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Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Wahrheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly McCreight
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gekränkt.
    » Na ja, jedenfalls « , machte ich einen lahmen Versuch, das Thema zu wechseln, obwohl ich es eigentlich gar nicht wechselte, » werde ich Zadie sagen, dass ich nicht mehr mitspielen will. Dass ich’s mir anders überlegt hab. «
    » Aber dann wirft sie dich bei den Maggies raus « , sagte Dylan und richtete sich plötzlich auf, um mich anzusehen. Sie wirkte regelrecht panisch. » Im Ernst, die wirft dich achtkantig raus. «
    » Du bist die Einzige bei den Maggies, die mich interessiert. «
    Dylan legte sich wieder hin und schwieg noch länger als vorher. Das gefiel mir gar nicht. Ich hatte gehofft, sie würde irgendwas sagen wie: » Ja, genau, soll Zadie sich zum Teufel scheren, wir brauchen sie nicht! « Aber das tat sie nicht. Sie sagte überhaupt nichts. Wir lagen noch immer eng umschlungen auf dem Sofa, als ich hörte, wie die Haustür aufging.
    » Scheiße « , flüsterte ich. » Meine Mom. «
    Wir waren beide nackt. Unsere Kleider lagen überall im Flur verstreut. Es war eine Sache, meiner Mom von Dylan zu erzählen, aber von ihr auf diese Weise überrascht zu werden, das war etwas ganz anderes. Ich riss die Decke von der Sofalehne und warf sie Dylan über. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und beugte mich vor in der Hoffnung, so viel wie möglich von meinem Körper zu verbergen. Und dann kniff ich die Augen zu wie ein kleines Kind, das Verstecken spielt.
    » Sieh mal einer an « , sagte jemand, und das war nicht meine Mom. » Ist das nicht rührend. «
    Als ich die Augen öffnete, stand Zadie im Wohnzimmer. In der einen Hand hatte sie unsere Kleider, in der anderen ihr iPhone. Sie filmte uns.
    » Wie bist du hier reingekommen? « , schrie ich sie an. » Du kannst nicht einfach in unser Haus spazieren! «
    » Die Tür war nicht abgeschlossen « , sagte Zadie süffisant, während sie hin und her ging, als suchte sie einen besseren Winkel für ihre Aufnahmen. Dylan zog sich die Decke über die Brüste und wandte das Gesicht ab. » Ihr zwei müsst es ja ziemlich eilig gehabt haben, denn ich glaub, die Tür war noch nicht mal zu. «
    Am liebsten wäre ich aufgesprungen, um Zadie meine Sachen aus der Hand zu reißen, aber ich wollte nicht, dass sie mich dabei filmte, wie ich nackt durchs Zimmer lief.
    » Was bist du eigentlich, eine Spannerin oder was? Woher wusstest du überhaupt, dass wir hier sind? « , schrie ich. » Du hast hier nichts zu suchen! «
    » Spannerin? Das ist ein bisschen übertrieben, meinst du nicht? « Zadie grinste. » Aber wenn du es genau wissen willst– ich bin euch gefolgt. Und dann hab ich eine Ewigkeit draußen vor der Tür gewartet. « Sie ließ das iPhone kurz sinken und schaute Dylan an, die sich immer noch abwandte. » Eins muss ich euch lassen. Ihr habt ziemliche Ausdauer. Aber bei Mädchen ist das ja wohl was anderes. «
    Ich wartete darauf, dass Dylan Zadie anschrie. Dass sie sich in das Mädchen verwandelte, das ich in Zadies Keller erlebt hatte. Sie hockte jedoch nur da und drückte sich ins Sofa.
    » Raus hier! « , schrie ich noch lauter. » Mach, dass du hier rauskommst! «
    Zadie richtete die Kamera wieder auf mich und lächelte.
    » Also, das wird kein guter Film, wenn ihr nichts Interessantes macht. « Sie kam näher mit der Kamera. » Nur weil ihr nackt seid, kriegt ihr keine Million Klicks auf You Tube. Das ist kalter Kaffee. Da brauchen wir schon ein bisschen Action. Wie wär’s mit einem Kuss? Oder mit einer Hand an einer Titte? «
    Da bin ich ausgerastet. Ich bin aufgesprungen und auf sie zugestürzt, um ihr meine Klamotten zu entreißen. Sie ließ meine Sachen sofort fallen und wich mir aus, so dass die Kamera außerhalb meiner Reichweite war. Aber sie filmte die ganze Zeit weiter, während ich meine Klamotten einsammelte und mir T-Shirt und Jeans anzog. Als ich fertig war, fuhr ich herum und baute mich ganz dicht vor ihr auf.
    » Verschwinde. Hau ab, oder ich ruf die Polizei! «
    Zadie grinste.
    » Wie süß « , sagte sie und beugte sich zu mir vor. » Du verteidigst ihre Ehre. « Dann schüttelte sie den Kopf, als wäre sie enttäuscht. » Ts, ts, ts, Crazy Eyes, und ich dachte immer, du wärst ganz besonders schlau. Glaubst du im Ernst, Dylan interessiert sich für dich? Glaubst du, du würdest ihr was bedeuten? Glaubst du, du könntest aus heiterem Himmel bei uns einfallen und eine Lesbe aus ihr machen, weil dir das so passt? Du kennst sie ja nicht mal. Du bist ein Nichts. Und morgen bist du kleine, dreckige Schlampe schon wieder

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