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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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war das Gebäude nachgedunkelt worden, um besser zu den verwitterten Häusern in der Umgebung zu passen. Niemand ging hinein oder heraus; die hohen Eingangstüren waren geschlossen.
    »Hier entlang«, sagte Deirdre und schob sich in eine Gasse.
    Sie ging davon aus, dass man sämtliche Zugänge beobachtete, aber es war sinnlos, einfach am Eingang zu klopfen. Zumindest nicht bevor sie sich einen näheren Eindruck verschafft hatten. Sie suchten sich einen Weg durch die Gasse und benutzten überquellende Müllcontainer und dunkle Nischen als Deckung. Dann warf Deirdre einen Blick auf die Rückseite des Gebäudes, und ein Stich der Furcht durchzuckte sie.
    Voraus blockierte ein großer Transporter die Gasse. Eine heruntergeklappte Laderampe führte hinüber zur Lieferrampe an dem Gebäude. Die Stahltür zum Gebäude war geschlossen, aber der Lastwagen stand noch immer offen. Er war leer.
    Sie öffnete den Mund, um Beltan zu sagen, dass sie zu spät gekommen waren, aber bevor sie sprechen konnte, legte er eine große Hand auf ihren Mund und zog sie in den Schatten hinter einem Kistenstapel. Deirdre starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Er schüttelte den Kopf, bedeutete ihr zu schweigen, dann hielt er zwei Finger hoch und formte mit den Lippen ein Wort. Wächter.
    Deirdre nickte, und er ließ sie los. Sie spähte an den Kisten vorbei. Im nächsten Augenblick traten zwei in Schwarz gekleidete Männer mit breiten Schultern hinter dem Lastwagen hervor. Der eine sagte etwas, das Deirdre nicht verstehen konnte, in ein Walkie-Talkie. Der andere hielt eine Pistole. Also hatten die Philosophen tatsächlich noch andere Helfer als die Sucher.
    Die Wächter schritten die Stufen zur Lieferrampe hinauf und ließen die Blicke über die Gasse schweifen. Der mit dem Funkgerät hielt es hoch und sagte etwas hinein – möglicherweise so etwas wie Alles in Ordnung – , dann gingen die beiden die Treppe wieder hinunter und führten ihre Runde fort. Wenige Schritte vor den Kisten kehrten sie um und gingen zur Lieferrampe zurück.
    Es geschah so schnell, dass es beinahe vorüber war, bevor Deirdre überhaupt begriff, was da passierte. Beltan schoss hinter den Kisten hervor, so schnell und lautlos wie ein Panter. Ein Schlag auf den Hinterkopf, und der Mann mit dem Funkgerät brach lautlos auf dem Asphalt zusammen.
    Der andere Wachmann wollte einen Schrei ausstoßen, als er herumfuhr, aber Beltans Faust krachte gegen sein Kinn und dämpfte den Laut. Der Wächter wollte die Pistole hochreißen; Beltan schlug den Arm nach unten, und Deirdre hörte deutlich das unmissverständliche Splittern brechender Knochen. Die Pistole fiel zu Boden und schlitterte über den Asphalt.
    Beltans andere Hand schoss in die Höhe. Jetzt hielt er den Kopf des Mannes an beiden Seiten. Er machte eine drehende Bewegung. Wieder krachte es laut. Der Mann sackte neben dem Ersten zu Boden.
    Das grüne Funkeln in Beltans Augen verblasste. Er atmete schwer, und er grinste. Deirdre zwang sich dazu, zur Seite zu schauen. Sie wusste, dass die beiden Männer auf dem Boden nicht bloß das Bewusstsein verloren hatten. Sie waren tot.
    Genau wie du, wenn sie euch erwischt hätten.
    Sie holte tief Luft, dann lief sie los und hob die Pistole auf. Beltan rannte bereits auf die Lieferrampe zu.
    Deirdre eilte hinter ihm her, und sie rückten bis zu der Stahltür vor. Sie warf einen Blick über die Schulter. Von zusätzlichen Wachleuten war keine Spur zu entdecken. Aber wie oft hatte sich der mit dem Funkgerät melden sollen? Sie konnte nicht glauben, dass sich die Philosophen auf zwei Wächter beschränken würden.
    Beltan drückte die Klinke des einen Türflügels herunter. Er war nicht abgesperrt. Der Ritter öffnete ihn nur so weit, dass sie gerade hineinschlüpfen konnten. Er ging voraus, Deirdre folgte ihm; sie bemühte sich, einen vernünftigen Griff für die Pistole zu finden. Sie fühlte sich heiß und glitschig in ihrer Hand an; sie wünschte sich, sie hätte sie nicht aufgehoben.
    Das Licht von Neonlampen wechselte sich mit Schatten ab. Sie befanden sich in einer Art Vorratslager. Unverkleidete Belüftungsschächte verliefen in alle Richtungen. Verpackungsmaterial lag überall auf dem Boden verteilt sowie Stemmeisen und lange Holzkisten. Deirdre musste nicht erst nachzählen, um zu wissen, dass es sieben Stück waren. Beltan zeigte auf etwas. Voraus befand sich eine offene Tür, die in einen halb dunkeln Korridor führte. Er setzte sich in Bewegung, und Deirdre hielt die

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