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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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habe seine Schlechtigkeit überwunden?«
    »Er ist erstaunt und bekümmert über euren Widerstand. Seht ihr noch immer nicht ein, daß er allein in dieser mißratenen Welt das eine Wort der Wahrheit ist? Er ist die alleinige Macht – das einzige Recht. Der Erdenschöpfer ist ein Wesen voller Verachtung und Grausamkeit. Das wissen alle, die nicht aus Torheit verblendet sind. Und alle, die im Antlitz der Wahrheit keine Feiglinge sind, wissen sehr wohl, daß Lord Foul die einzige Wahrheit ist. Haben eure Leiden euch nichts gelehrt? Hat Thomas Covenant euch nichts gelehrt? Gebt auf, ich rat's euch! Entledigt euch eures widersinnigen, selbstauferlegten Elends – ergebt euch! Ich schwöre euch, daß ihr im Dienste Lord Fouls keinen geringeren Platz als ich einnehmen werdet.«
    Trotz seines hämischen Hohns besaß die Stimme des Wütrichs eine absonderliche Überzeugungskraft. In seinen Worten wirkte die Macht des Steins, zwang die Zuhörer in ihren Bann. Mhoram spürte, während Samadhi sprach, daß diese Reden sogar seine Widerstandskraft vom Fleisch fallen ließen und das Gebein dem Winter entblößten. Seine Kehle schmerzte vom Geschmack einer Sehnsucht nach Abdankung, und er mußte schwerfällig schlucken, ehe er eine Antwort erteilen konnte.
    » Samadhi -Sheol ...!« Seine Stimme kratzte; er schluckte nochmals und legte seine ganze abgemagerte Entschiedenheit in seine Stimme. » Samadhi -Sheol! Du spottest uns, aber wir lassen uns nicht verspotten. Wir sind nicht blind – wir sehen die Greuel, die sich hinter deinen Verführungskünsten verbergen! Heb dich hinfort, Sklave Lord Fouls! Nimm dein Heer der Entartung und Entstellung mit dir – kehr um zu deinem Meister! Er hat dir Leiden aufgenötigt – laß ihn sich daran ergötzen, solang er's noch kann. Schon derweil wir noch hier stehen, sind die Tage seiner Macht gezählt. Sei versichert, wenn sein Ende über ihn kommt, wird er nichts tun, um dein erbärmliches Dasein zu bewahren! Scher dich fort, Wütrich! Ich verspüre kein Interesse an deinen billigen Schmähungen.« Er hoffte, der Wütrich werde sich aus Wut zur Unachtsamkeit hinreißen lassen, etwas tun, das ihn in die Reichweite der Bogenschützen brachte. Aber Satansfaust stieß nur ein Lachen aus. Er wandte sich ab, grölte in wüstem Vergnügen und brüllte einen Befehl, der seine Streitkräfte erneut zum Angriff vorwärts trieb.
    Auch Mhoram drehte sich um, wandte sich grämlich seinen Mit-Lords zu. Aber ihre Aufmerksamkeit galt nicht ihm. Sie widmeten sich einem soeben eingetroffenen Boten, der vor ihnen stand und schlotterte. Vor Grausen ausgebrochener Schweiß schimmerte trotz der Kälte auf seinem Angesicht, und die Stränge in seiner Kehle waren vor Entsetzen erstarrt, so daß er keinen Ton hervorbrachte. Wortlos griff er unter sein Gewand, holte einen in ein Tuch gewickelten Gegenstand heraus. Seine Hände zitterten, als er ihn enthüllte.
    Nach einem Augenblick fieberhafter Spannung zeigte er das Krill vor.
    Sein Edelstein war so leblos wie der Tod.
    Mhoram glaubte, er höre Keuchen, Aufstöhnen, Schreie, aber er war nicht sicher. Das Ausmaß der Bedrohung durchdröhnte seine Ohren wie eine Flut und machte alle anderen Geräusche ununterscheidbar. Er riß das Krill an sich. Während er es entgeistert anstarrte, fiel er auf die Knie, sackte nieder, als habe er sich in diesem Augenblick die Beine gebrochen. Mit aller Dringlichkeit, zu welcher die Not ihn befähigte, bohrte er seinen Blick in den Edelstein, darum bemüht, noch irgendeinen Funken von Leben darin zu entdecken. Aber das Metall in seinen Händen war kalt, die Schneiden der Klinge waren wie abgestumpft. Blinder, glanzloser Winter erfüllte selbst die fernsten Tiefen des Edelsteins.
    Die Hoffnung der wilden Magie war dahin. Covenant war fort. Nun begriff Mhoram, warum der Wütrich gelacht hatte.
    »Mhoram?«
    »Hoch-Lord ...«
    »Mhoram!«
    Zurufe erreichten ihn, flehten um Kraft, baten, forderten. Er mißachtete sie. Er schüttelte die unsichtbaren Hände der Geistesverschmelzung ab, die nach seinem Geist tasteten. Die Prophetie seiner ärgsten Befürchtungen hatte sich bestätigt. Ihm war nichts geblieben, womit er Bitten zu beantworten vermocht hätte.
    »Ach, Hoch-Lord!«
    Tränen und Verzweiflung spiegelten sich in allem wider, womit man nun an ihn herantrat, aber er besaß nichts, um noch eine einzige Antwort geben zu können.
    Nur in beiläufiger Verwaschenheit merkte er, daß er sich erhob und das Krill wieder dem Boten

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