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Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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veranlasste sie zum Kämpfen. Sein Vater sagte, es sei auch ohne die Herren der Toten möglich, doch so sei es leichter. Kessian hielt sie dagegen für wertlos. Auch sie sollten zu Gorians Untertanen werden.
    Vor sich hörte er Geräusche und sah Bewegungen. Die Arme der Geschütze zuckten, schwarze Punkte und Feuerbälle erschienen am Himmel. Sie kamen rasch näher.
    »Keine Angst«, sagte er. »Euch wird nichts geschehen.«
    Steine schlugen in den ersten Reihen seiner Kämpfer ein, und sein Gesichtsfeld färbte sich rot. In der Nähe hörte er die wütenden Rufe seines Vaters. Als Nächstes empfand er nur noch Schmerzen. Schmerzen, die über alle Energiebahnen zu ihm rasten. Er schrie auf, doch es war niemand in der Nähe, der ihm helfen konnte.
    Seine Männer schauderten, doch er wollte sie nicht anhalten lassen.
    »Marschiert weiter. Vor euch sind die Feinde. Sorgt dafür, dass die Steine nicht mehr fallen.«
     
    Jhered hatte seinen Mantel über Ossacers Schultern gelegt. Der Aufgestiegene war völlig entkräftet, seine Gliedmaßen waren blau angelaufen, und er zitterte. In seinem Haar und seinen Wimpern hing sogar Raureif. Doch er machte weiter und tat, was Arducius von ihm verlangte.
    Arducius selbst war völlig von Wasser bedeckt. Es schwappte um ihn und Mirron herum, es wirbelte und tanzte und verdichtete sich, während sich droben die zornigen, dunkelgrauen und fast schwarzen Wolken ballten, in denen hier und dort Blitze zuckten. Das Donnergrollen verriet, welche Macht in diesem Werk steckte.
    Jhered schauderte. Die Luft fühlte sich seltsam zäh und reglos an. Der Wind, der sich zuvor erhoben hatte, war hier unten wieder eingeschlafen und trieb jetzt droben die beiden mächtigen, meilenbreiten Wolkenbänke an, die sich einander näherten. Der Schatzkanzler konnte nicht verstehen, welche Kräfte die Aufgestiegenen einsetzten, doch ihm war klar, dass sie sich beeilen mussten.
    Die Toten waren nur noch hundert Schritte entfernt, und die Geschütze waren in Reichweite aufgefahren.
    »Mirron, unter der Erde«, sagte Arducius.
    »Was?«
    »Magnetisches Erz. Tief unten, unter den toten Energien.«
    Mirron holte tief Luft. Jhered runzelte die Stirn.
    »Ja«, sagte sie. »Wir können einen Kreislauf bilden.«
    »Was?«, fragte Ossacer. Seine Stimme kam aus großer Ferne und klang sehr schwach. »Beeilt euch. Bitte, Ardu, er überwältigt mich gleich.«
    »Einen Augenblick noch«, sagte Mirron. Dann blickte sie zu Jhered hoch und lächelte ihn an, weil er sich um Ossacer bemüht hatte. »Ein Magnetsturm.«
    »Bereit«, sagte Arducius.
    »Bereit«, sagte Mirron. »Wir haben alles ausgerichtet.«
    Arducius breitete die Arme aus und führte sie wieder zusammen. Die beiden Wolkenbänke prallten gegeneinander, Blitze zuckten. Ein gewaltiger Knall erschütterte die Juwelenmauer, die Lager und das offene Gelände. Ein einzelner Blitz fuhr aus der vereinten Wolke herab und traf eine Speerspitze. Der Tote, der den Speer getragen hatte, wurde zerfetzt, das Blut und seine Körperteile flogen umher.
    Jhered sprang einen Schritt zurück und starrte Arducius an. Der Aufgestiegene legte die Hände gegeneinander.
    »Jetzt kommt es«, sagte er. »Haltet euch fest.«
    Arducius zog die Hände wieder auseinander. Gleichzeitig riss auch die Wolke auf. Regen ergoss sich auf die Erde, und mit dem Regen kamen Blitze. Gott umfange mich, dachte Jhered, als sie einschlugen. Tausende, wenn nicht gar Zehntausende Speere fuhren aus dem Himmel herab und vernichteten die Toten. Sie explodierten und verbrannten, Rauch und Asche stiegen empor. Sogleich stieg Dampf auf, und ein Donnern war zu hören, als trampelten Millionen Füße über trockene Erde.
    Erschrocken wich Jhered noch weiter zurück. Dieser gewaltige Ausbruch war mit nichts zu vergleichen, was er bisher gesehen hatte. Diese Zerstörungskraft und der Lärm. Leichen wurden hochgewirbelt, brennende Körper flogen in alle Richtungen. Gliedmaßen und Eingeweide verkohlten im Nu. Katapulte gingen entzwei, und entflammte Holzsplitter stoben hoch. Die Blitze hörten nicht auf. Sie fuhren herab, wühlten den Boden auf und schlugen tiefe Löcher in die Erde. Sie trafen Rüstungen, zertrümmerten Schwerter, entzündeten Kleidung und tote Körper.
    An der zweiten Front hatten die Geschütze das Feuer eingestellt. Der Grund war nicht etwa, dass die Mannschaften erstaunt innehielten und starrten. Vielmehr fanden sie nichts mehr, auf das sie schießen konnten. Überhaupt nichts.
    »Es ist vorbei«,

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