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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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einer Öllampe die Halle. Er schaute sich misstrauisch um, dann wandte er sich ab und ging den Weg zurück, den er gekommen war. Ich nutzte die Gelegenheit, um aus der Bibliothek zu schlüpfen und in mein Zimmer zurückzukehren. Es war mir egal, ob die beiden ihre nächtliche Suche weiter fortführten, denn ich war zuversichtlich, dass ich jetzt genau das in der Tasche trug, das man ihnen zu suchen aufgetragen hatte.
    Am nächsten Morgen traf ich die beiden Sucher beim Frühstück und erkundigte mich, wie sie geschlafen hatten. Die dunklen Ringe unter ihren Augen straften ihre höflichen Antworten Lügen; sie hatten nicht geschlafen. Ich auch nicht, aber ich fühlte mich auf seltsame Weise frisch und wach. Ich wusste, was ich zu tun hatte. Er hatte gesagt, man sollte ihnen nicht trauen, und das würde ich auch nicht tun. Aber es gab so vieles, das ich in Erfahrung bringen musste, Dinge, die er selbst mir hätte sagen müssen. Ich genoss die Überraschung auf ihren Gesichtern, als ich Rebecca und Byron sagte, dass ich ihre Einladung nach London mit Freude annahm.
    »Ich werde mit euch nach London reisen«, sagte ich. »Wir brechen noch heute auf.«
    Die Überraschung und Zufriedenheit auf Rebeccas Gesicht machte Verblüffung Platz. Sie wusste, dass ihr nächtlicher Streifzug nicht unbeobachtet geblieben war, und sie würde keine Gelegenheit haben, ihn zu wiederholen. Trotzdem brachte sie einen Moment später ein Lächeln zustande, das nicht gänzlich falsch erschien.
    »Wir können uns geehrt fühlen, Mylord.«
    »Nennt mich Marius«, sagte ich.
    Zwei Stunden später stand ich unter einem bleiernen Himmel vor dem Herrenhaus und sah zu, wie Rebecca und Byron die wartende Kutsche bestiegen. Das Gepäck war bereits auf dem Dach festgeschnallt, der Kutscher wartete.
    »Wir werden auf Eure Rückkehr warten, Master Marius«, sagte Pietro. Ein kalter Wind heulte aus dem Norden heran, und der alte Diener zitterte.
    Ich legte die Hand an seine faltige Wange. »Guter Pietro«, sagte ich, dann stieg ich in die Kutsche.
    Der Kutscher ließ die Peitsche knallen, und der Wagen setzte sich schaukelnd in Bewegung. Ich drehte mich auf meinem Sitz um und sah zu, bis das Herrenhaus aus der Sicht verschwand. Es sollten viele Jahre vergehen, bis ich nach Madstone Hall zurückkehrte, und Pietro habe ich nie wiedergesehen.
    »Das ist alles so schrecklich aufregend, Marius«, sagte Byron. Die beiden Sucher saßen mir gegenüber. »Ihr werdet es nicht bereuen, Euch uns angeschlossen zu haben. Es gibt so vieles für Euch zu entdecken.«
    »Ja«, sagte ich und spürte Rebeccas Blicke auf mir ruhen. »Ja, das gibt es.«
    Ich fürchte, jetzt muss ich in meiner Geschichte einen Sprung machen, denn ich habe viel länger dazu gebraucht, meine ersten beiden Dekaden zu Papier zu bringen, als ich gedacht hätte. Aber ich glaube, es ist für Sie unerlässlich, dass Sie wissen, wie ich in meinen frühen Jahren geformt wurde – denn sonst werden Sie, wenn Sie zum Ende kommen, möglicherweise nicht verstehen, warum ich mich so entschied, wie ich es schließlich tat. Warum ich mich anders entschied als Master Albrecht. Und obwohl ich mehr Zeit hatte, diesen Bericht zu schreiben, als ich zuerst zu hoffen wagte – anscheinend sehen selbst Augen aus Gold nicht immer klar – rückt die Stunde nun doch vor. Darum werde ich die nächsten Jahre meines Lebens nur kurz anreißen, bis ich zu jenem grauen Herbsttag in London komme, an dem meine Welt erneut für alle Zeiten verändert wurde.
    Man schrieb das Jahr 1679, und ich war mit fünfundzwanzig Jahren ein Mann, der den Höhepunkt seiner Kräfte erreicht hatte, aber noch immer über einen Optimismus verfügte, den die Grausamkeit der Welt noch nicht hatte gänzlich abschleifen können. Für die Organisation der Sucher galt so ziemlich das Gleiche. 1615 gegründet, wurden die Sucher gerade erwachsen – so wie ich auch.
    Man hatte die frühen wilden Jahre hinter sich gelassen, in denen die Organisation kaum mehr als eine bunte Ansammlung wirrköpfiger Alchemisten war, die in verdreckten, verqualmten Kellerverliesen dem Geheimnis des Goldmachern nachjagten, und einer der heutigen Sucher hätte die Organisation durchaus wiedererkannt. Die Zeitalter der Entdeckungen und der Renaissance machten einem moderneren Zeitalter Platz, einem Zeitalter der Vernunft, und darum entschieden wir uns für eine wissenschaftliche Vorgehensweise.
    Die Vorstellung von der Transmutation und vom Stein der Weisen – einem

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