern.
    »Was denn?« Deirdre täuschte spöttisch Überraschung vor. »Das weißt du noch nicht? Das ist mein neuer Partner, Anders.«
    Sasha runzelte die Stirn. »Ist das sein Vor- oder Nachname?«
    »Das kann ich ehrlich nicht sagen.«
    »Dann musst du mal heimlich einen Blick auf seine ID-Karte werfen. Ich wette, sein Vorname ist Leslie oder Carol. Du weißt schon, etwas, was nicht zu dem rauen Image passt.«
    »So wie Designeranzüge, Blumen und Gourmetkaffee?«, sagte Deirdre mit einem scharfen Lächeln.
    Sasha schien sie nicht gehört zu haben. »Er sieht etwas unheimlich aus, um es freundlich auszudrücken. Aber diese babyblauen Augen. Und diese Muskeln, aber das versteht sich natürlich von selbst.«
    »Er ist mein neuer Partner, Sasha, nicht Motorrad-Daddy.«
    »O ja, ich wette, er hat schwarze Lederklamotten im Schrank«, fuhr Sasha eifrig fort, jetzt in Fahrt. »Du weißt schon, Lederhose, Peitsche – das ganze Zeug. Wenn du auf so etwas stehst. O Deirdre, das tust du doch wohl nicht, oder?«
    Deirdre starrte die andere Frau an. »Nein!«
    »Zu schade«, schnurrte Sasha. »Farr war meiner Meinung nach viel zu nett. Ich glaube, ein bisschen Gefahr würde dir gut tun. Ist gut für die Haut.« Sie tätschelte Deirdre die Wange. »Wir sehen uns, Darling.«

26
    Travis, Jay und Marty trafen gerade noch rechtzeitig im Obdachlosenasyl ein, um den Rest von der halb verbrannten Hafergrütze und den Eiern zu bekommen. Sie aßen es heißhungrig, sogar Travis. Er musste essen, um warm zu bleiben und um die Energie zu haben, die er brauchte, um seine Pläne in die Tat umzusetzen.
    Nur dass dieser Gedanke eine Welle der Übelkeit mit sich brachte, und er wünschte sich, er hätte nicht so viel von dem bitteren schwarzen Kaffee getrunken, den sie im Asyl servierten. Etwas von dem, was Professor Sparkman an diesem Morgen im Park gesagt hatte, war wichtig gewesen, davon war Travis überzeugt, aber sein Kopf dröhnte und verhinderte jedes Nachdenken. Es hatte mit Materie und Energie zu tun, und die fehlende Masse in einem Atom …
    »Das hat wie Scheiße geschmeckt«, sagte Jay und stieß seinen Pappteller weg, von dem er auch den letzten Krümel Essen vertilgt hatte.
    »Was machen wir heute?«, fragte Marty.
    Jay rülpste. »Wir brauchen Geld, ich glaube, es ist Zeit für etwas Büchsensammeln. Was meinst du, Travis?«
    Er stand auf. »Ich kann nicht. Ich muss … da gibt es etwas, das ich erledigen muss.«
    Jay sah ihn misstrauisch an. »Das haben dir doch wohl keine Stimmen gesagt, oder?«
    Travis musste trotz des Summens in seinem Schädel grinsen. »Nein, da bin ich ganz allein drauf gekommen. Wie wäre es, wenn wir uns später im Park treffen?«
    »Solange wir nicht mehr mit Sparkman reden müssen«, sagte Jay. »Treffen wir uns dort, bevor es dunkel wird. Die Warteliste des Asyls ist noch immer eine Meile lang, vielleicht können wir ja heute einen anderen Ort für die Nacht finden, an dem du deinen kleinen Heißer-Zement-Trick machen kannst.«
    Marty nickte enthusiastisch. »Das würde mir

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