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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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geschaffen hatte, zurückgelassen worden. Aber es gab sonst nichts und niemanden im Tunnel, der gesprochen haben könnte. Covenant starrte die klumpigen Gestalten an und überlegte, was er seinerseits sagen könne.
    Unvermittelt begann der Schlammtümpel regelrecht zu sieden. Direkt vor Covenant hüpften weitere Lehmgestalten aus dem Schlamm und zogen an zwei großen Füßen. Die Gestalt mit dem Licht wich eilig weiter zurück in den Tunnel und machte Platz. Im Handumdrehen hatten diese Gestalten Schaumfolger aus dem Tümpel gezerrt, dann flohen sie aus seiner Reichweite und gesellten sich zum Rest, der bislang stumm Covenant beobachtet hatte.
    Schaumfolgers Riesenlungen hatten ihn ausreichend mit Luft versorgt; er brauchte keine Verschnaufpause, um sich zu erholen. Trotz der Enge warf er sich sofort herum und kroch auf die lehmigen Gestalten zu, in der Kehle ein Knurren, Wut in den Augen, eine wuchtige Faust bereits erhoben.
    Unverzüglich erlosch das einzige Licht. Inmitten schriller Schreie der Furcht schlitterten die Schlammwesen durch den Tunnel davon.
    »Schaumfolger!« rief Covenant eindringlich. »Sie haben uns gerettet!«
    Er hörte den Riesen verharren, schwer und heiser atmen. »Schaumfolger!« wiederholte er. »Riese!«
    Schaumfolger atmete einige Augenblicke lang tief durch. »Mein Freund?« fragte er dann. In der Finsternis klang seine Stimme gepreßt, zu voll mit unterdrückten Emotionen. »Bist du wohlauf?«
    »Wohlauf?« Für einen Moment fühlte sich Covenant am Rande der Hysterie schwanken. Aber er nahm sich zusammen. »Sie haben mir nichts getan. Schaumfolger, ich glaube, sie haben uns gerettet.«
    Der Riese schnaufte noch eine Zeitlang vor sich hin, während er um Selbstbeherrschung rang. »Ja«, stöhnte er zu guter Letzt. »Ja. Nun habe ich sie gelehrt, uns zu fürchten.« Er richtete seine Stimme in die Ferne des Tunnels. »Ich bitte euch, vergebt mir! Ihr habt uns in der Tat gerettet. Ich bin wenig mäßig – ja, ich erzürne rasch, viel zu leicht. Doch ihr habt, ohne es zu beabsichtigen, mein Herz bedrückt. Ihr habt meinen Freund von meiner Seite gerissen und mich verlassen. Ich befürchtete, er sei tot – und Verzweiflung kam über mich. Der Bluthüter Bannor riet uns, nach Hilfe auszuschauen, wohin wir auch gehen. Doch – Narr, der ich war! – ich schaute nicht so nah an des Seelenpressers Wohnstatt danach aus. Als ihr dann auch mich geholt habt, kannte ich nicht länger einen klaren Gedanken, sondern nur noch Zorn. Ich erflehe eure Vergebung.« Aus der Finsternis antwortete ihm nichts als hohles Schweigen. »Ach, hört mich an!« rief er fast flehentlich. »Ihr habt uns vor der Hand des Verächters gerettet. Laßt uns nunmehr nicht im Stich!«
    Das Schweigen dehnte sich aus, dann brach man es. »Verzweiflung ist Erschaffer-Werk«, sagte eine Stimme. »Nicht darin bestand unsere Absicht.«
    »Traut ihnen nicht!« Andere Stimmen riefen dazwischen. »Sie sind hart.«
    Aber ein Schlurfen unförmiger Füße kam Covenant und Schaumfolger näher, und unterwegs leuchteten mehrere der Lehmgestalten auf, so daß Helligkeit den Tunnel erfüllte. Die Kreaturen rückten vorsichtig näher, blieben jedoch ein ganzes Stück weit außerhalb der Reichweite des Riesen. »Auch wir bitten um Verzeihung«, sagte der Anführer so fest, wie er überhaupt konnte.
    »Ach, darum braucht ihr nicht zu bitten«, gab Schaumfolger zur Antwort. »Mag sein, ich bin im Erkennen meiner Freunde ein wenig langsam – doch sobald ich sie erkannt habe, besitzen sie nicht länger irgendeinen Grund, mich zu fürchten. Ich bin Salzherz Schaumfolger, der« – er schluckte, als drohe die Äußerung ihn zu ersticken – »der letzte Riese von der Wasserkante. Dieser mein Freund hier ist Thomas Covenant, Ur-Lord und Weißgoldträger.«
    »Wir wissen's«, entgegnete der Anführer der Matschwesen. »Wir haben von euch vernommen. Wir sind Jheherrin – Aussat Jheherrin Befylam . Des Erschaffers Hort kennt kein Geheimnis, das die Jheherrin nicht vernommen haben. Von euch ist geredet worden. Man hat Pläne wider euch geschmiedet. Die Jheherrin haben sich beraten und beschlossen, euch zu helfen.«
    »Sollte der Erschaffer davon erfahren«, winselte hinter dem Anführer eine Stimme, »sind wir verloren.«
    »Das ist wahr. Falls er von unserer Hilfe ahnt, wird er uns nicht länger dulden. Wir fürchten um unser Leben. Aber ihr seid seine Widersacher. Und die Sagen verheißen ...«
    Unvermittelt verstummte der Anführer und wandte sich

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