Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
Vom Netzwerk:
siehst großartig aus. Besser, als ich dich jemals gesehen habe.«
    Er holte tief Luft. »Ich fühle mich gut, Grace. Ich weiß nicht, warum. Ich sollte müde und hungrig und durstig sein, aber das bin ich nicht.«
    Grace brachte ein grimmiges Lächeln zustande. »Ich wünschte, ich könnte das auch von mir behaupten.«
    Sie schwiegen einen Augenblick lang und schauten nach Osten, dann wandte er sich ihr wieder zu. »Ich habe Dinge gesehen, Grace. Da unten, als ich starb.«
    Sie nickte. »Das ist nichts Besonderes. Leute, die wiederbelebt werden, berichten oft von verschiedenen Phänomenen – Licht, einen Tunnel, die Bilder geliebter Menschen. Soweit wir wissen, ist das bloß das Gehirn, das versucht, einen Sinn aus den Geschehnissen zu machen, während es keinen Sauerstoff bekommt.«
    »Vermutlich hast du Recht. Aber so etwas habe ich nicht gesehen, ich habe die beiden Zwillinge gesehen, die aus der Geschichte, die Hadrian uns erzählt hat. Der eine leuchtete als wären seine Umrisse von Sternen umsäumt, und der andere war dunkel – so dunkel, dass ich ihn nur als Silhouette wahrnehmen konnte, die sich von der Nacht abzeichnete. Sie kämpften miteinander und vernichteten sich selbst.«
    Grace schaute zum Himmel auf. Es war jetzt zu hell, um ihn sehen zu können, aber der Riss war noch immer da und wuchs. »Das Ende ist nah, oder, Travis? Aber selbst ein Ende wäre wenigstens etwas. Das wird noch schlimmer sein. Das wird so sein, wie wenn ein T'gol stirbt. Es wird so sein, als hätte es nichts von alledem – die Erde, Eldh und alles auf ihnen – jemals gegeben.«
    Travis wollte darauf etwas erwidern, aber da ertönte ein Ruf. Sie rannten zu den anderen hinüber.
    »Da«, sagte Farr und zeigte mit dem Finger. »Seht.«
    Die Sonne hatte gerade den Horizont erklommen, und im Süden funkelte etwas Rotes. Grace beschattete die Augen. Dann sah sie es, wie es wie ein Splitter aus schwarzem Eis aus dem Horizont herausragte: ein Steinturm.
    »Der Zauberer hatte Recht«, sagte Farr.
    Vani stieß ein Zischen aus. »Bei Mahonadras Blut. Seht doch!«
    Grace brauchte einen Moment, bis sie sie entdeckte, dann überschlug ihr Herz einen Schlag. Ein Dutzend schwarzer Punkte hoben sich von dem goldenen Sand ab und eilten auf den Turm zu. Es fiel schwer, bei dieser Entfernung sicher zu sein, aber sie vermutete, dass die Punkte weniger als eine Meile weit weg waren.
    »Die Scirathi«, sagte Farr. »Sie müssen gezwungen gewesen sein, den Treibsand zu umgehen. Sie sind nicht weit voraus.«
    »Und wir werden sie nicht weiterkommen lassen«, sagte Travis.
    Er lief los, aber Vani war bereits in Bewegung und rannte zusammen mit Avhir über den Sand.
    »Kommt schon!«, sagte Farr und versetzte Grace und Larad einen Stoß, und zusammen liefen sie los.

6
    Der Sand zerrte wie mit unsichtbaren Händen an Travis' Füßen. Er senkte den Kopf und pumpte mit den Armen, zwang sich dazu, schneller zu laufen. Die Zauberer waren direkt vor ihnen. Und Nim auch.
    Die Sonne löste sich vom Horizont und stieg in den Himmel auf, und die Kälte der Nacht verflog. Hitzewellen traten wabernd aus dem Wüstenboden hervor. Travis brach der Schweiß aus, die Luft trocknete seine Lungen aus. Sie befanden sich jetzt tief in der Morgolthi, im Herzen des Dürstenden Landes. Ohne Wasser oder Schutz, dem wütenden Zorn der Sonne ausgesetzt, bestand keine Hoffnung, länger als ein paar Minuten zu überleben.
    Aber sie brauchten auch nicht mehr als ein paar Minuten. Eine halbe Meile voraus schwärmten die dunklen Punkte der Scirathi insektengleich eine Düne hinauf, dann verschwanden sie auf der anderen Seite.
    »Habt ihr Nim gesehen?«, rief Vani. »Haben sie sie?« Sie glitt wie eine schwarze Gazelle über den Sand, Avhir direkt hinter ihr.
    »Ich bin mir nicht sicher«, rief Avhir zurück. »Ich habe gesehen, dass einer ein kleines Bündel auf dem Rücken trug, aber ich weiß nicht, was das war.«
    »Wir müssen schneller werden. Sie dürfen Morindu nicht betreten, bevor wir da sind.«
    Die beiden T'gol beschleunigten ihre Schritte und schossen wie zwei Pfeile über den Sand. Travis und die anderen konnten nicht mithalten.
    »Der Sand«, zischte Larad und verzog das Narbengesicht. »Bei Olrig, er brennt sich direkt durch meine Stiefelsohlen.«
    Farr versetzte dem Runenmeister einen Stoß. »Bleibt in Bewegung. Das wird nur noch schlimmer. Wenn wir nicht bald aus dem Sand rauskommen, werden wir bei lebendigem Leib geröstet.«
    Sie erklommen die Düne. Die T'gol

Weitere Kostenlose Bücher