Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
Vom Netzwerk:
...«, fügte er nachträglich hinzu, »in diesem rauhen Wind und Winter.«
    Für ein Weilchen verschmolz er seinen Geist mit Trevor und Amatin, teilte seine Kraft mit ihnen, erinnerte sie an ihre eigenen inneren Quellen der Stärke. »Ich bin vom Blute der Holzheimer«, sagte schließlich mit einem Seufzen Lord Amatin. »Ich werde Herdwart Borillar bei der Herstellung dieser Pfeile unterstützen. Die Arbeit wird langwierig sein, und viele Lillianrill haben andere Aufgaben zu erfüllen.«
    »Und ich werde Tohrm aufsuchen«, sprach Trevor. »Ich besitze keine Kenntnisse, die dem Wissen der Rhadhamaerl gleichen. Doch mag's sein, daß sich im Glutgestein ein Mittel gegen dies flüssige Dämondim-Übel entdecken läßt.«
    Mhoram billigte ihre Absichten wortlos, legte seine Arme um die zwei Lords und drückte sie. »Ich werde hier auf dem Turm Wache halten«, sagte er, »und Loerja rufen, wenn ich ermüde.«
    Als sich die Lords entfernten, schickte er auch Quaan vom Turm, damit er seine Krieger auf die Arbeit vorbereiten konnte, mit der gerechnet werden mußte, falls die Wälle Schäden davontrugen. Der Hoch-Lord stand zuletzt allein auf dem Turm und schaute auf das dunkle Lager von Satansfausts Horden – stand unter dem trotzigen Banner, das der scharfe Wind schon ausgefranst hatte, das eherne Ende seines Stabes fest auf den Stein gesetzt, beobachtete den Feind, der die Feste eingeschlossen hielt, als läge der Ausgang der Belagerung ausschließlich in seiner, der Hand des Hoch-Lords.
    In der grauen Dämmerung, während der Abend heraufzog, bauten die Urbösen ein neues Katapult. Außerhalb der Pfeilschußweite erstellten sie eine stärkere Maschine, die dazu imstande war, ihre verflüssigte Kraft über den weiteren Abstand zu befördern. Aber Hoch-Lord Mhoram rief keine Hilfe auf den Turm. Als der schwarze Auswurf der Verderbnis in die Höhe flog, war er länger als zuvor unterwegs; er befand sich länger außerhalb des Einflußbereichs seiner Erzeuger. Mhorams blaues Feuer zuckte ihm auf dem höchsten Punkt seines Fluges entgegen. Der Glutblitz des Lord-Feuers fuhr in den Säureklumpen, nahm ihm die Wucht und bewirkte, daß er weit vorm Ziel auf den Erdboden stürzte. Er klatschte harmlos, wenngleich mit wütigem Brodeln, auf den Untergrund, und brannte in den gefrorenen Dreck ein Loch von krankhaftem Aussehen, vergleichbar einer Grube zur Feuerbestattung.
    Die Urbösen zogen sich zurück, begaben sich zwischen die greulichen Wachfeuer, die im ganzen Heerlager für jene der mißratenen Wesen entfacht worden waren, die Licht brauchten. Nach einiger Zeit rieb sich Mhoram die aus Anspannung entstandene Starre aus der Stirn und ließ Lord Loerja seinen Platz einnehmen.
    Im Laufe der trüben Nacht bauten die Urbösen in sicherer Entfernung drei weitere Katapulte und schoben sie dann näher, um Schwelgenstein von neuem zu beschießen. Diesmal jedoch sparte man den Turm aus. Mit zwei Katapulten bewarf man die Wälle des Hauptbaus von Norden her, mit einer Apparatur aus dem Süden. Aber jedesmal konnten die Verteidiger der Festung rasch genug eingreifen, um schlimmere Wirkungen zu verhindern. Das Kraftaufgebot der Lehrenkundigen, während sie die Maschinen spannten und luden, emanierte merklich bis hinauf zu den Zinnen und warnte die Festung rechtzeitig vor jeder weiteren Attacke. In Bereitschaft befindliche Bogenschützen mit neuen Pfeilen aus Lor-liarill eilten zur Abwehr an die bedrohten Stellen der Festung. Sie verschafften sich Helligkeit, indem sie in der Nähe der Katapulte Pfeile in die Erde schossen; im verräterischen Feuerschein der Flammen gelang es ihnen, zwei der Katapulte auf die gleiche Weise wie die erste Apparatur zu zerstören. Die dritte Maschine blieb allerdings außer Schußweite; man bewarf mit ihr den Südwall aus einer Stellung, die Loerja vom Turm herab nicht bekämpfen konnte. Dennoch vermochte man auch diese Anstrengungen des Gegners zu vereiteln. Aufgrund einer plötzlichen Eingebung gebot der Scharwart, der die Bogenschützen befehligte, seinen Leuten, ihre Pfeile auf die abgeschossenen Säureklumpen zu zielen. Die Schützen jagten in rascher Folge ein Dutzend Pfeile in die zähflüssige Masse, und so schafften sie es, sie aufzulösen, so daß sie in schwächlichen Bröckchen gegen den Stein spritzte und ihn kaum schädigte.
    Glücklicherweise kam es in dieser Nacht zu keinen weiteren Angriffen. Sämtliche neuen Lor-liarill -Pfeile waren bereits aufgebraucht worden, und es dauerte seine Zeit,

Weitere Kostenlose Bücher