Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
Vom Netzwerk:
verräucherten Pfade der Alchemie beschritten.
    Unter den Alchemisten, die die Schenke besuchten, tat sich vor allem John Dee hervor. Zu der Zeit war Dee weithin als Königin Elisabeths Astrologe bekannt, obwohl er im Geheimen seit langem die Kunst der Alchemie erforschte. Schließlich führte Dees Arbeit dazu, dass er in Ungnade fiel, trieb ihn in Armut und Wahnsinn. Aber kurz vor dem Ende machte er eine Entdeckung, die ihn in große Aufregung versetzte und die er in die Schenke brachte, um sie Greenfellow zu zeigen. Es war eine uralte Schriftrolle, die laut Dee von dein legendären Alchemisten Hermes Trismegistus verfasst worden war und die Aufzeichnungen über eine in Vergessenheit geratene Gruft unter dem zerstörten Palast von Knossos auf der griechischen Insel Kreta enthielt – eine Gruft, in der es die Antwort auf das größte Mysterium der Magie gab, das die Alchemisten entschlüsseln wollten: das Geheimnis der Transmutation.
    Dee reiste nie nach Kreta, denn er wurde krank und starb bald darauf. Aber die Schriftrolle fiel in die Hände anderer Alchemisten, die die Schenke besuchten, Magier von geringerem Rang, die gehofft hatten, von Dee die Geheimnisse der Kunst zu erlernen. Sie verschwanden aus der Schenke und wurden einige Jahre lang nicht mehr gesehen.
    Dann, eines Tages, tauchten einige dieser Alchemisten plötzlich wieder auf, und sie hatten sich sehr verändert. Sie alle waren in Schwarz gekleidet, und ihre Augen waren golden, und eine Aura der Macht umgab sie, die für die Gäste der Schenke so greifbar war wie die schwarzen Kleider, die sie trugen. Sie nannten sich jetzt die Philosophen, denn sie behaupteten, das ultimate Geheimnis der Alchemie und ihrer Philosophie erfahren zu haben: die Magie der Transmutation und Perfektion.
    Diese Philosophen verrieten kein Wort darüber, was sie auf Kreta gefunden hatten oder was sie verändert hatte, aber sie brachten ein paar Artefakte mit. Darunter befand sich der Schlussstein eines Torbogens. Sie behaupteten, der Schlussstein enthalte Magie, eine Magie, die, wenn sie ihre Arbeitsweise verstehen würden, eine Tür in eine andere Welt öffnen würde – eine Welt, in der die Schenkengäste mit Elfenblut in ihren Adern keine Schmerzen und Qualen erleiden würden.
    Greenfellow erlaubte den Philosophen, in seiner Schenke einen Torbogen zu errichten, und der Schlussstein wurde darin eingesetzt. Die Philosophen machten viele Experimente mit dem Stein, bei denen oft das Blut der Schenkengäste verwendet wurde. Die Philosophen verlangten immer mehr Blut, und es wurde immer freiwillig gespendet, die Gäste hätten alles getan, falls das bedeutete, eine Tür zu einem Ort zu öffnen, wo sie hingehören würden – wenn es das Ende ihrer Qualen bedeutete. Denn da die Welt immer voller wurde, es mehr Menschen und Gebäude und Dinge aus Eisen gab, wuchs auch ihr Leiden.
    Aber ganz egal wie viel Blut sie auch bekamen, die Philosophen konnten den Stein nicht zum Funktionieren bringen. »Zuerst müssen die Welten näher beieinander stehen«, sagten sie. Und schließlich zogen sie sich aus der Schenke zurück und kehrten nie zurück, und die Stammgäste blieben trotz ihrer Hilfe mit leeren Händen zurück.
    Jahre vergingen, und die, die in der Schenke Zuflucht gefunden hatten, warteten. Sicherlich würden sich die Welten bald genähert haben und die Philosophen zurückkehren. Aber das taten sie nicht. Es gab Gerüchte, dass die Philosophen eine neue Organisation ins Leben gerufen hatten, und schließlich war ein junger Mann mutig genug, um diese Organisation in der Hoffnung aufzusuchen, einen Weg zu finden, wie man die Philosophen davon überzeugen konnte, ins Greenfellow's zurückzukehren und zu helfen.
    Und so schloss sich Thomas Atwater den Suchern an.
    Zuerst zögerten die Sucher, ihn aufzunehmen. Sie waren nicht davon überzeugt, dass er den richtigen Hintergrund aufwies, und sie wollten seine Herkunft genauer erforschen, aber bevor sie das tun konnten, kam ein Befehl von den Philosophen selbst, und er wurde in die Organisation aufgenommen – aber unter einer Bedingung. So lange er ein Sucher war, durfte er nie wieder ins Greenfellow's zurückkehren. Das Verlangen, seinem Volk zu helfen, war so groß, dass Atwater dieser Bedingung sofort zustimmte, und er dachte sich nichts weiter dabei.
    Atwaters erste beiden Jahre bei den Suchern waren voller ständiger erstaunlicher Entdeckungen. Er lernte schnell und schien ein ungewöhnliches Geschick dafür zu haben,

Weitere Kostenlose Bücher