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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Eisen und nicht aus Holz gebaut, und von Feuer und Magie angetrieben. Leres und ich wagten es, durch die Geheimtür nach draußen zu gehen, um den Feind auszuspionieren. Als wir zum Eingang zurückkehrten, fanden wie die Runensprecher und die Krieger, die sie beschützen sollten, alle tot auf. Dann hat der Verräter auch uns angegriffen, und er war zu stark. Wir konnten ihn nicht abwehren.« Aldeth wandte den Kopf Grace zu. »Euer Majestät, es war Sir Durge. Er war die ganze Zeit ein Diener des Fahlen Königs. Er hat uns verraten.«
    Tarus' Gesicht war aschfahl. »König Teravian hat uns hergeschickt, während er auf der Mauer geblieben ist. Er hat gesagt, er spüre Verrat in der Festung, Euer Majestät. Bei Vathris, ich hätte nie geglaubt, dass sich Sir Durge gegen uns stellt. Sein Verrat hat uns beinahe das Ende gebracht. Aber Ihr habt es geschafft, Euer Majestät. Ihr habt die Magie von Burg Todesfaust zum Leben erweckt.«
    Grace schaute zu Boden. »Nein, das war nicht ich. Es war Durge. Er war es, der uns gerettet hat.«
    Grace hob den Blick. Die Männer starrten sie an, und durch ihre überraschten Mienen wurde ihr klar, dass ihr Gesicht wie aus Stein gemeißelt und blass war, zugleich schrecklich und wunderschön.
    »Ihr werdet mir jetzt zuhören«, sagte sie leise und befehlend. »Und ihr werdet es nicht wagen, das anzuzweifeln, was ich sage. Welchen Kampf auch immer ein jeder von uns heute gegen das Böse ausfechten wird, es wird nichts sein im Vergleich zu der Schlacht, die Sir Durge geschlagen und gewonnen hat. Er war tapferer und stärker und treuer als jeder andere Mann. Und wenn wir nun eine Chance haben, überhaupt Hoffnung haben, dann nur wegen ihm, wegen seines Opfers. Habt ihr das verstanden?«
    Die Männer starrten sie noch immer an.
    »Ich sagte, habt ihr das verstanden?«
    Ihre Worte wurden von den steinernen Wänden zurückgeworfen. Augenblicklich nickten Tarus, Paladus, Aldeth und die anderen mit weit aufgerissenen Augen. Grace war zufrieden. Sie ging neben Aryn in die Hocke.
    »Kannst du aufstehen?«
    Aryns Tränen waren verschwunden, ihre Wangen waren trocken. »Ich muss es. Mein König wartet auf mich.«
    Zusammen standen Grace und Aryn auf.
    »Also gut, meine Herren«, sagte Grace. »Aldeth hat uns mitgeteilt, dass der Fahle König mit seinem neuen Spielzeug kommt. Also wollen wir uns auf das Spiel vorbereiten.«
    Man rief nach Tragen, und die noch immer reglosen Oragien und Graedin wurden in die Unterkünfte getragen, wo sich die Hexen um sie kümmern konnten. Männer wurden in den Gang zur Geheimtür geschickt, um nach den Runensprechern und Kriegern zu sehen. Sie meldeten, dass alle noch lebten, auch wenn man sie bewusstlos geschlagen hatte. Die Feydrim hatten sie in ihrer Hast, die Festung zu stürmen, in Ruhe gelassen.
    Grace verspürte Erleichterung, aber auch Erstaunen. Obwohl man ihm das angetan hatte, hatte Durge dem Bösen nicht nachgegeben, und sie würde es auch nicht tun. Die Anfänge eines Plans formten sich in ihrem Kopf.
    »Euer Majestät«, sagte Aldeth und hielt sich ein Tuch an die verletzte Schläfe. »Ihr müsst sofort Runensprecher zur Geheimtür schicken. Wir müssen sie schließen, und zwar schnell.«
    »Nein«, sagte Grace. »Wir schließen die Tür nicht.«
    Der Spinnenmann sah sie ungläubig an. »Was wollt Ihr dann tun?«
    Grace hob Fellring auf. »Ich werde mein Heer durch sie hindurchschicken.«
    Grace beschrieb Tarus und Paladus ihren Plan, und die beiden Soldaten rasten aus dem Saal, um die Befehle weiterzugeben. Grace wollte ihnen folgen, dann stolperte sie. Ihr Kiefer schmerzte, ihr war leicht schwindelig. Sie berührte ihre Schulter; aus der Wunde sickerte noch immer Blut.
    Aryn griff nach ihrem Ellenbogen und stützte sie. »Du musst zu Senrael, Schwester. Du darfst nicht noch mehr Blut verlieren.«
    »Jedenfalls noch nicht«, erwiderte Grace und betrachtete die Rune im Boden.
    »Bringt die Königin in die Unterkunft«, befahl Aryn dem Spinnenmann. »Und lasst da gleich auch Eure Wunde versorgen.« Sie erwiderte Graces Blick. »Keine Angst, Schwester. Ich erkläre Teravian deinen Plan.«
    »Und wird er zustimmen?«
    »Er mag ja der König von Calavan sein, aber du bist die Königin von Malachor. Dein Rang ist höher.« Dann musste sie lächeln. »Ich weiß, dass er nicht sein Vater ist, aber er ist ein guter Mann.«
    Grace nickte. »Ich glaube dir.«
    Sie und Aldeth gingen zur Unterkunft. Die Wolken oben am Himmel wogten; die Luft roch nach Schnee und

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