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Die letzte Walstatt - Covenant 03

Die letzte Walstatt - Covenant 03

Titel: Die letzte Walstatt - Covenant 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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abgemüht.«
    »Mein Wissen und deine Stärke. Und Hoch-Lord Mhorams Lomillialor . Doch schau ihn an! Er ist verwundet und krank.«
    »Habe ich dir nicht gesagt, daß auch er leidet?«
    »Das hast du«, bestätigte die freudlose Stimme. »Und ich habe gesagt, ich hätte ihn töten sollen, solang ich dazu die Gelegenheit hatte. Doch all mein Handeln mißrät. Da, auch diesmal ... der Zweifler ist meinem Ruf gefolgt, aber er liegt im Sterben.«
    »Mein Freund«, erwiderte der zweite Sprecher im Tonfall mäßigen Einspruchs, »du ...«
    »Dies ist ein von Übeln umwallter Ort«, unterbrach ihn der andere. »Wir können ihm hier nicht helfen.«
    Covenant fühlte Hände an seinen Schultern. Er versuchte, seine Augen zu öffnen. Zuerst konnte er nichts erkennen; die Helligkeit des Sonnenlichts wusch jede Wahrnehmung aus seinen Augen. Aber dann geriet irgend etwas zwischen ihn und die Sonne. Im plötzlichen Schatten blinzelte er die Verwaschenheit fort, die seine Sicht behinderte. »Er erwacht«, stellte die erste Stimme fest. »Wird er mich wiedererkennen?«
    »Vielleicht nicht. Du bist nicht mehr jung, mein Freund.«
    »Besser wär's, er tät's nicht«, meinte der Mann leise. »Er müßte glauben, ich wollte nun Erfolg erzwingen, wo ich bislang gescheitert bin. Solch ein Mensch weiß, was Vergeltung heißt.«
    »Du urteilst unrecht. Ich habe ihn näher kennengelernt. Siehst du nicht, wie groß sein Bedürfnis nach Barmherzigkeit ist?«
    »Ich seh's. Und auch ich kenne ihn. Ich habe siebenundvierzig Jahre lang mit dem Namen Thomas Covenant in meinen Ohren gelebt. Ihm widerfährt soeben Barmherzigkeit, ob er's begreifen mag oder nicht.«
    »Wir haben ihn aus seiner Welt geholt, in der zu sein er ein Recht besitzt. Nennst du das Barmherzigkeit?«
    »Ich nenn's Barmherzigkeit«, antwortete der eine Sprecher mit harter Stimme.
    Ein Moment verstrich, dann seufzte der andere. »Nun wohl. Zudem hätten wir uns nicht anders entscheiden können. Ohne ihn muß das Land vergehen.«
    »Barmherzigkeit?« krächzte Covenant. In seinem verquollenen Mund pochte es fürchterlich.
    »Jawohl«, behauptete der über ihn gebeugte Mann. »Wir geben dir eine neue Möglichkeit, das Übel zu zerschlagen, das du tatenlos hast über das Land kommen lassen.«
    Allmählich erkannte Covenant, daß der Mann das kantige Gesicht und die breiten Schultern eines Steinhauseners besaß. Schatten verdunkelte die Gesichtszüge, aber in die Schulterteile seiner dicken, pelzbesetzten Kleidung war ein merkwürdiges Muster aus gekreuzten Blitzen gewoben – ein Muster, das Covenant schon einmal irgendwo gesehen hatte. Aber er war noch zu benommen von Schrecken und Umnachtung, als daß er sich zu erinnern vermocht hätte.
    Er unternahm einen Versuch, sich aufzusetzen. Der Mann half ihm, stützte ihn, bis er saß. Einen Moment lang schweifte Covenants Blick umher. Er sah, daß er sich auf einer runden, von einer niedrigen Mauer eingefaßten steinernen Terrasse befand. Hinter der Brüstung war nichts zu sehen außer dem Himmel. Der kalte, blaue Abgrund schien seinen Blick zu bannen, als wolle er ihn anlocken; er sprach auf gerissene Weise seine innere Leere an. Es kostete ihn Mühe, seine Augen wieder dem Steinhausener zuzuwenden.
    Aus dem veränderten Blickwinkel sah er Sonnenschein das Gesicht des Mannes erhellen. Mit seinem grauschwarzen Haar und den verwitterten Wangen wirkte er wie ein Mittsechziger, aber seine wesentlichste Eigenschaft war nicht das Alter. Sein Gesicht hinterließ einen Eindruck von Widersprüchlichkeit. Sein Mund war hart verkrampft und bitter, als habe er so lange saures Brot gegessen, daß er den Geschmack von Süße vergessen hatte, doch seine Augen waren in feine Faltenwürfe der Anrufung gebettet, als habe er lange Jahre damit zugebracht, himmelwärts zu blicken und die Sonne anzuflehen, sie möge ihn nicht blenden. Er war ein Mann, der eine schwere Kränkung erlitten und an den Folgen nicht leicht getragen hatte.
    Als wären seine Äußerungen erst jetzt durch den Nebel zu ihm vorgedrungen, hörte Covenant den Mann ›Ich hätte ihn töten sollen‹ sagen. Ein Mann mit einem Muster gekreuzter Blitze an den Schultern hatte einmal versucht, Covenant umzubringen – aber Atiaran, Trells Frau, war ihm in den Arm gefallen. Sie hatte an den Friedensschwur gemahnt. »Triock?« Covenant röchelte heiser. »Triock?«
    Der Mann hielt Covenants schmerzlichem, durchdringendem Blick unerschüttert stand. »Ich habe dir verheißen, daß wir uns

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