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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Waffe fester und schloss sich ihm an.
    Diesmal war es der Wächter, der sie zuerst entdeckte, er stand ein Stück hinter der offenen Tür. Als er sie erblickte, fluchte er und hob das Funkgerät.
    »Keine Bewegung!«, zischte Deirdre so laut, wie sie wagte, und richtete die Pistole auf ihn.
    Der Mann zögerte, dann kniff er die Augen zusammen drückte die Taste auf dem Funkgerät und öffnete den Mund.
    Deirdre zwang sich dazu, den Abzug durchzuziehen, aber sie konnte es nicht. Doch das kurze Zögern des Wächter, hatte ausgereicht, damit Beltan an ihn herankonnte. Er schlug ihm das Funkgerät aus der Hand, dann hieb er mit der anderen Faust zu und traf ihn genau in der Halsgrube.
    Der Wächter fiel zu Boden. Er gab ein würgendes Geräusch von sich. Beltan trat über ihn hinweg, dann bedeutete er Deirdre, ihm zu folgen. Als sie über den Mann hinwegstieg, bewegte er sich bereits nicht mehr. Sie fasste die Waffe fester und folgte Beltan.
    Als sie Stimmen hörten, blieben sie stehen.
    Die Stimmen waren leise und sangen etwas, das Deirdre nicht genau verstehen konnte. Latein war ihr bekannt, das war es also nicht. Sie wechselte einen Blick mit Beltan. Er schüttelte den Kopf, dann schlichen sie so leise weiter wie sie konnten. Der Korridor endete an einer weiteren Tür, die genau wie die zuvor offen stand. Sie schlüpften hindurch und fanden sich in einem Mezzanin wieder, das einen kreisrunden Raum umgab. Sowohl das Zwischengeschoss wie auch der Raum unter ihnen waren aus poliertem Marmor gebaut. Über ihnen erhob sich eine vergoldete Kuppel.
    Das Mezzanin stand voller Kisten, die zum Teil geöffnet worden waren. Uralte Urnen standen, noch immer mit durchsichtigem Verpackungsmaterial eingewickelt, auf Podesten – Seite an Seite mit verwitterten Steinstatuen, die noch zur Hälfte mit Planen verhüllt waren. In der Kiste direkt neben ihr sah Deirdre verschiedene Artefakte – Tontafeln, Bronzeschüsseln und Steinkrüge –, die in Styropor lagen.
    Vermutlich stammten diese Artefakte alle aus der geheimen Kammer unter Knossos. Die Philosophen mussten ihren Dienern befohlen haben, alles zu entfernen, bevor die Archäologen, die gekommen waren, um den Torbogen zu untersuchen, zufällig auf die Kammer stießen. So faszinierend die Gegenstände auch waren, Deirdre ließ den Blick nur Sekunden auf ihnen ruhen.
    Zwei Treppen führten aus dem Mezzanin nach unten. Im Gegensatz zu dem Durcheinander in dem Zwischengeschoss stand dort alles ganz genau arrangiert. Sieben lange, niedrige Gebilde formten am äußeren Rand des Raumes einen Kreis; jedes von ihnen wurde von einem schwarzen Tuch verhüllt. Direkt unter der Kuppelmitte erhob sich auf einem Podest ein weiterer Gegenstand.
    Ein Torbogen aus Stein.
    Der Gesang wurde lauter. Jetzt, da Deirdre ihn besser hören konnte, klang er eher wie Altgriechisch, aber es handelte sich um eine Form, die ihr unbekannt war. Aus der Kuppel kam ein weiches, goldenes Licht, und sie konnte den schmalen Stahlrahmen ausmachen, der den Torbogen wie auch die rechtwinkligen Inschriften in den Steinblöcken aufrecht hielt. Im Gegensatz zu den anderen Steinen war der Schlussstein oben in der Mitte abgenutzt und voller Löcher; seine Oberfläche war voller dunkelbrauner Flecken.
    Gestalten in dunklen Kutten mit hochgeschlagenen Kapuzen standen in einem Kreis um das Podest versammelt. Ihr Lied ging ununterbrochen weiter. Beltan und Deirdre schlichen vorsichtig weiter, um einen besseren Blick auf die Gestalten in der Tiefe werfen zu können.
    Eine der Statuen bewegte sich und vertrat ihnen den Weg.
    »Und wen haben wir hier?«, schnurrte eine Frauenstimme. Hinter einem Schleier funkelten goldene Augen.
    Ein Schock durchfuhr Deirdre und lähmte jeden Muskel. Was sie für eine mit dunklem Stoff verhüllte Statue gehalten hatte, war in Wirklichkeit eine Frau in einer Kutte gewesen.
    Du bist eine solche Idiotin. Kannst du nicht zählen? Unten um das Tor versammelt standen nicht sechs Kuttenträger, sondern nur fünf.
    Im Gegensatz zu Deirdre hatte die Überraschung Beltan keineswegs gelähmt. Er sprang vor und griff nach der Frau.
    Ihre goldenen Augen blitzten auf, und Beltan stürzte mit noch immer ausgestreckten Armen wie ein gefällter Baum zu Boden. Jetzt war er die Statue. Deirdre starrte ihn an. Er hatte die Anwesenheit der Wachen gespürt. Warum hatte er sie nicht in den Schatten gespürt?
    Sie hat ihre eigene Magie …
    »Phoebe«, murmelte sie.
    Hinter dem Schleier funkelte die Andeutung eines

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