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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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überrascht.«
    Sasha schlenderte in den Raum. »Es ist ungewöhnlich, Paul Jacoby hier zu sehen.« Sie fuhr mit den langen Fingern den Strauß Lilien entlang, den Anders mitgebracht hatte, und beugte sich nach unten, um daran zu schnuppern.
    »Ich hatte ihn um einen kleinen Gefallen gebeten«, sagte Deirdre, nicht sicher, wie viel sie erzählen sollte. Es war bloß Sasha. Andererseits schien Sasha mehr über die täglichen Belange der Sucher zu wissen, als Deirdre jemals in Erfahrung bringen würde.
    Sasha schaute von den Blumen auf. »Paul Jacoby ist Linguistik-Experte, richtig? Aber recherchierst du nicht historische Verstöße gegen die Desiderate?«
    »Es ist ein kleines Nebenprojekt.«
    Sasha warf ihr einen scharfen Blick zu. »Das habe ich mir schon gedacht. Du siehst so verschlagen aus.«
    »Das tue ich nicht.« Deirdre verschränkte die Arme, krümmte die Schultern und trat einen Schritt zurück. Zu spät wurde ihr bewusst, dass sie jetzt möglicherweise nur noch verschlagener aussah.
    »Vorsichtig sein, Deirdre«, sagte Sasha und wackelte mit dem Finger.
    »Wieso?«
    »Ich weiß nicht. Ich glaube …« Sasha warf einen Blick zur offenen Tür. »Ich weiß nur, dass sie aufpassen, okay?«
    Deirdre bekam eine Gänsehaut. »Wer passt auf? Meinst du Anders? Hat man ihn mir darum als neuen Partner zugeteilt – für den Fall, dass Farr mit mir Kontakt aufnimmt?«
    Sasha schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, und ich will es auch nicht wissen. Und wenn du das kluge Mädchen bist, Deirdre, für das ich dich halte, drehst du keine Steine um, von denen man besser die Finger lassen sollte. Ich habe gelernt, dass es besser ist, wenn man seine Neugier nicht zu den Suchern mitbringt, ganz egal, welche Zugangsnummer auf dem Ausweis steht.«
    Deirdre wusste nicht, was sie erwidern sollte. Sasha war Attaché von ein paar hochrangigen Mitgliedern der Sucher. Was wusste sie, das Deirdre nicht wusste? Bevor sie fragen konnte, ging Sasha zur Tür, wandte aber noch einmal den Kopf.
    »Ich liebe dich, Deirdre, und ich will nicht, dass du zu Schaden kommst. Also sei ein braves Mädchen. Das meine ich ernst.«
    Dann war Sasha verschwunden.
    Eine Stunde später betrat Deirdre kalt und völlig durchnässt ihr Apartment. Vielleicht hatte Madeleine ja Recht mit dem Schirm. Sie pellte sich die nassen Sachen vom Leib und verbrachte die nächsten zwanzig Minuten unter der heißen Dusche. Als sie sich abtrocknete, dachte sie erneut über Sashas Worte nach, aber es ergab jetzt genauso wenig Sinn wie zuvor. Außerdem hatte sie jetzt andere Sachen im Kopf.
    Vergesst nicht die Schläfer. In ihrem Blut liegt der Schlüssel.
    Aber der Schlüssel zu was? Die Inschrift war wichtig, davon war sie überzeugt. Aber wie? Auf dem alten Schlussstein war Blut gefunden worden – Blut mit einer DNA-Signatur, die der Glindas und der anderen Gäste des Surrender Dorothy ähnelte. Elfenblut.
    Verbindungen ergaben sich – das war es. Travis und Grace hatten das Blut des Elfen, den sie vor Duratek gerettet hatten, dazu benutzt, das Tor-Artefakt zu aktivieren und damit die Welt AU-3 zu betreten. War es möglich, dass der Schlussstein dem Tor ähnelte? War er das Teil einer Tür? Nicht die Tür in ein anderes Zimmer, sondern in eine andere Welt? Vielleicht. Aber was hatte das mit dem zu tun, an dem sie gerade arbeitete?
    Die Biene in ihrem Hinterkopf summte endlich nahe genug an ihr vorbei, um sie einfangen zu können. Sie hatte sich so sehr darauf konzentriert, den Grund zu finden, warum Atwater nicht bestraft worden war, dass sie vergessen hatte, die Übertretung selbst zu betrachten. Der Ort, dessen Betreten man ihm verboten hatte, war eine Schenke namens Greenfellow's gewesen. Sie war einfach davon ausgegangen, dass es sich um irgendein Etablissement handelte, das nach seinem Betreiber genannt worden war. Aber was, wenn es etwas anderes war?
    Sie warf sich einen Bademantel über und eilte in die Küche.
    Der Computer lag auf dem Tisch, eingeschaltet und bereit. Sie setzte sich und gab ein paar Befehle ein. Minuten später lehnte sie sich zurück und starrte den Bildschirm an. Wieder hatte sie eine Verbindung gefunden, wo sie geglaubt hatte, es gäbe keine.
    Eine Suche nach dem Wort Greenfellow's hatte eine Liste mit mehreren Einträgen zu Tage gebracht. Der Einzige von Bedeutung war der Hinweis auf eine Schenke im London des siebzehnten Jahrhunderts. Deirdre hatte den Standort der Schenke auf eine moderne Karte übertragen, und das Resultat

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