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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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die Lords ihre Stäbe mit aller Kraft und Geschicklichkeit, deren sie fähig waren; das Kriegsheer wuchs über seine Erschlaffung hinaus, als sei es unbesiegbar; und auch alle anderen Menschen in Schwelgenstein befleißigten sich der äußersten Mühe, um Höhlenschrate, Urböse und Gezücht des Weltübel-Steins von den Mauern fernzuhalten. Satansfaust aber ließ nicht locker. Er betrieb die Angriffe, als wären Verluste ohne Bedeutung, verschliß seine Wesen scharenweise, um der Stadt irgendeinen Schaden zuzufügen, wie gering er auch ausfallen mochte. Aber die Gesamtheit all dieser Schädigungen erlegte der Herrenhöh für ihre Standhaftigkeit einen mit jedem Tag furchtbareren Preis auf. Im Laufe des fünften Tages blieb Mhoram dem Kampfgeschehen fern, um die Zustände in der Stadt in Augenschein zu nehmen. Streitmark Quaan begleitete ihn, und als sie gesehen hatten, wie verhängnisvoll gering die Vorräte geworden waren, wie hoch die Zahl der Toten war, da blickte Quaan Mhoram geradewegs in die Augen und wandte sich an ihn mit einem Beben in der rauhen Stimme. »Wir werden fallen. Selbst wenn der Wütrich fortan keinen Finger mehr wider uns erhebt, wir werden dennoch unterliegen.«
    Mhoram hielt dem Blick seines alten Freundes stand. »Wie lange vermögen wir noch auszuhalten?«
    »Dreißig Tage ... höchstens. Mehr nicht. Vierzig ... wenn wir den Kranken, Verwundeten und Schwachen von nun an Nahrung verweigern.«
    »Wir werden niemandem, in dem noch Leben ist, die Speisung versagen.«
    »Dann also dreißig Tage. Weniger, falls sich der Widerstand der Krieger erheblich schwächt und sie zulassen, daß der Feind eine Bresche in die Mauem schlägt.« Sein Mut schien zu schwinden, er senkte den Blick. »Hoch-Lord, läuft alles nun darauf hinaus? Ist das Ende nah ... für uns ... für das Land?« Mhoram legte eine feste Hand auf Quaans Schulter. »Nein, mein Freund. Wir sind keineswegs am Ende. Und der Zweifler ... Vergiß nicht Thomas Covenant.«
    Die Nennung des Namens belebte Quaans Kriegerhärte neu. »Ich vergäße ihn zu gerne, könnte ich's nur. Er wird ...«
    »Hab acht, Streitmark!« unterbrach ihn Mhoram in ruhigem Ton. »Sei nicht voreilig mit Voraussagen von Verhängnissen. Es ruhen in der Erde Geheimnisse, von denen wir nichts ahnen.«
    »Vertraust du ihm noch immer?« fragte Quaan nach einem Weilchen des Schweigens mit leiser Stimme.
    Der Hoch-Lord säumte nicht mit seiner Antwort. »Ich vertraue darauf, daß Verächtertum nicht die Summe des Lebens ist.«
    Quaan sann abgründigen Blicks über diese Entgegnung nach, als wolle er ihren Quell entdecken. In seiner Miene zeichnete sich ein Widerspruch oder eine Bitte ab; aber ehe er sprechen konnte, kam ein eilender Bote und rief ihn hinaus ins Kampfgeschehen. Sofort verabschiedete er sich vom Hoch-Lord und eilte davon.
    Einen Augenblick lang schaute Mhoram dem hageren Rücken Quaans nach, dann machte er sich auf, um den Heilern einen Besuch abzustatten. Er wünschte zu erfahren, welche Fortschritte man mit Trell, Atiarans Gemahl, erzielt habe.
    In der von gedämpftem Stöhnen erfüllten Halle, welche die Heiler für Hunderte von der Behandlung bedürftigen Männern und Frauen als Krankensaal hergerichtet hatten, fand Mhoram den hünenhaften Glutsteinmeister auf einer Matte fast in des Saales Mitte jämmerlich ausgestreckt wie ein menschliches Wrack. Ein wütiges Hirnfieber zerrüttete ihn. Zu Mhorams eisigem Entsetzen sah er aus wie die Verkörperung des Schicksals aller Opfer Covenants – wie eine entfleischte Zukunft, die dem Lande auflauerte. Des Hoch-Lords Hände bebten bei diesem Anblick. Er bezweifelte, daß er es ertragen könnte, Zeuge einer solchen unentrinnbaren Verwüstung zu werden. »Anfangs haben wir ihn an die Wand gelegt«, erklärte ein Pfleger unterdrückt, »so daß er Stein nahe sei. Aber er schrak voller Grauen davor zurück. Deshalb haben wir ihn an diese Stelle gebettet. Sein Zustand bessert sich nicht ... aber zumindest hat er zu schreien aufgehört. Alle Versuche, um weitergehenden Beistand zu leisten, bleiben ergebnislos.«
    »Covenant wird wiedergutmachen«, antwortete Mhoram kaum vernehmlich, als habe der Pfleger von anderen Angelegenheiten gesprochen. »Er muß.«
    Er zitterte noch, als er sich abwandte, um im Ringen, das Schwelgenstein galt, Erleichterung seines Grams zu finden.
     
    Am folgenden Tage änderte Samadhi sein Vorgehen. Ein Haufen von Höhlenschraten schlich sich im Schutze der Dunkelheit an und erklomm eines der

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